[AI art im Banner von mir]
Anmerkung:
Dieses Kapitel möchte ich von ganzem Herzen all meinen stillen oder ab und zu mal kommentierenden Leserinnen und Lesern widmen, die mir immer wieder neue Kraft und Motivation zum Weiterschreiben geben. DANKE für alles! Die letzte Zeit war sehr schwierig, was das Schreiben anging. Und so sehr ich mich auch auf die Szene, die gleich als erstes in diesem Kapitel kommt, gefreut habe, so schwer ist es mir im Anschluss gefallen, mich wieder meiner Phina zu widmen. Es tut mir so Leid, sie durch diese Hölle zu schicken. Ominis, ich zähle auf dich. Kümmere dich gut um sie...]
Es ärgerte Marvolo unbeschreiblich, dass sein Vater ihn dafür benutzen wollte, seine Macht und Überlegenheit im Kreise seiner Anhänger und gegenüber anderen dunklen Zauberern neu zu demonstrieren. Dieser Mann könnte genauso gut selbst in der Arena kämpfen und Marvolo wusste, dass seine Auftritte dann jedes Mal mit dem Tod seiner Gegner enden würden. Aber aus irgendeinem Grund wollte sein Vater erst ihn vorschicken. Womöglich sogar mit dem Hintergedanken, dass er dann gegen Nathan Fitzgerald antreten und ihn endgültig aus dem Weg räumen sollte. Und vielleicht hatte Selwyn Recht und diese neue Verpflichtung diente nebenbei auch als hinterlistiger Test für ihn als Nachfolger für das Familienerbe. Kurz fragte Marvolo sich, ob sein Vater eventuell auch befürchtete, dass er ihm noch abtrünnig werden oder irgendwie in die Quere kommen könnte und ihm deswegen einen Denkzettel verpassen wollte. Einer der Gründe, warum dies nicht mehr gänzlich unmöglich schien, saß gerade immer noch neben ihm am Feuer und rieb sich die Hände in der Wärme, die von den Flammen ausging und sich hinter ihnen in der kalten Frühlingsnacht verlor.
„Ich sollte jetzt gehen.", sagte Clarissa und machte Anstalten, aufzustehen. Wie von allein erhob Marvolo sich mit ihr, was ihm einen etwas verwirrten Blick von ihr einbrachte.
„Ich begleite dich bis zur nächsten Flohflamme.", erklärte er daraufhin und sein Mund verzog sich zu einem halben Grinsen, als er bemerkte, dass sich auf Clarissas hübsche Wangenknochen ein leichter Rotschimmer gelegt hatte.
„Ich kann auf mich selbst aufpassen.", sagte sie schnell, bevor sie noch auf die dumme Idee kam, sich einfach zu bedanken und sein Angebot anzunehmen. Sie hatte ihm gesagt, was sie hatte sagen wollen und er hatte ihr sogar noch einen Rat gegeben. Es gab also keinen Grund mehr, länger hier zu bleiben und seine Blicke auf sich zu ziehen, die Clarissa so nervös und neugierig zugleich machten. Ein Teil von ihr wollte ihn einfach nur noch loswerden und nach Hause gehen. Ein anderer, unaufhörlich in ihr vibrierender Teil wollte genau das Gegenteil, ihm nah sein, seine Wärme spüren, sich in seiner Dunkelheit verlieren und herausfinden, ob dahinter wirklich nichts anderes als ein gewissenloses Monster verborgen lag.
„Das weiß ich. Deswegen lass mich zum Schutz all derer mitkommen, auf die du sonst losgehen würdest, wenn sie dir hinterher pfeifen.", erwiderte Marvolo und sein Arm zuckte kurz, so als hatte er ihn ihr zum Einhaken anbieten wollen, es sich im letzten Moment aber doch noch anders überlegt. Clarissa musste deswegen etwas schmunzeln, akzeptierte es dann aber letztlich, dass er die ersten Schritte wie selbstverständlich neben ihr lief.
„Und du bist sicher, dass nicht du dann derjenige bist, der auf jemanden losgeht, der es wagen sollte, mir hinterher zu pfeifen?", gab sie zurück, woraufhin Marvolo leise schnaubte.
„Nein, nicht wirklich.", war seine Antwort, bevor die beiden in ein Schweigen verfielen, das sich seltsam erholsam und natürlich anfühlte. Der Weg zur Flohflamme dauerte zu Fuß etwas mehr als zwanzig Minuten und nachdem sie trotz der bereits angebrochenen Nacht an mehreren düsteren Gestalten vorbeigekommen waren, war Clarissa dann doch froh, dass Marvolo mitgekommen war. Sie hätte zwar auch allein keine Angst gehabt, aber seine Anwesenheit schien jeder Konfrontation zuverlässig entgegenzuwirken, bevor sie sich darüber überhaupt Sorgen machen musste. Und das war zugegebenermaßen irgendwie ein beruhigendes Gefühl.Als die Flohflamme in Sichtweite kam hatte Clarissa das Gefühl, dass Marvolos Schritte kleiner und langsamer wurden, so als wollte er den Abschied unauffällig hinauszögern. Aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, weil das dumme, kleine Mädchen in ihr das gern glauben wollte.
„Clarissa?", sprach er sie an, als sie bereits einen Schritt auf die Flohflamme zugemacht hatte. Sie lag etwas abgelegen an einem kleinen Feldweg zwischen ein paar Bäumen und sie waren - soweit Clarissa das in der tiefen Nacht erkennen konnte - weit und breit die einzigen Personen in der Nähe. Warum sprach er dann also so leise? Er musste in einer solchen Gegend nun wirklich nicht befürchten, dass sie jemand belauschen könnte. Mit einem fragenden Ausdruck in ihrem atemberaubend hübschen Gesicht drehte sie sich nun noch einmal zu ihm um, was Marvolo kurz für einen konzentrierten Atemzug verstummen ließ. Für ein paar Sekunden erlaubte er es sich, sich in ihren dunklen Augen zu verlieren, in denen sich das Mondlicht spiegelte.
„Wenn Fitzgerald in diese Arena kommt...", redete er leise weiter und kam ein Stück näher an sie heran, damit er flüstern konnte. „Wenn ich ihn gewinnen lassen würde, würde mein Dad es sofort merken und mich mit Sicherheit für diesen Verrat vor versammelter Mannschaft persönlich hinrichten, um ein Exempel zu statuieren. Das heißt... sollte er wirklich einen Fuß in diese Arena setzen, dann werde ich ihn umbringen müssen."
Marvolos Blick wurde so eindringlich, dass er Clarissa bis ins Mark ihrer Knochen zu durchbohren schien. Im diffusen Schein des Mondes ließen sein kantiges Gesicht und seine blasse Haut ihn besonders bedrohlich wirken. Und seine Botschaft war klar. Clarissa nickte mit einem etwas zittrigen Atemzug.
„Ich verstehe. Ich werde alles tun, um ihn davon abzuhalten, dorthin zu gehen.", sagte sie dann und hielt Marvolos Blick stand, auch wenn sie in diesem Moment nicht ganz schlau aus ihm wurde. Es wirkte fast so, als wollte er Nathan gar nicht töten. Als wollte er diesem Duell unbedingt aus dem Weg gehen. Aber warum?
„Deinetwegen...", zischte eine naive, innere Stimme in ihrem Kopf. Marvolo nickte derweil zurück, dann fiel sein Blick für einen kurzen Moment auf die Flohflamme hinter ihr. Clarissa räusperte sich etwas unbeholfen. Es würde nicht leicht werden, es Nathan auszureden, falls er sich tatsächlich für das Wohl aller anderen diesem Kampf in der Arena einfach stellen wollte.
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Cursed (Hogwarts-Legacy fanfiction)
FanfictionSeraphina Bloggs (Spitzname Phina) wuchs in einem Kinderheim auf, bevor ein Professor namens Eleazar Fig sie 1890 mitnahm und sie mit 15 Jahren als neue Fünftklässlerin ihre Schulzeit in Hogwarts begann. Ihre besondere Fähigkeit, Spuren alter Magie...