Professor

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Eigentlich sollte das hier an Halloween kommen...aber ich habe es mal wieder verpasst.
Sehr dumm von mir! Allerdings hoffe ich natürlich trotzdem, dass es euch gefällt und ihr nachträglich noch in die Stimmung von Halloween kommt. 🎃
Ps.: So wie in dem Bild habe ich mir das Haus ungefähr vorgestellt...nur in weniger kaputt haha

Louis Pov

Schweren Schrittes gehe ich den langen Weg zum alten Herrenhaus meiner Eltern. Sie waren schon vor Jahren gestorben, als ich noch ein Teenager war. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen, ich habe ihnen beinahe alles zu verdanken. Hätte ich sie damals nicht gehabt, wäre aus mir sicherlich kein Professor an einer renommierten Uni geworden. Zwar war es nicht unbedingt hinderlich, dass mir meine Eltern eine beträchtliche Summe an Geld hinterlassen hatten, allerdings bezweifle ich, dass ich es ohne Unterstützung meiner Großeltern je geschafft hätte. 

Doch leider sind auch sie seit zwei Jahren tot. Mit dem Rest meiner Familie hatte ich nie wirklich Kontakt. Ich kenne eigentlich keinen von ihnen. Sie haben sich nie für meine Existenz interessiert und ich mich nicht für ihre. 

Als meine Eltern starben, zog ich zu meinen Großeltern in die Stadt. Weit weg von dem Ort, welchen ich mein erstes Zuhause nannte. Das große Herrenhaus, welches mittlerweile seinen Glanz verloren hatte, lag in einem eher abgelegenen Teil der Stadt. Umgeben von Bäumen und Wald hatte es inzwischen eine etwas rustikale und eventuell auch unheimliche Stimmung. Normalerweise kam ich öfter her, um mich meinen Eltern näher zu fühlen. Zumal sie auf dem Familienfriedhof begraben waren. 

Ich war in diesem Jahr nicht besonders oft hier gewesen und war daher etwas über seinen Zustand verwundert. Schließlich bezahlte ich jemanden doch recht gut dafür, das alte Haus instand zu halten. Auch, wenn ich selber vermutlich niemals wieder in ihm wohnen würde, konnte ich es doch nicht übers Herz bringen, es an jemand anderen zu verkaufen. 

Tief einatmend sog ich die kühle Herbstluft in meine Lungen und schloss für einen Moment die Augen. Ich liebte diese Jahreszeit. Die bunten Blätter und die so reine Luft ließen mich schmunzeln. 

Es hatte vor ein paar Tagen geregnet, weshalb der Weg immer noch ein wenig schlammig war und ich aufpassen musste, meine Schuhe nicht allzu sehr dreckig zu machen. Ich zog mein Jackett enger um mich herum und richtete meine Umhängetasche ein wenig, während ich durch den Nebel schritt, welcher sich allmählich auftat. Ich war von der Uni aus direkt hierher gekommen, weshalb es bereits etwas dämmerte. 

Die Stufen knarzten ein wenig, als ich sie hinaufging. Mit kalten Händen zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf. Diese knarrte nicht, was schonmal ein gutes Zeichen war, dass das Haus noch nicht vollkommen heruntergekommen war. 

Doch bereits nach einigen Schritten im Inneren verwarf ich diesen Gedanken auch schon direkt. Die Staubschicht, die sich…naja…überall befand, zeigte deutlich, dass hier bereits seit einiger Zeit keiner mehr gewesen war. Ich müsste wohl noch einmal mit Arthur reden. Schließlich bezahlte ich ihn dafür, hier alles instand zu halten, doch das war offensichtlich nicht passiert. Das Geld, welches ich ihm monatlich überwies, hatte er allerdings gerne genommen. Wenn er dachte, er könne mich betrügen, hatte er sich geschnitten. 

An den Wänden konnte man deutliche Abdrücke sehen, wo früher einmal Fotos von uns gehangen hatten. Meine Erinnerungen an die Zeit hier waren noch so lebendig. Das Lachen, welches durch die Flure hallte und meine Mutter, welche mir beigebracht hatte, auf dem großen Klavier im Wohnzimmer zu spielen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. 

Erneut sah ich mich um und bekam eine Gänsehaut, als mich ein kalter Luftzug traf. Stirnrunzelnd suchte ich nach der Ursache. Anscheinend musste es ein offenes Fenster geben. 
Das konnte doch nicht wahr sein! 

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⏰ Letzte Aktualisierung: 7 days ago ⏰

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