Song: Hideaway - Cigarettes After Sex
Mit jeder neuen Ecke, an der ich in einen neuen Flur abbiege, verwirrt mich die Architektur und Inneneinrichtung von Glen Arbor mehr und mehr.
Dieses Gebäude wird von einem fragwürdigen Mix aus altmodischen Details und einem modernen, unpersönlichen Grundriss dominiert.
Der Stil traditioneller Herrenhäuser und der Ivy League ist in Form von Kommoden und Tischen aus dunklem Massivholz mit polierten Oberflächen vertreten.Allerdings befinden sich diese Stücke in Räumen und Fluren, die sich perfekter Symmetrie erfreuen und kahle, beige oder hellgelbe Wände haben.
Schwere Vorhänge ziehen an mir vorbei, als ich den vierten oder fünften Korridor auf dem Weg zu meinem zugeteilten Zimmer hinuntereile.
Aus dem Augenwinkel nehme ich ihren schweren braunen Stoff wahr, der mit hellen Kordeln zusammengehalten wird.Details, die in ein Geschichtsdrama passen würden. Wären da nicht die blanken Fliesen und kahlen Wände. Oder die Fensterrahmen aus Metall, die viel zu viel Licht einfluten lassen.
Es fühlt sich seltsam an, ohne jedes Gepäck durch die Gänge dieses Instituts zu laufen.
Meine Arme sind vor der Brust verschränkt und ich erinnere mich alle zehn Schritte daran, tief durchzuatmen.Ich bin allein und eine nervenaufreibende Stille surrt zwischen den Wänden, die nur von meinen quietschenden Sohlen gestört wird.
Ich bin ganze zweimal stehen geblieben, um der Stille zu lauschen. Meine Ohren konnten kein Klappern von Tellern oder Kichern von den 246 Mädchen hören, die hier untergebracht sein sollen.Jason und ich sind passend zur Mittagszeit angekommen, was bedeutet, dass sich alle Hausbewohner gerade beim Essen in der Cafeteria befinden.
Das Gebäude ist nicht klein, aber auch nicht so weitläufig, dass es in gewissen Teilen totenstill sein kann.Mein Kopf versucht mir einen Streich zu spielen und mich die Hauptrolle in einem Horrorfilm zu machen, doch da fällt mir ein, dass das hier schon teilweise ein eigens auf mich zugeschnittener Horrorfilm ist.
Ich bohre meine Fingernägel durch den Stoff meines Pullovers in die weiche Unterseite meiner Oberarme.Mein Zimmer soll sich im dritten Stockwerk befinden. Die darüberliegende Etage wird ebenfalls nur als Wohnraum genutzt. Im Erdgeschoss, dem ersten und zweiten Stock befinden sich Klassenräume, Hörsäle und Gemeinschaftsräume, sowie die Essensausgabe und Administration.
Dank meines Vaters darf ich mich in einem Einzelzimmer verschanzen.
Laut Mrs. Jennet soll ich mich darüber besonders freuen, da diese Zimmerkategorie rar und meistens belegt ist.Seit diesem Kommentar werde ich das Gefühl nicht los, dass sie für mich eine Besenkammer ausgeräumt und mit einem Feldbett ausgestattet haben.
Denn auch das hat mir Mrs. Jennet unmissverständlich klargemacht. Egal, wer ich da draußen bin, hier drinnen bin ich nur ein Mädchen namens Tracy. Keine Privilegien.Neben der Angst vor einem Schlafzimmer, das eigentlich keines sein sollte, beunruhigt mich die Frage, in welchem Zustand ich mein Gepäck gleich wiedersehen werde.
Total zerwühlt? Bereits gefaltet und in einen Schrank eingeräumt?
Ich weiß nicht, welche Vorstellung schlimmer ist.Unten im Büro wurde mir nochmals mitgeteilt, dass mir alle elektronischen Geräte abgenommen werden. Ich musste sogar durch einen Körperscanner gehen.
Wenn ich das erst Cindy und Allisa erzähle...
Darüber hinaus wurde ich über die Sperrstunde ab zweiundzwanzig Uhr informiert.Unangekündigte Durchsuchungen der Zimmer können jederzeit anfallen. Offiziell werden diese als "Probe auf Ordnung und Sauberkeit" bezeichnet.
Ich hatte den richtigen Riecher, als ich vermutet habe, dass aufreizende Unterwäsche oder provozierende Kleidung - und sei es ein T-Shirt mit der Marihuana rauchenden Mona Lisa - konfisziert werden.Persönliche Gegenstände wie Fotoalben, Bücher oder Kuscheltiere, CDs und analoge Spiele sind nur in Maßen gestattet.
Ihr Glück, dass ich rein gar nichts außer Kleidung mitgebracht habe. Erinnerungen an mein Elternhaus wollte ich nicht bei mir haben und ich bereue diese Entscheidung nicht.
Und so gerne ich auch das ein oder andere Buch mitgenommen hätte, sie wären mir bei einem Blick auf den Klappentext - oder das Cover - sofort abgenommen worden.Wobei ich eine kleine Sache behalten habe. Einen schwarzen Knopf.
Es klemmt momentan zwischen meinem Schienbein und meiner Socke, unbemerkt von jedem Scanner und den prüfenden Augen der Aufseherin.
Er gehörte an eines von Joes Hemden, bis ich ihn bei einem unserer aufgeladenen Aufeinandertreffen abgerissen habe.Ich weiß nicht, wann es passiert ist, ob es im Haus meiner Eltern war oder in der Waldhütte.
Joe hat ihn mir bei unserem letzten Treffen zugesteckt.
Er war verlegen über diese scheinbar lächerliche Geste, aber für mich bedeutet sie die Welt.
Er meinte, ich solle ihn nicht vergessen und dass dieser unauffällige Gegenstand keinerlei Fragen aufwerfen dürfe.Im Gegensatz zu mir hat sich Joe nämlich über das Internat und seine strenge Hand informiert, als feststand, dass ich abgeschoben werde.
Ich kann den Knopf einfach verstecken und immer bei mir tragen, ein anonymes Stück Joe.
Ich weiß zwar, dass ich ihn nach meiner Zeit in dieser Anstalt wiedersehen werde, aber das ist ein schwacher Trost.Meine Eltern haben kein Kontaktverbot ausgesprochen und auch nicht damit gedroht, mich zu enterben, sollte ich meinen ehemaligen Bodyguard nach meinem Abschluss wiedersehen.
Dafür besteht eine Kontaktpause. Und Joe und ich wissen, dass sie sich davon versprechen, dass wir einander im Laufe der nächsten Monate einfach vergessen. Aber das werden wir nicht.Gerade haben Mr. und Mrs. Patrickson uns in der Hand, aber das wird nicht für immer so bleiben.
Ich muss meine Zeit hier absitzen, Joe muss die Füße still halten. Dad wird vielleicht wiedergewählt, vielleicht aber auch nicht. Und im nächsten Sommer, wenn ich meinen beschissenen Abschluss in der Hand halten werde, wird die Welt anders, weniger turbulent aussehen.Mache ich mir Sorgen um die Sicherheit meiner Eltern?
Natürlich.
Ich glaube, jedem würde es so gehen, wenn eine Bombe in seinem Zuhause detoniert ist - auch noch in meiner jetzigen Situation.Aber irgendwann wird sich die politische Lage in diesem Land wieder beruhigen. Ich habe zu viele Auf und Abs in der zweiten Reihe hinter meinem Vater miterlebt, um mir von Drohbriefen und Paketbomben den Glauben an eine ruhigere Zukunft nehmen zu lassen. Die Wahlen müssen einfach vergehen, die Gehälter etwas erhöht werden und dann wird es wieder ruhiger, ganz bestimmt.
Ich schüttele den Kopf, versuche, diese Gedanken aus mir zu vertreiben, doch meine Neuronen landen bei einem noch erdrückenderem Thema. Liebe.
Jemanden zu lieben, ist so hart.
Man lässt all seine Masken fallen und erlaubt, dass all die Mauern, die man in harter Arbeit errichtet hat, niedergerissen werden, ohne zu wissen, ob die Person mit dem Vorschlaghammer auch bleibt, es ernst meint.
Oder ob man auseinandergerissen wird.Und ich liebe Joe.
Ich habe die drei Worte, die ich in der Waldhütte zu ihm gesagt habe, ernst gemeint.
Wenn ich mich nur lange genug darauf konzentriere, fühle ich diese alles verkomplizierende Liebe neben meiner Wut existieren.Ich scheine mich ein wenig zu sehr auf das Gefühl in mir zu konzentrieren, denn ich registriere die quietschenden Schritte einer zweiten Person erst, als sich diese unmittelbar hinter mir befindet und ich eine Hand an meinem Ellenbogen spüre.
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hiyaaa :)
Die Zeit sagt alles. Morgen wird es kein Update geben. Und mit morgen meine ich heute.... *augenverdrehen*
Was soll ich jetzt noch groß schreiben.
Ich muss sagen, dass mich die Wahlen in den USA mitgenommen haben. Ich war wirklich bis 2.00 Uhr letzte Nacht wach und habe die ersten Ergebnisse mitverfolgt.
Als der erste Staat an Trump ging (ich glaube, es war Arkansas??), hatte ich irgendwie gleich ein schlechtes Gefühl... Zuvor hatte ich echt noch sowas wie Hoffnung.Tja, jetzt heißt es, abwarten und gucken, was dieser auftoupierte Wahnsinnige alles verzapft.
Das "Positive" daran ist, dass vielleicht Freund von mir nach Europa auswandern. Dann könnten wir uns immerhin mal besuchen. ha. ha.Gut, und die deutsche Regierung hat sich auch irgendwie verabschiedet???
Zu viel Politik. I go sleepy, sleepy now.
I love u, u crazy noudels.
Danke für 2k!!All my Love,
Lisa xoxo
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Safeguarded [a spicy Romance🔥]
RomanceSie war sein Schützling, bis er sein Schweigen gebrochen hat und ein gefährliches Spiel auf die Spitze trieb, bis zum Abgrund und darüber hinaus. *** Die Tür zu Tracys goldenem Käfig scheint wieder zugeschlagen zu sein. Vorbei ist die süße Freiheit...