Song: SAD AND BORED - bülow (ich finde, dieser Track fängt Tracys 'aggro sein' ganz gut ein... ya feel me?)
Ich scheine mich ein wenig zu sehr auf das Gefühl in mir zu konzentrieren, denn ich registriere die quietschenden Schritte einer zweiten Person erst, als sich diese unmittelbar hinter mir befindet und ich eine Hand an meinem Ellenbogen spüre.
Meine Lungen versuchen, mehr Sauerstoff in meinen Körper zu befördern, als ich in einer gesamten Minute benötigen würde.
So schnell ich kann, mache ich einen großen Schritt nach vorne und entreiße meinen Ellenbogen dem gespenstisch zarten Griff."Was zur Hölle!"
"Es tut mir leid!", hallt es gleichzeitig durch den langgezogenen Korridor. "Ich wollte dich nicht erschrecken!"
Vor mir steht ein Mädchen. Sie hat ihre Hände über Mund und Nase geschlagen und sieht mich aus weit aufgerissenen, entschuldigenden Augen an.Das, was ich von ihrem Gesicht ausmachen kann, wirkt durchschnittlich.
Sie ist ein gutes Stück kleiner als ich und blickt aus dunklen Pupillen zu mir auf, die so groß und rund sind, dass sie den Eindruck erwecken, sie könnten jeden Moment aus ihrem Schädel fallen.
Dunkle Locken rahmen ihre Handrücken, die den Großteil ihrer Identität vor mir verbergen.Sie wirkt ehrlich bestürzt.
Mit einem entnervten Atemzug zwinge ich meine angezogenen Schultern wieder auf ein normales Level zurückzukehren.
"Ist ja nichts passiert", presse ich durch schmale Lippen hervor.Ihre Anwesenheit und diese Glubschaugen irritieren mich jetzt schon.
Ich habe meine Toleranzgrenze für den heutigen Tag bereits überschritten, als ich Mrs. Jennet vor dem Eingang dieses wunderschönen Gebäudes stehen sehen habe.
Sollte dieses Mädchen vor mir mich noch einmal mit ihren Rehaugen schief angucken, vergesse ich mich."Näher dich einfach wie ein normaler Mensch und schleich dich nicht so an mich heran."
Klinge ich wie eine von sich selbst eingenommene Bitch?
Möglicherweise, aber ich sehe Rot, buchstäblich.
Ich weiß, warum sie hier ist. Ich rieche ein braves Mädchen, das Regeln befolgt und Aufträge gewissenhaft ausführt, zehn Meter gegen einen parfumgetränkten Wind.Ihre kleinen Hände rutschen von ihrem Gesicht und geben runde Wangen mit einer Milchstraße aus Sommersprossen frei.
Ihre vollen Lippen teilen sich und zusammenhanglose Worte des Widerspruchs erklingen, bevor sie es sich anders überlegt."Hat man dir nicht gesagt, dass du unten auf mich warten sollst?" Sie ist außer Atem, ist sie etwa hinter mir her gerannt?
Doch, das hat man, möchte ich ihr entgegenspucken, aber ich beiße auf meine Zunge.
Ich hatte nur keine Lust auf eine geführte Tour von einer Insassin.Ich weiß bereits, dass sich in den Nebengebäuden ein Chemietrakt und eine Sporthalle befinden.
Schließlich hatte ich genug Zeit, aus Mrs. Jennets Fenster zu starren, während sie mir die Hausordnung vorlas.
Es braucht kein Genie, um zu erkennen, dass einer der Flachbauten zur körperlichen Ertüchtigung dient. Spätestens der Laufplatz hinter dem Gebäude ist Hinweis genug.Und die Chemieräume waren selbsterklärend, als ich eine hochgewachsene, gertenschlanke Frau in weißem Kittel mit Aktentasche aus einer Nebentür kommen sah.
Der Grundriss für das Hauptgebäude wurde mir bereits nahegebracht. Warum sollte ich jetzt also so tun, als ob es mich interessiert, diese Orte in 3D zu sehen? Im Laufe der Woche werde ich mich früher oder später in den Räumlichkeiten befinden."Hör zu..." Ich lasse das Ende meines Satzes im Nichts zwischen uns verschwinden und lege den Kopf schief.
Eine stumme Aufforderung, dass sie mir ihren Namen mitteilen soll.
Wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich nichts dagegen, wenn sich tatsächlich ein schwarzes Loch zwischen uns auftun und sie oder mich im totalen Nichts verschwinden lassen würde."Oh! Ich bin Esmé!"
Sie streckt ihre Hand in die Lücke des Nichts zwischen uns, sie ist klamm.
Die Art, wie sie hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen zu setzen scheint, irritiert mich.
"Tracy", entgegne ich kühl und entziehe ihr meine Finger."Ich weiß, wer du bist."
"Gar nicht unheimlich", murmle ich, doch meine Ironie scheint bei dem vorbildlichen Helferlein Esmé nicht anzukommen.
Verlegen zieht sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne und spricht die nächsten Sätze zum Boden."Tut mir leid, ich wollte nicht- Es ist nur, jeder hat schon viel vor der Ankunft über dich geredet. Die Tochter des Gouverneurs hier zu haben, ist wie die schwedische Prinzessin zu Besuch zu haben."
Ich hebe die Augenbrauen bei diesem sehr unschlüssigen Vergleich. Allerdings ohne eine Erläuterung zu wollen, was Esmé falsch interpretiert."Ich habe mal ein Austauschjahr in Schweden gemacht. Wusstest du, dass die Königsfamilie da sowas wie die Kardashians für uns ist? Jeden Tag sind sie in den Nachrichten und wenn sie nur im Park spazieren gegangen sind!"
Ich rufe die königliche Familie persönlich an, mir Kraft zu geben, ihrem kleinen Fan nicht die Meinung zu geigen."Wusste ich tatsächlich nicht." Ich schnaube mehr, als dass ich rede. "Aber ehrlich gesagt, interessiert mich das herzlich wenig und ich bin auch an keiner Tour interessiert. Ich möchte jetzt einfach auf mein Zimmer gehen und meine Ruhe haben. Können wir das arrangieren?"
Irgendwo zwischen 'herzlich wenig' und 'nicht interessiert' ist das niedliche Gesicht meines Gegenübers in sich zusammengefallen."Ich kann dich zu deinem Zimmer begleiten. Die ersten Tage können hart sein, bestimmt vermisst du deine Eltern, das geht hier-"
"Nein, das tue ich tatsächlich nicht. Um ehrlich zu sein, sind meine Eltern der Grund, warum ich hier bin. Unfreiwillig, möchte ich betonen. Aber ich habe da unten gerade eine Einverständniserklärung unterschrieben, dass es völlig okay für mich ist, hier gegen meinen Willen festgehalten zu werden."Mein Finger deutet auf den blankpolierten Boden, als könnte ich Mrs. Jennets Büro zwei Etagen tiefer lokalisieren.
"Glaubst du, uns geht es anders? Trotzdem vermisst man seine Eltern, auch wenn sie einen sozusagen abgeschoben haben. Und das ist okay. Man kann unglaublich sauer auf jemanden sein und ihn dennoch vermissen."Sie hat mich bei dem Wort 'abgeschoben'.
Ich spüre, wie der Widerstand sichtlich aus mir schwindet.
Sie weiß, was ich gerade durchmache? Sie befand sich einst in meiner Position?
Ich zwinkere den weichen Ausdruck auf meinen sonst ausdruckslosen Zügen fort.Was, wenn sie nur geschickt wurde, um mein Vertrauen zu gewinnen und den Autoritäten dieser Anstalt damit leichteren Zugang zu mir zu ermöglichen?
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Good evening my spicy noodles :)
Wie ihr seht, seht ihr wieder Wörter von yours truly, die kleine Pause hat also was gebracht :)
Eine Sache, die ich unbedingt in einer A/N unterbringen wollte, ist Musik (keine große Überraschung, I know).
Besser gesagt "new favourite artists"!
Wen habt ihr in diesem Jahr für euch entdeckt???Meine Top 3, die ich mir absolut nicht mehr aus meinem Leben wegdenken möchte sind Artemas (von ihm werden auch etliche Kapi-Songs kommen! :) ), Chappell Roan (she's already such an Icon, i can't. Ich habe sie im Coachella Livestream für mich entdeckt. Ihre Bühnenpräsenz war der Wahnsinn) und Holy Priest.
Last mir eure neu Entdeckungen auf jeden Fall da :)
Ich glaube, es wird auch mal wieder Zeit für eine Film & Serienliste, oder?? o.O (Auch wenn ich dieses Jahr wirklich nicht sooo viel geguckt habe - ok gucken konnte *sad smiley *Genießt den gefühlt besten Abend der Woche!
All my Love,
Lisa xoxo
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Safeguarded [a spicy Romance🔥]
RomanceSie war sein Schützling, bis er sein Schweigen gebrochen hat und ein gefährliches Spiel auf die Spitze trieb, bis zum Abgrund und darüber hinaus. *** Die Tür zu Tracys goldenem Käfig scheint wieder zugeschlagen zu sein. Vorbei ist die süße Freiheit...