6- Träumen

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"Es ist seltsam, wenn man aus einem schlechten Traum aufwacht und alles immer noch schlecht ist."

-Todd Strasser


Ich wünsche mir, glücklich zu sein.

Das schwirrt mir durch den Kopf, als ich die Sternschnuppe erblicke, die gerade durch das Weltall düst.

Was wünscht sich Josh wohl ?

"Danke Josh, dass du mir den Ort gezeigt hast. Ich liebe es hier. Mein Vater und ich haben früher immer gemeinsam den Sternenhimmel gesehen. Er hat mir Sternzeichen beigebracht, Zitate und so viel mehr. Ich vermisse ihn."

Ich merke, wie Josh mich von der Seite anschaut. Sein Blick brennt auf der Haut.

"Ist er..Ist er verstorben?"

Ich wusste, dass diese Frage kommt. Es tut jedes mal weh, sie zu beantworten.

"Ja."

"Es tut mir Leid. Aber ich bin froh, dass du dich hier sozusagen mit ihm verbunden fühlst."

Nun drehe ich auch meinen Kopf zu ihm. Ich versinke in den grünen Augen. In mir herrscht Stille.

"Danke." , hauche ich bloß.

"Gerne."

Nachdem wir uns aus dem Blickduell winden konnten, zeige ich ihm die Sternzeichen. Oder versuche es zumindest.

"Da links der ganz helle Stern. Darüber sind zwei nebeneinander. Das ist die Waage."

"Hä? Also hast du super Power Augen oder wie? Ich erkenne da nichts!", jammert Josh rum und versucht krampfhaft die Verbindungen der Sterne zu erahnen.

Ich muss bei seinem Anblick kichern.

"Josh da links! Wie kannst du das nicht sehen?"

Ich hebe meinen Arm und zeige auf die hellen Punkte im Nachthimmel.

"Oh mein Gott! Ich glaube, ich sehe es. Das ist so cool."

Er macht es mir wirklich nicht einfach, nicht in schallendes Gelächter zu verfallen. Es ist so putzig wie aufgedreht er ist.

Ich helfe ihm noch, ein paar andere sichtbare Sternzeichen zu erkennen, aber als ich anfange zu frösteln, stehen wir beide langsam auf.

"Komm ich, bring dich wieder nach Hause.", sagt Josh, als er meine Hand nimmt und mich wieder zurück ins Auto führt.

"Gott ist das creepy hier, wenn es stockduster ist. Ich glaube, ich habe echt Angst vor der Dunkelheit. Zumindest draußen in der Natur.", murmle ich.

War das gerade ein Knacken?! Oh Gott, ich bin noch nicht bereit zu sterben!

Ich höre ein leises Lachen aus der Richtung von Josh. Sein Ernst!?

Im Auto mache ich Musik an. Es läuft gerade ein relativ bekanntes Pop-Lied und ich summe mit.

In der Einfahrt von Joshs Haus verstummt der Motor, der die Stille der Nacht zerstört hat.

"Es war wirklich schön heute Josh. Danke."

"Immer wieder gerne. Aber komm, wir sollten beide schnellstens ins Bett. "

Mit diesen Worten steigen wir beide aus.

Ich umarme ihn nochmal fest, bevor ich mich über die Kiesel Auffahrt auf den Gehweg zu meiner Haustür mache.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, bleibe ich stumm. Ist eh niemand da. Meinen Schlüssel schmeiße ich auf die Kommode und stapfe dann die Treppe hoch.

Dear HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt