Verzweifelt starrte ich den Arzt an. Das konnte er doch nicht ernst meinen? "Es tut mir sehr leid.", meinte Dr.Freeman, seine Stimme war fast nur ein flüstern. Ich nickte nur, weil meine Stimme im Moment nicht nutzbar war. Wieder schaute mich der Arzt mit diesen mitleidvollen Blick an: "Soll ich Ihnen jemanden rufen der Sie abholt." Wieder nur ein Kopfschütteln meinerseits. "Ich, ich muss sowieso Taxi fahren. Eine Frage noch. Kann ich zuhause sterben." Dr.Freeman sagte: "Natürlich. Sie müssen auch nicht zum Arzt, da naja schon alles endtschieden ist." "Sie meinen zu spät." Meine Stimme klang sehr verbittert und fast hasserfüllt. "Wenn ich Ihnen noch irgendwie helfen kann..." Langsam wurde ich ärgerlich, mit fast sich überschlagender Stimme schrie ich: "Wie? Wie, wollen Sie mir helfen? Ich werde sterben. Ich werde verdammt nochmal sterben. Wissen Sie wie ich mich fühle? Wieso, ich? Ich bin doch erst 19, hab noch mein ganzes Leben vor mir." Weinend brach ich zusammen. Der Arzt setzte sich neben mich und flüsterte: "Es tut mir so leid. Wenn ich irgendwas machen könnte...." "Nichts, nichts. Absolut nichts kann mir helfen. Ich werde jetzt gehen." "Ich wünsche Ihnen alles Gute. Es war mir immer eine freude Sie zu behandeln, Sie waren immer ein angenehmer Patient." Ich nickte nur und ging. Es ging einfach nicht in meinen Kopf, das ich sterben würde. Während ich auf das Taxi wartete, lehnte ich mich gegen eine Hauswand. Überall liefen glückliche Menschen vorbei, die warscheinlich noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Ein Hupen riss mich wieder aus der Starre. Es war der selbe Taxifahrer wie vorhin. Wieder machte er das Radio an. Es lief Die Young. Wow, wie passend. Die Taxifahrt verlief schweigend, ein paar mal versuchte der Mann mit mir zu sprechen, aber ich wollte einfach nicht. Zu Hause schenkte ich ihm noch ein halbherziges Lächeln. Im Haus erwarteten mich schon die Jungs. Niall fiel mir in die Arme, schaute mich mit seinen großen blauen Augen an und fragte: "Und? Was ist nun los?" "Nichts. Es war warscheinlich nur eine Phantomkrankheit oder der Stress. Ich...ich werde für einige Zeit zu meiner Familie fahren." "Ok, wann kommst du zurück?", fragte Louis. "In 4 Wochen.", antwortete ich doch die Wahrheit war dass ich niemals wieder zurück kehren würde. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen schossen. Niall schaute mich erschrocken an, streichelte mir über die Wange und murmelte: "Nicht weinen Li. Was ist denn los?" Was sollte ich denn nun sagen? Die anderen Jungs schauten mich genauso verwirrt an. Natürlich immerhin hatte ich gerade gesagt dass alles gut wäre und nun heule ich rum. "Ich, ich muss jetzt packen." Schnell stürmte ich nach oben, versuchte die Blicke zu ignorieren. In meinen Zimmer nahm ich mein Handy und rief meine Mum an.
Liam: Hey Mum.
Karen: Schätzchen. Schön von dir zu hören. Wie gehts dir?
Liam: Nicht so gut, deswegen komme ich auch nach Hause.
Karen: Was ist denn los? Hast du Stress mit den Jungs?
Liam: Nein, nein. Ich muss jetzt nur bei euch sein. Bei meiner Familie.
Karen: Ok, ich richte dir alles und dann erzählst was los ist. Wann kommst du?
Liam: Etwa in 2 Stunden. Ich nehme den nächsten Flieger.
Karen: Sollen Nicola und Ruth auch kommen?
Liam: Das wäre schön.
Karen: Dann bis gleich. Ich liebe dich. Pass auf dich auf.
Liam: Natürlich. Immer.
Dann sagte ich noch Simon Bescheid. Er reagierte ziemlich geschockt auf die Diagnose. Eigentlich wollte er mich noch einmal sehen, doch er hatte Verständniss das ich die Zeit mit meiner Familie verbingen wollte. Keine viertel Stunde war ich unten, alles war gepackt. "Also Jungs. Ich gehe nun. Passt auf euch auf, besonders auf Niall. Ich werde euch vermissen und niemals vergessen, denkt immer daran.", sagte ich. Louis lachte und Harry meinte: "Li, du bist nur 4 Wochen weg. Wir werden dich schon nicht ersetzen. Viel Spaß bei deiner Familie." Louis und Zayn nickten zustimmend. Nur Niall meinte: "Du kannst nicht gehen. Wieso gehst du überhaupt? Und wieso so lange?" "Lass ihn doch, er bleibt doch nicht für immer weg. Es ist ja nicht so das er stirbt. Stimmts Li, oder hast du uns etwas verschwiegen?", meinte Louis lachend. Mühevoll versuchte ich mir ein Lachen abzugewinnen: "Nein, natürlich nicht. Ich muss jetzt los." Dann umarmte ich die Jungs, am liebsten würde ich sie niemals mehr loslassen. Sie bedeuteten mir so viel, vorallem mein kleiner Ire. Er war mein allerbester Freund. Nein, er ist mein allerbester Freund. Noch bin ich nicht tod.
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Before I die (Niam FF)
RomanceSchon seit einer Weile fühlt sich Liam sehr schlecht, die anderen Jungs machen sich große Sorgen und schicken ihm zum Arzt. Die Diagnose: Seine verbliebene Niere wird bald aufhören zu schlagen. Eine Welt bricht für Liam zusammen. Er wird immer depre...