Kapitel 4

3 1 0
                                    

Gemeinsam mit Adam lief Summer durch ihr Dorf und bekamen fragende Blicke von anderen Elfen. Summer würde am liebsten im Erdboden versinken, es war eine Schande den Babysitter für jemanden zu spielen mit ihrem Rang. Doch ihr blieb eben nichts anderes übrig da es ein Befehl der Königin war. Also lief sie mit Adam stur durch die Gassen des kleinen Dorfes und blieb dann endlich an einem anderen aus gehüllten Baum stehen. Über der Eingangstüre hing ein altes Holzschild mit einem Symbol für Klamotten. Daraus schloss Adam das Summer mit ihm wohl in einen Klamottenladen gehen wird. Warum auch immer, er seine Klamotten wechseln sollte.

„Komm, du brauchst was Ordentliches zum Anziehen. So kannst du dich nicht im Dorf blicken lassen.", sprach Summer leicht genervt und zog Adam mit in den Laden.

Adam schaute sich in dem Laden mit großen Augen um, überall hingen Oberteile in den Farben Grün oder braun, lederartige Hosen und alle möglichen Arten von Lederriemen. Summer suchte in dem Laden ihm einige Sachen zusammen und schickte ihn mehrere Male in eine Umkleide. Immer wieder fand sie etwas, was nicht passte und tauschte es aus. Bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mit ihrer Auswahl zufrieden war. Adam hatte nun wie der Wächter Haku ein cremefarbiges Oberteil an, darüber eine braune Weste mit ein paar Lederriemen, gefolgt von einer brauen Hose und den passenden Stiefeln. Das Einzige, was fehlte waren die Waffen die Haku trug, diese trug Adam nicht. Adam warf einen Blick in den Spiegel und musterte sich. Er wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll? Ich möchte lieber meine Klamotten behalten.", gab Adam seine Meinung gegenüber Summer preis.

Doch diese verzog keinen Miene und erwiderte: „Du behältst es an, du musst viel lernen und da kannst du die Klamotten, die du trägst, nicht gebrauchen. Du brauchst Kleidung die nützlicher ist."

„Aber...", setzte Adam an und stoppte sofort, als er den warnenden Blick von Summer wahrnahm.

Also doch die Klamotten der Elfen, mit einem Seufzten nahm Adam seine Klamotten, die er in der Umkleide liegen gelassen hatte hoch. Dann folgte er Summer zur Kasse und sie legte ein paar Goldmünzen auf den Tressen. Die Elfe hinter dem Tressen nahm die Münzen und nickte nur freundlich. Was Adam aber auffiel war das diese Elfe etwas ganz anderes trug als er und Summer. Doch diese Frage behielt er für sich, bis sie aus dem Laden gegangen waren.

„Wieso hat die Elfe in dem Laden was anderes getragen? Ich dachte ihr tragt alle das Gleiche.", fragte Adam nach und versuchte Schritt zu halten mit Summer.

Summer hielt nicht an aber antwortete ihm: „Das, was du trägst, ist die Kleidung der Krieger vom Schloss, das, was die Elfe im Laden getragen hat, waren Arbeitskleidungen für die Elfen, die nicht für die Königin arbeiten. Zumindest nicht als Krieger. Jede Elfe trägt die passende Kleidung zu ihrem Arbeitsfeld, so ist es auch das der Schmied zum Beispiel eine Lederschürzte trägt und der Bäcker eine aus Stoff."

Jetzt verstand Adam und nickte nur. Er verstand nun, wieso nicht alle das Gleiche trugen und langsam bekam er so gar eine gewisse Vorfreude was ihn noch alles erwartete in diesem Dorf. Die Beiden liefen gemeinsam weiter, bis Summer auf einmal stehen blieb und angespannt den Kopf hob.

„Was ist denn?", fragte Adam nach und wurde sofort von Summer unterbrochen.

„Klappe halten!", zischte sie und lauschte.

Irgendetwas stimmte nicht, das wusste Summer ganz genau und wenige Sekunden später bekam sie auch das Signal. Die Alarmglocken des Dorfes fingen an zu läuten, was nichts Gutes heißen konnte. Sofort rannten die Elfen, die sich noch draußen aufhielten in ihre Häuser und die Krieger der Königin rannten durch das Dorf. Adam verstand rein gar nichts und sah nur noch, wie Summer ihren Bogen spannte und sich in das Chaos stürzte. Für einen kurzen Augenblick wollte Adam ihr folgen doch entschied sich dann dazu das es die bessere Idee wäre sich einfach zu verstecken und abzuwarten. Das Einzige, was er noch wahrnahm, war lautes Geschrei, Schwerter, die aufeinandertrafen und Pfeile, die geschossen wurden. Adam war etwas ganz klar, das hier war ein Hinterhalt, hoffentlich wurde niemand aus dem Dorf schwer verletzt oder getötet. Aus seinem Versteck sah Adam wie Summer eben einen Pfeil anlegte und ihn abschoss und eine feindliche Elfe traf. Diese trug ein schlichteres Gewand und hatte viel längere Ohren als die Waldelfen. Das musste eine Wiesenelfe sein, oder? Doch da wurde er aus seinen Gedanken gerissen... es war auf einmal still geworden und man hörte nur eine Elfe schreien. Es war Summer, Summer schrie voller Schmerz und stand neben einem Elf, der am Boden lag und stark blutete. Sofort kam Adam aus seinem Versteck und lief in ihre Richtung, wollte ihr helfen, doch ihm wurde der Weg versperrt von anderen Kriegern, die sich langsam um Summer und dem verwundeten Krieger sammelten. Adam verstand nicht genau, was Summer schrie, doch man hörte ihren ganzen Schmerz heraus.

„NEIN! Bitte nicht! Oh, bitte nicht!", wiederholte Summer immer wieder und rührte sich keinen Millimeter von dem Elf, der am Boden lag, weg.

In Adams Kopf fingen sich sofort an sämtliche Fragen zu sammeln. Kannte sie diesen Elf? Natürlich kannte sie ihn er war ein Krieger der Königin. Standen sie sich nahe? Wie nahe stehen sie sich? Wer war dieser Elf für Summer? War es ein Familienmitglied? Ein guter Freund? Ihr fester Freund? Wieso war ihm das auf einmal so wichtig? Er kannte Summer grade mal einen halben Tag, nicht mal es waren nur ein paar Stunden... Doch diese Schreie voller Schmerz brachen Adam einfach das Herz, ihm tat Summer leid. Und dann erkannte Adam endlich, wer da am Boden lag und erstarrte. Die Elfe war niemand anderes als der Wächter, der Wächter der Summer und ihn ins Dorf gelassen hatte. Der Elf, der Summer angelächelt hatte, als sie von ihrem Rundgang gekommen war. Es war niemand anders als Haku, der mit einer offenen stark blutenden Wunde und schwerer Atmung auf dem Boden lag. 

The Secret of the ForestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt