Flittchen

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Ich saß auf der Veranda und zeichnete. Ein Kopf beugte sich über meine Schulter. "Wow!", hauchte Batman und ließ sich neben mir nieder. "Du vermisst ihn echt, nicht wahr?", fragte er und plötzlich war nichts mehr von seiner Angeberei in der Stimme zu hören. Ich nickte und strich zärtlich über das Papier, genauer gesagt über Jean's Gesicht.

"Batman, kommst du?", fragte Beach und ging auf uns zu. Sie trug ihr knallrotes Bikinioberteil und eine sehr knappe Hotpants. Genervt wandte ich mich ab und zeichnete weiter feine Schattierungen. "Ist das okay?" Batman zögerte. Ich zuckte mit den Schultern und ignorierte ihn. Seufzend verschwand er mit Beach im Wald.

"Kommst du mit an den Strand?", fragte plötzlich jemand neben mir. Mein Kopf schnellte hoch und ich sah in braune warme Augen. "Gerne!", erwiderte ich schnell und stand auf.

"Ich weiß gar nichts über dich!" Ich lachte auf. "Das sagst ausgerechnet du? Du, der niemanden an sich heran lässt?", erwiderte ich blickte dann auf's Meer. "Was willst du denn von mir wissen?", fragte er leise. "Alles! Warum bist du hier? Von wo kommst du? Warum bist du ein Einzelgänger? Was ist mit Chaplin? Ich will so vieles von dir wissen, Scorpios!" Er seufzte und lächelte dann vorsichtig. "Ich bin hier, weil ich die Idee cool fand. Ich komme aus Berlin und bin schon seit dem Tod meines Vaters Einzelgänger. Chaplin kommt ursprünglich aus Rumänien und ist ein Straßenhund, zufrieden?", grinste er und just in diesem Moment kam der besagte Hund angelaufen. Zärtlich kraulte ich ihn und zum Dank schleckte er meine Hand ab.

"Ich hab dich nicht angeklagt, obwohl ich weiß, dass du ein Werwolf bist...", meinte Scorpios irgendwann, ließ jedoch den Blick in der Ferne. "Was?", brachte ich heiser hervor. Meine Stimme krächzte verräterisch. "Ich bin der Seher!", meinte er leise und sah mich nun an. Ich wandte mich ab. "Warum nicht?" Er wusste, was ich meinte. "Weil ich nicht will, dass du von der Insel und damit aus meinem Leben verschwindest!", entgegnete er ruhig. "Aber, ich bin mit Jean zusammen!", widersprach ich schwach, doch er legte mir nur sanft eine Hand in den Nacken und zog mich an sich. "Du bist dir gar nicht bewusst, wie schön du bist, oder?", nuschelte er in mein Haar, welches, von einem Windstoß erfasst, herum wehte. "Scorpios, ich-", startete ich einen letzten Versuch, doch er unterbrach mich, indem er mir einen Finger auf die Lippen legte. Ich wagte nicht zu Atmen, um den Moment nicht zu zerstören. Sanft lösten seine Lippen seinen Finger ab und er zog mich in eine leidenschaftliche Umarmung. Kurz hielt ich meinen Widerstand aufrecht, dann verschwand er und ich erwiderte den Kuss.

Mann, war ich ein Flittchen!

Freue mich immer über Feedback! Ich hab die ersten zehn Fotos angehängt! Gute Nacht und süße Träume ♥

Das Böse im ParadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt