I | Der Clan der weisen Adler

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Am Schuljahresbeginn wartete Professor Flitwick bereits auf Hayley, um ihr mitzuteilen, dass er sie nach dem Festmahl persönlich zum Ravenclaw-Turm führen würde. Die junge Campbell hatte nicht damit gerechnet, dass ihr jetziger Hauslehrer so zuvorkommend sein würde, doch innerlich war sie sehr glücklich über diese sogenannte Sonderbehandlung.

»Ich freue mich, dass Sie dieses Jahr in meinem Haus sind«, begann Flitwick auch sogleich eine Unterhaltung mit ihr anzufangen, nachdem sich der Trubel von Schülern etwas gelegt hatte.

»Ich freue mich persönlich ebenfalls, Sir«, entgegnete Hayley lächelnd.

»Nachdem, was ich bisher akademisch von Ihnen gesehen habe, erinnern Sie mich an Ihren Vater«, erwiderte er freudig und schien in alten Erinnerungen zu schwelgen.

»Mein Vater hat schon oft von Ihnen erzählt und behauptet, dass Sie einer der besten Professoren an Hogwarts sind«, nach diesen Worten bemerkte sie, wie ihr Gesprächspartner leicht rot wurde, »und persönlich teile ich seine Meinung, Professor.«

»Sie schmeicheln mir, Miss Campbell«, quiekte er ganz verlegen.

»Das ist wirklich nur die Wahrheit, Sir«, widersprach sie ihm wahrheitsgemäß.

»Nun denn, Miss Campbell«, ließ er das Thema fallen, »Ihr Vater hat Ihnen sicherlich bereits erzählt, wie es normalerweise in Ravenclaw zu sich geht.«

»Ein wenig hat er mir schon erklärt und was mir am meisten gefällt, ist die Art und Weise, wie man in den Gemeinschaftsraum hineinkommt«, antwortete sie leicht aufgeregt.

»Ja, das ist tatsächlich ziemlich speziell im Vergleich zu den anderen drei Häusern«, pflichtete er ihr bei.

In diesem Augenblick kamen sie an ihrem Ziel an. Ein braunhaariges Mädchen, welches ihre Haare zu einem Zopf gebunden hatte, stand vor dem wachenden Adler, der ihnen immer eine Frage stellte. Wenn man die Frage richtig beantwortete, dann öffnete er den Zugang zum Ravenclaw-Turm.

»Miss Pommeroy?«, meinte Professor Flitwick überrascht, »Warum sind Sie denn hier draußen?«

»Schulleiter Dippet würde gerne Ihre Dienste in Anspruch nehmen, Sir«, erklärte das Mädchen und trat ein paar Schritte auf sie zu.

»Oh, na gut«, entgegnete er leicht enttäuscht, bevor er sich entschuldigend an Hayley wandte: »Es tut mir leid, Miss Campbell, aber es sieht so aus, als müssten wir unsere angenehme Unterhaltung hier unterbrechen.«

»Schon in Ordnung, Professor«, winkte sie lächelnd ab.

»Dann lege ich Sie nun in die Hände unserer Vertrauensschülerin –«

»Eigentlich, Sir, habe ich noch anderweitigen Verpflichtungen nachzukommen, aber ich habe meine Schwester gebeten, dies für mich zu übernehmen«, unterbrach Miss Pommeroy ihn zögernd.

Professor Flitwick lächelte über diese Aussage. Es freute ihn, dass er sich immer auf seine Schüler verlassen konnte.

»Dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Nacht, Miss Campbell«, verabschiedete er sich freundlich von Hayley und mit einem genauso freundlichen Nicken bei seiner anderen Schülerin.

»Mein Name ist Katharina Pommeroy«, stellte jene sich auch sogleich vor und schüttelte Hayley kurz die Hand. »Dies ist mein erstes Schuljahr als Vertrauensschülerin, weshalb es mir schon leidtut, dass ich Ihnen nicht alles erklären kann –«

»Kein Grund zu Sorge«, unterbrach Hayley ihren Redefluss. »Solange Sie Ihre anderen Verpflichtungen nachgehen, die sicherlich viel wichtiger sind, ist doch alles bestens.«

Die wahre GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt