Life Saving Idea

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Dereks Sicht

Nachdem ich Meredith ins Auto gelegt hatte und losgefahren war, war ich in das nächste Krankenhaus gefahren. Dummerweise waren wir irgendwo in der Pampa und das nächste Krankenhaus, was ich sah, war ein total kleines Krankenhaus. Die würden ganz bestimmt kein Traumazentrum haben, aber das war mir im Moment egal. Ich wollte Meredith nicht verlieren, weshalb ich mich entschieden hatte dorthin zu fahren. Die würden ihr schon helfen.

Nach einer Weile war ich da. Das Krankenhaus war total klein. Es war mehr wie eine kleine Villa von der Größe her. Draußen waren ein paar Sträucher und Bäume angepflanzt. Zum Eingang des Krankenhauses führte eine Treppe. Der Behinderteneigang war auch total klein und davor stand ein verrosteter, alter Rollstuhl. Der stand wohl schon eine Weile da. Über dem Eingang hing ein Schild wo drauf stand: „Dillard Medical Center". Das war wohl der Name des Krankenhauses. Es sah von außen ziemlich heruntergekommen aus. In mir drinnen sträubte sich alles Meredith dort rein zu bringen, aber ich hatte keine andere Wahl. Das nächste Krankenhaus war Stunden entfernt und die hatten wir vielleicht nicht.

Schweren Herzens suchte ich einen Parkplatz in der Nähe, was gar nicht so einfach war, weil es viel zu wenige gab und die, die es gab, waren schon besetzt. Nach einer Weile blieb ich einfach irgendwo stehen. Es war mir egal, ob sie mir den Wagen abschleppen würden oder nicht. Meredith brauchte jetzt Hilfe und nicht erst in einer Stunde.

Ich parkte den Wagen direkt vor einem anderen Auto und stieg aus. Ich holte Meredith von hinten raus und trug sie ins Krankenhaus. Als ich reinkam war ich schockiert. Das Krankenhaus war völlig überfüllt und sah total schlimm aus. Überall liefen die Ärzte hin und her. Alles war ein einziges Chaos.

„Ich brauche Hilfe!", rief ich. Eine dunkelhaarige Krankenschwester kam mit einer Trage zu mir. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. All das hier kam mir bekannt vor. Ich strengte meinen Kopf an, aber es wollte mir nicht einfallen. Ich konnte mich auf niemand anderen als auf Meredith konzentrieren.

Die Krankenschwester holte eine Trage, wo ich Meredith rauflegte. Die Trage quietschte beim Fahren und sah so aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen, weshalb ich meine Hände so hielt, dass ich Meredith jederzeit auffangen würde können.

Sie brachte Meredith in einen Raum und gemeinsam warteten wir auf einen Arzt. Dieser Raum kam mir irgendwie bekannt vor. Er sah etwas heruntergekommener aus, als ich ihn in Erinnerung hatte, aber ich war hier definitiv schon einmal gewesen.

Plötzlich schoss es mir, woher mir all dies so bekannt war. Dieses Krankenhaus war das Krankenhaus, in das ich nach meinem Unfall gebracht wurde. Hier hatten sie mich umgebracht, indem sie kein Kopf-CT gemacht hatten. Eines musste man Renee doch lassen. Sie hatte es geschafft mich wieder ins Leben zu holen, aber zu welchem Preis?

Ich hätte fast meine Familie verloren. Meine Frau, meine Kinder, sie wollte mir alles wegnehmen und mich nie wieder zu ihnen lassen. Das würde ich ihr nie verzeihen können.

Nach einer Weile kam eine rothaarige Ärztin. Als sie mich und Meredith erblickte, erstarrte sie. „Nein, nicht schon wieder.", sagte sie total fertig. „Dr. Bitte kümmern Sie sich um meine Frau. Sie wurde auf einmal ohnmächtig.", sagte ich zu ihr. „Das ist nicht real. Das ist alles nur Einbildung. Sie sind Tod und Ihre Frau ist auch nicht hier.", meinte sie mehr zu sich selbst.

Ich riskierte es und ging von Meredith weg und auf die Frau zu. Sie war damals eine der behandelnden Ärztinnen. Sie war diejenige, die andauernd ein Hirn-CT angefordert hatte, auf die jedoch keiner gehört hatte. Sie hätte mein Leben retten können.

Ich ging auf die junge Frau zu und legte eine Hand auf ihren Arm. „Beruhigen Sie sich Dr.", sagte ich sanft zu ihr. Die Ärztin zuckte zusammen. „Sie sind real? Sie leben?", fragte sie mich. „Ja, ich lebe. Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie Ihnen später gerne erzählen, aber zuerst helfen Sie bitte meiner Frau.", bat ich die Frau inständig. „Natürlich.", sagte diese. Sie ging zu Meredith und fragte: „Was ist passiert?". Ich erzählte ihr alles. „Sie sagen, dass sie wohl schon einige Zeit im Wald rumgelaufen ist?", fragte sie mich. „Ja, ich weiß aber nicht wie lange.", meinte ich zu ihr. „Ich denke Mal, dass sie dehydriert ist und viel Blut verloren hat.", meinte sie und deutete auf die offene Wunde, die der gebrochene Knochen verursacht hat.

„Dieser Knochen muss operiert werden.", sagte sie zu mir. „Das dachte ich mir bereits.", meinte ich zu ihr. „Geben Sie ihr Nährstoffe und Blut, damit sie wieder zu sich kommt und veranlassen Sie dann bitte die Überstellung ins Grey-Sloan Memorial Hospital.", bat ich die Frau.

„Tut mir leid, aber Ihre Frau ist nicht stabil genug, dass wir sie in ein anderes Krankenhaus bringen.", meinte die rothaarige Ärztin nach ein paar Blicken auf die Werte.

„Verdammt!", fluchte ich tonlos. Das war es also, das was Meredith damals wohl auch durchgemacht hatte.

Lange Zeit hatte ich mich gefragt, wie es wohl für meine Familie gewesen sein musste, mir beim Sterben zuzusehen. Jetzt wusste ich es. Nur mit dem Unterschied, dass Meredith hoffentlich nicht sterben würde.

‚Nein, so schlimm war es nicht. Ein paar Nährstoffe und Vitamine und ein paar Blutkonserven und dann würde das schon wieder werden.', dachte ich. Ich hoffte immer noch daran, dass sie Meredith nicht hier operieren würden.

Plötzlich fingen die Monitore, an die Meredith mittlerweile angeschlossen war, an zu piepen. Sie hatte einen unregelmäßigen Puls. „Wir müssen sie sofort operieren.", meinte die Ärztin.

„Sie müssen sie doch jetzt noch nicht operieren! Hängen Sie ihr Blutkonserven, Nährstoffe und Vitamine dran und ihr Herz wird von selbst wieder regelmäßig schlagen!", schrie ich die Ärztin schon fast an. Die junge Frau zuckte zusammen und befahl der Schwester sofort Blutkonserven, Nährstoffe und Vitamine zu holen.

Die Schwester ging raus und kam nach einer Weile wieder zurück. Sie hatte eine Blutkonserve, einen Nährstoffinfusion und eine Vitamininfusion dabei. „Soll das alles sein?", fragte ich sie ungläubig. „Tut mir leid, aber mehr haben wir nicht. Durch den Sturm gibt es viele verletzte, die wir behandeln müssen und unsere Blutbank ist sowieso viel zu klein und von der Blutgruppe Ihrer Frau hatten wir auch nicht viele Konserven, da diese Blutgruppe ja so selten ist.", meinte sie. „Kommen Sie auf den Punkt!", unterbrach ich sie streng. „Das ist alles was wir noch haben.", meinte sie eingeschüchtert.

Ich konnte es nicht fassen. Das soll alles sein? Das konnte doch wohl nicht sein! Was sollte ich jetzt tun? Das war Merediths sicherer Tod. Ich war total verzweifelt. Ich setzte mich auf einen Sessel in der Nähe und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

„Wir könnten eine Spendenaktion ins Leben rufen.", schlug die Ärztin vor und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Eine Spendenaktion? Jetzt, auf die Schnelle organisieren?", fragte ich ungläubig nach. „Ja, eine Spendenaktion.", sagte die rothaarige überzeugt von ihrer Idee. „Und wie stellen Sie sich das vor?", fragte ich sie ohne jegliche Hoffnung, dass dies funktionieren könnte.

„Wir geben Dr. Grey jetzt erst einmal die Nährstoffe, Vitamine und vor allem das Blut und dann testen wir das Krankenhauspersonal. Wenn jemand die richtige Blutgruppe hat testen wir das Blut in einem Schnelltest auf Krankheiten und verabreichen es dann Ihrer Frau.", erklärte sie mir alles schnell.

Es war keine Zeit um lange zu überlegen, weshalb ich einfach nur: „Gut, machen wir es so.", sagte. Es könnte funktionieren. Vorausgesetzt wir würden jemanden mit Merediths Blutgruppe finden.

Ich war mir sicher, dass es funktionieren wird, wenn jemand Merediths Blutgruppe haben würde. Im Grey Sloan ging das Personal andauernd Blutspenden und in New York hatten wir etwas Ähnliches während einer Naturkatastrophe schon einmal gemacht. Das in New York damals war ein voller Erfolg.

Das ich da nicht selbst drauf gekommen war. Ich könnte mich ohrfeigen.

Wenigstens war diese kluge, junge Ärztin da, die mitdachte. Sie wäre sicher eine erstklassige Unfallchirurgin. Ihr Talent war viel zu schade, um für dieses heruntergekommene Krankenhaus verschwendet zu werden.

Als Team schlossen die Ärztin und die Krankenschwester Meredith an alle Infusionen an. Und gemeinsam begannen wir dann das Krankenhauspersonal zu testen.

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