Six Feet under the Stars

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Ich wachte mit den stärksten Kopfschmerzen auf. Und das am Boden. Ich musste von der Couch gefallen sein. Mir war zu schlecht um aufzustehen, also wartete ich einfach bis es mir halbwegs besser ging.
Aus der Küche hörte ich schon Lachen und Schritte. Ich tastete mich von der Couch bis zur Tür, ging durch das Zimmer wo die Schlafkabinen standen und war auch schon in der Küche. "Morgen.", murmelte ich und setzte mich neben Rian. "Ist das wirklich Hanna oder ein Zombie?", lachte Jack. "Halt's Maul, mein Kopf brummt. Du kannst froh sein, dass zwischen uns Rian sitzt." Alex schob mir eine Tablette und ein Glas Wasser zu. Als Dank nickte ich und nahm die Tablette. Mein Kopf war viel zu schwer und so fiel er auf die Tischplatte. Viel angenehmer. "Jungs, Jungs. In einer halben Stunde müsst ihr ein Interview geben." Flyzik klatschte in die Hände um seine Aussage zu verstärken. Bei jedem Klatschen gab es mir einen Stich ins Gehirn. Wieso ist Jack nur so munter? Tut ihm nichts weh? Er hat doch mehr getrunken als ich.
"Hey, Hanna? Ruh' dich noch ein bisschen aus, währenddessen ja? Wir machen was am Abend.", zwinkerte mir Alex zu.
Nachdem sie verschwunden waren, ging ich ins Bad um mich zu duschen und fertig zu machen. Ich roch wie eine ganze Bar, schrecklich.
Meine nassen Haare band ich zu einem Dutt und ich zog mir einen grauen Pulli und eine Jogginghose an. Ich setzte mich vor den Fernseher und schaltete nur um. Es spielte nur Dreck.
Ich erschrak als es an der Tür klopfte. Sind es schon die Jungs? Nach einer Stunde? Mit einem Lächeln ging ich zu der Tür des Busses um sie aufzuschließen.

"Hey Jun-...", ich erstarrte als es von jeder Seite aus blitzte und mir um die 20 Mikrofone in die Fresse geschoben wurden. "Sind Sie schwanger? Man hat Sie gestern beim kotzen erwischt?." Paparazzos. Sie bedrängten mich und drohten in den Bus zu kommen. "Oder haben Sie sich einfach nur betrunken, weil es Probleme in Ihrer Beziehung gibt?" Ich zog an der Tür um sie zu schließen, doch es wurden immer mehr. "Haben Sie mit wem anderen was am laufen?" Je mehr es wurden, desto wütender wurde ich. Und was passiert wenn ich wütend bin? Ich weine, weil ich keinen anderen Weg weiß.
Ich riss so fest ich konnte an der Türe und sperrte sie zu. Jeden Vorhang zerrte ich so zu, dass man nicht hineinsehen konnte. Ich verkroch mich in mein Bett und hörte leise Musik. Wie kommen sie auf solche Fragen? Ich hoffe, dass es nicht so weiter geht. Ich halt's nicht aus.

"Hanna! Mach mal auf." So wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Ich brauchte nicht nachsehen wer es war, denn die Stimme erkannte ich. Erleichtert lief ich zur Türe, sperrte sie auf und sprang in Alex' Arme, sodass er ein paar Schritte zurück torkelte. "Woah, was ist denn los?", lächelte er. "Nichts. Wie war euer Interview?"
"Ziemlich gut. Naja, bis auf die Pause, wo es ein Buffet gab und Jack die Burritos entdeckte." Alex verzog gespielt sein Gesicht. "Ich will's nicht wissen.", lachte ich. "Man, ich hab nichts gemacht.", protestierte Jack. Ich schlang meine Beine um Alex' Hüfte und küsste ihn. Ich war so froh, dass er hier war.

"Komm wir gehen rein. In einer Stunde geben wir das Konzert, schauen wir noch fern. Und nach dem Konzert habe ich eine Überraschung für dich." Er gab mir einen Kuss auf die Nase und ging mit mir rein. Ich hatte noch immer meine Beine um ihn geschlungen und so gingen wir nach hinten ins Wohnzimmer. Wir setzten uns neben Zack und starrten auf den Fernseher. Nachrichten. Ich hasste Nachrichten, sie waren einfach nur langweilig. Ich stand auf und nahm mir ein Glas Wasser und trank es aus.
Als ich zurückkam starrten mich alle an. Mit einem fragenden Blick starrte ich zurück. "Warum hast du uns nichts erzählt?", fragte Alex. "Fand's nicht so wichtig zu erzählen, dass ich mir was zu trinken hole?", ich betonte es als wäre es eine Frage. "Doch nicht das, Hanna. Das mit den Paparazzo.", gab nun Jack von sich. Geschockt starrte ich sie an. Mein Blick glitt nun zum Fernseher.

"Alex Gaskarths Freundin wurde gestern vor einem Club gesichtet. Laut ein paar Insidern gab es zwischen ihnen ein Streit, sodass sie sich betrank, bis sie erbrach. Ob das ihrem Baby gut tut? Wir denken nicht. Angeblich weiß man noch nicht von wem das Kind überhaupt ist. Wir werden mehr erfahren. Schalten sie wieder ein!"

"Ich bin weder schwanger, noch hab ich mit wem anderen was, noch haben wir uns gestritten.", schrie ich schon fast. "Das wissen wir doch.", sagte Alex mitfühlend und legte seine Hände auf meine Schultern. Jack setzte mir seinen Beanie und Sonnenbrille auf. "Damit, wenn wir zur Konzerthalle gehen, niemand merkt, wie verheult du bist oder sogar niemand weiß wer du bist.", lächelte er mir zu. Ich gab ihm dankend eine Umarmung.
Wir gingen alle in einer Reihe zur Konzerthalle und wurden Backstage von Flyzik begrüßt. Er erklärte den Jungs wie das heute alles abrennen würde und ich ging in den Aufenthaltsraum von ihnen. Ich setzte mich auf die Couch und dachte nach.

Auf einem Konzert hatte alles begonnen. Es war wundervoll, wie sich unsere Beziehung schön langsam entwickelte. Darauf war ich stolz. Alex ist so ein wundervoller Mensch, schon fast perfekt.
Ich fand es toll, dass ich mit den anderen Jungs auch immer mehr unternahm und mich super mit ihnen verstehe. Ich konnte sie schon zu meiner Familie dazuzählen.

Mein Klingelton riss mich aus meinen Gedanken. Marina.

"Hey Marina, was gibt's?"
"Du bist schwanger und erzählst es mir nichtmal? Von wem ist es? Weil in den Nachrich-...", schrie sie doch ich unterbrach sie.
"Wäre ich schwanger, wärst du die Erste dies erfährt.  Und was soll heißen von wem? Ich würde Alex nie betrügen, das weißt du ganz genau."
"Ja, 'tschuldigung... Aber du weißt, dass ich den Medien alles glaube.", sagte sie schuldig.
"Passt schon. Übrigens bitte beruhig meine Mam, ich hab echt keine Nerven, dass sie mich anruft und denkt ich sei schwanger."
Nach diesen Worten verabschiedeten wir uns und ich ging auf die Seite der Bühne um ihnen zuzusehen.

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