Total überhitzt kam ich am Haus meines Onkels an. Die Sonne brannte heiß auf mich hinunter und es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen.
Ich war froh über den Schatten der großen Trauerweide, die direkt vor dem geräumigen Einfamilienhaus meines Onkels wuchs.
Seine Familie wohnte in einem ruhigen Stadtteil mit viel Grün, da aber der Weg von meiner Schule hierhin länger war musste man mehrmals in der U-Bahn umsteigen. Ich war verschwitzt und von der stickigen Luft hatte ich Kopfschmerzen bekommen.
Fast jeden Tag nach der Schule fuhr ich zu meinem Onkel meistens mit Kate zusammen, wenn es der Stundenplan zu ließ. Da meine Eltern immer arbeiteten verbrachte ich die meiste Zeit hier anstatt zu Hause, wo ich sonst immer alleine wäre.
Meine Tante Alexandra, die aber von allen nur Alex genannt wird hatte sich einmal richtig mit meinem Vater in die Haare bekommen, weil er meinte ich wäre schon zu alt für einen "Babysitter" und könnte nach der Schule ruhig nach Hause gehen.
Ich drückte die etwas verrostete Klingel und lauschte den Tönen im inneren das Hauses. Kurz darauf konnte ich laute Schritte die Treppe runterstapfen hören und die Haustür wurde mir schwung aufgerissen.
"Hi Feli", begrüßte mich Brooke und ließ mich rein.
Ihre kurzen Haare standen wie immer in allen Richtungen ab und ihr Grinsen war wie immer ansteckend. Sie war mit 14 meine jüngste Cousine und ging ebenfalls auf meine Schule.
"Hi Brooke! Kate kommt etwas später, weil sie noch was in der Schule klären muss.", erklärte ich Kates fehlen.
Sie nickte und deutete auf ihr Handy . "Ja hat sie mir gerade eben geschrieben. "
"Ok, gibt's was zum futtern? Ich verhungere!"
Ich kämpfte kurz mit meinen Schuhen und kickte sie anschließend zum Schuhregal, wo sich bereits einige Paare tummelten.
"Ich glaub Mama macht Nudeln oder so. Hast du mal wieder nicht gefrühstückt?".
Sie blickte an mir herunter und schüttelte den Kopf.
"Ich könnte ohne Frühstück nicht in die Schule!"
Entschuldigend lächelte ich sie an und schob mich an ihr vorbei in Richtung die Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. Schon vom Flur aus hörte ich Alex aufgeregte Stimme.
"Ruft ihr mich wenn es Essen gibt? Ich hab noch Hausaufgaben zu erledigen.", fragte Brooke und stieg die ersten zwei Stufen hoch.
Ich drehte mich um und sagte:"Ja ich rufe dich dann. Aber ich kauf dir das mit den Hausaufgaben nicht ab!"
Sie lachte und keine zwei Sekunden später war sie die Treppe wieder hoch getrampelt und ich hörte ihre Zimmertür zufallen.
Kopfschüttelnd drehte ich mich um und folgte der schimpfenden Stimme von Alex in die Küche.
"Nimm jetzt endlich die Finger aus dem Topf. Ich will in ruhe kochen und das kann ich nicht, wenn du hier die ganze Zeit herum wuselst!"
Mein älterer Cousin Adrian stand an der Küchenzeile gelehnt, einen Finger im Mund und ein breites Grinsen im Gesicht. Alex stand, in den Händen ein Kochlöffel, vor ihm und versuchte anscheinend ihn zu vertreiben.
Sie trug eine grün kartierte Schürze und ihre rötlich blonden Haare waren zu einem unordentlichen Dutt zusammengefasst.
Mein Onkel John saß im Wohnzimmer vor dem laufenden Fernseher und laß die Zeitung von Gestern. Er war ein großgewachsener Mann Anfang 50 und trotzdem würde man ihn noch für attraktiv halten.
DU LIEST GERADE
Bad Wolves
Teen FictionFelicity Gierske ist, laut ihren Eltern, der Traum einer Tochter. Sie ist hübsch, schlau, höflich, gehorsam und künstlerisch sehr begabt. Doch Felicity hat es satt die brave, stille Tochter zu spielen. Genau zu diesem Zeitpunkt wird der gutaussehend...