TWO™

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-Zwei Wochen später -

"..du studierst Schauspiel ....nein dass ist nicht fast das selbe ....immernoch Medizin ."

Während ich mir das Telefon zwischen Schulter und Wange klemmte , betrachtete ich die Frau im Spiegel vor mir . Lange , blonde Locken , blasse Haut , paar Sommerprossen auf dem Nasenrücken und graue Augen . Sie zwinkerte mir zu und verschwand.

"Ja gut , komm einfach zu mir , ja um 18 Uhr ,bring Mc's mit !"

Lachend legte ich auf und zog mir ein schwarzes Top an , dazu eine schlichte , graue Leggins .Ich hatte noch genau zwei Stunden um mein Apartment auf Vordermann zu bringen , bevor meine beste Freundin kommen würde , um mit mir fürs Studium zu lernen . Das Problem war , sie studierte Schauspiel und ich Medizin .
Wie ich uns kannte , würden wir eh nicht lernen , sondern den Abend mit einem Film und persischer Zuckerwatte ausklingen lassen.

Naja wenigstens hatte ich dann Zeit ihr von Jordan zu erzählen.

-

Gerade als ich den Staubsauger abstellte und meine Kopfhörer um mein Handy wickelte , ertönte die Klingel und ein melancholischer Klang hallte durch das Apartment .
Yas.
Ich warf so schnell ich nunmal konnte den Staubsauger in die nächste Ecke und rannte zur Haustüre. Was ein Glück , dass sich neben meiner Gaderobe ein Spiegel befand , denn sonst hätte ich nicht bemerkt , wie grässlich ich aussah .
Mein Haarknoten hatte sich gelöst , wodurch mehrere Locken ungebändigt in mein Gesicht fielen und meine Wangen waren durch die Arbeit gerötet . Man könnte meinen , ich hätte die Nacht durchgemacht .
Doch es war mir egal , wie ich aussah , denn schließlich kam nur meine beste Freundin zu besuch und kein attraktiver Fremder.

Ich schloss die Türe auf , ließ sie allerdings geschlossen , schlenderte zurück ins Wohnzimmer und schrie :

" Komm rein Yas , ist offen !"

Als sich meine Haustüre mit einem knarren öffnete , begab ich mich in die Küche durch die man kam , wenn man durchs Wohnzimmer trat .

Sie würde den Weg zu mir schon finden , also steckte ich mir einen Kopfhörer ins Ohr und fing an meine Hüfte im Takt der Musik zu bewegen , als ich auf mein Handy sah musste ich schlucken . Es war erst kurz vor Fünf , wollte Yas nicht erst um Sechs Uhr kommen ?

Vorsichtig nahm ich den Kopfhörer aus meinem Ohr aus dem dumpfe Klänge schallten und spitzte die Ohren , verdammt , wenn dass tatsächlich Yas wäre, würde sie irgentwelche Geräusche machen oder Lauthals meinen Namen schreien , doch es war still , zu still.

"Yas?"

Keine Antwort . Langsam fing mein Herz an wild zu pochen und Angst brannte sich durch meine Venen , wie ein erbarmungsloses Gift.
Wie sollte ich mich gegen einen Fremden verteidigen ? Ich wusste durch mein Studium , wo der menschliche Körper angreifbar war und bewegungsunfähig gemacht werden konnte , doch hier hatte ich es mit einem lebenden Menschen und keinem sich nicht wehrenden Toten zu tun .

Meine zitternde Hand griff nach einem Hackmesser in der Schublade ûber den Kochtöpfen und meine blassen Finger umklammerten den metallischen Griff so fest , dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten.
Ich sah furchteinflößender aus , als ich war und doch hoffte ich , der Eindringling würde bei meinem Anblick Angst bekommen und weglaufen und so trat ich mit einem Hackmesser bewaffnet in das Wohnzimmer und ließ die Waffe sogleich schwer schluckend auf den weichen Teppich fallen , wo sie mit einem dumpfen Knall aufprallte .

Den vor mir stand kein anderer als Jordan . Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen und er trug wie immer seinen schwarzen Anzug .
In seiner Hand , hielt er eine Vase und betrachtete diese Sorgfältig ehe er sie wieder sanft zurück auf meine Kommode stellte.

Kill me softly....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt