Wie schon erwähnt, 'heute' war Mittwoch und ich hatte bald Geburtstag. Ich freute mich total, denn ich wurde endlich 15. 15, dass hieß bei uns schon volljährig sein. Innerhalb des nächsten Jahres würden meine Eltern entscheiden, wer mein Ehemann werden würde. Natürlich würde ich mit entscheiden, aber die eigentliche Entscheidung wurde von ihnen getroffen. Was ist da so toll dran?, werdet ihr euch jetzt fragen. Nun ja.. ich freute mich schon total auf die Hochzeit. Zwar konnte ich nicht ganz selbst entscheiden, wen ich heiraten würde, aber meine Eltern würden schon jemand guten finden. Apropos meine Eltern. Normalerweise war meine Mutter so gut wie nie da. Schuld daran waren ihre Rosen. Doch seit ein paar Tagen schon war sie total übervorsichtig, kam früher nach Hause und interessierte sich total für das, was auf meinem Schulweg passierte. Nicht falsch verstehen, ich freute mich total, dass sie auch mal Zeit hatte, aber ein wenig seltsam war es schon. Ich hatte schon die verschiedensten Personen gefragt, von meinem Vater bis zu unserem Koch, ob sie wussten, was es damit auf sich hatte. Meddie, mein Zimmermädchen, hatte mir schließlich erzählt, dass es bei meiner Taufe einen Streit zwischen meinen Eltern und einer Freundin meiner Mutter gab. Wie ich später heraus finden sollte, hieß sie Theodora. Meddie meinte damals auch, dass meine Mutter Angst hätte, dass sie (Theodora) Rache an mir ausüben könnte, was auch immer ich damit zutun hatte, und das an meinem 15. Geburtstag. Viel mehr wusste Meddie leider auch nicht. Ich war gerade fertig mit Tischdecken und widmete mich der Deko. Ich faltete das Papier so, das es mit einem Teelicht in der Mitte ein wenig aussah, wie eine Blume. Ich stand von meinem bequemen Sitzplatz auf, weil ich nicht genügend Teelichter hatte und machte mich im Schrank auf die Suche nach welchen. Es war ein uralter Schrank, in dem alles mögliche rumlag. Mein Blick fiel auf die goldenen Teller von meiner Taufe, als ich daneben einen Zettel entdeckte, auf dem meine Mutter meine Taufpaten geschrieben hatte. 13 Namen standen drauf. Der letzte war allerdings durchgestrichen. (Falls ihr euch wundert, warum ich so viele Paten bekommen habe, bei uns war und ist das so üblich.) Ich entzifferte den durchgestrichenen Namen. Es war Theodora. Warum war ihr Name durchgestrichen? Damals wusste ich noch nicht, was ich ihr alles zu verdanken habe. Ich beschloss also meine Mutter zu fragen und wollte den Schrank gerade wieder schließen, als mir auf dem Zettel noch kleine Zeichnungen hinter den Namen auffielen. Ich erkannte sie. Es waren die gleichen, wie auf den Tellern. Jetzt wurde mir klar, warum Theodora durchgestrichen war. Es gab nur zwölf Teller! Und Theodora war meiner Mutter anscheinend nicht so wichtig gewesen, wie die anderen Zwölf. Deswegen hatte ich auch noch nie von ihr gehört. Eigentlich kannte ich so gut wie alle Freundinnen meiner Mutter, doch über eine Theodora hatte sie nie auch nur ein Wort verloren. Wahrscheinlich hatten sie sich aufgrund der Taufe zerstritten und den Kontakt abgebrochen. Ich fragte mich an den Tagen vor meinem Geburtstag nicht nur einmal, ob Theodora etwas mit Meddies Erzählung zutun hatte. Wie Recht ich damals doch hatte! Ich beschloss dann erstmal die Deko fertig zu machen und nahm mir deswegen die Teelichter, wegen denen ich eigentlich zum Schrank gegangen war.
Als ich mit der Deko fertig war, kam mit der Gedanke, dass ich doch einfach mal ein wenig über Mamas ehemalige Freundin heraus finden sollte. Ich ging also zum Fotobuch-Schrank und fing an Informationen über sie zu suchen.
Ein paar Stunden später war ich um einiges schlauer. Ich wusste zwar immer noch nicht, wie Theodora aussah, aber ich wusste, dass Mama sie anscheinend aus den Fotobüchern verbannt hatte. Überall wo unten Notizen auch ihren Namen trugen, waren die Fotos herausgerissen. Ich sah auf die Uhr. Shit. Mama würde gleich von ihrer Rosenschau wiederkommen und mich fragen, was ich ausser der Tischdeko so lange gemacht hatte. Ich dachte nach und beschloss lernen als Ausrede zu benutzen, da ich den Stoff eh schon konnte, konnte sie mich auch abfragen und ich würde nicht auffliegen. Heute weiß ich, dass sie wusste, dass ich nicht gelernt hatte. Sie dachte allerdings, ich würde wieder mit irgendwem skypen oder so. Gerade, als ich fertig mit Ausreden ausdenken war, hörte ich auch schon, wie sie durch die Tür polterte.
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Sanjati, Traum oder Wirklichkeit?- die wirklich Wahre Geschichte von Dornröschen!
FantasyWas ist ein Traum und was Wirklichkeit? Wer kann das schon so genau sagen? Ein 'Musiker' sagte mal: "Ich frage noch einmal, sag bist du real?" Auroras Geschichte ist den meisten durch die Gebrüder Grimm bekannt. Und auch hier stellt sich die Frage...