Bagel | Jimin

Kapitel 11

Jin-Hee's POV

„Was genau meinst du damit?" Mi-Hi stand, mit verschränkten Armen vor mir. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung worauf sie hinaus wollte. Mir war bewusst, dass ich nicht gerade Pluspunkte bei ihr gesammelt hatte aber das hatte nun wirklich nichts mit dem zu tun, was sie gesagt hatte.

„Halt dich von Jimin fern, ja?" Sagte sie und blickte mich finster an.Nun wurde wieder so einiges klar. Wobei "so einiges" vielleicht etwas übertrieben ist.

„Hast du Angst, dass ich dir Jimin wegnehmen will? Da kann ich dich erleichtern. Jimin will ich ganz sicher nicht." Versicherte ich ihr lachend.

Wie kam sie auf die Idee, dass ich was für Jimin empfinden würde?Ich meine, okay. Er sieht nicht schlecht aus, aber sein Charakter... Sein Charakter ist für die Mülltonne. Dieser Junge hat den am schlechtesten gemixten Charakter aller Zeiten.Wirklich. Mit so jemandem kann man einfach nicht zusammen sein. Das wäre die reinste Folter.

„Erstens rede ich nicht davon, dass ich Angst habe, weil du mir Jimin wegnehmen willst  und zweitens hättest du nicht einmal den Hauch einer Chance bei Jimin. Damit das mal geklärt ist."

Jetzt verstand ich, warum die beiden zusammen sind.Beide sind Nerv tötend und von sich selbst überzeugt wie sonst was. Kurzgefasst, ein super Pärchen.

„Worauf willst du dann hinaus?" Fragte ich mit einem genervten Unterton.

„Treff dich nicht mehr mit Jimin." Sagte sie, wie aus der Pistole geschossen. Gut, ich denke, ich muss mich verbessern. Jimin ist eindeutig derjenige, der mir Leid tut. Wie hält er das mit ihr aus? Diese Frau ist doch besitzergreifend! Nein, sie ist eine Psychopathin!

„Hast du Fieber? Das war nämlich das schwachsinnigste, was ich je in meinem Leben gehört habe." Sagte ich und hielt meine Hand kurz an ihre Stirn, bevor ich dann weiter sprach. „Ich weiß ja nicht wie oft du auf die Fresse geflogen bist aber dich hat es wohl ziemlich hart erwischt. Erstens, darf Jimin selbst entscheiden, mit wem er sich treffen will und mit wem nicht. Zweitens, hast du mir nichts zu sagen und dritten, werde ich mir sicherlich nichts von dir verbieten lassen."

So langsam platzte ich vor Wut. Ich konnte ja bestimmte Punkte ihrer Eifersucht verstehen aber diese Reaktion konnte ich so ganz und gar nicht nachvollziehen. Es wäre verständlich, wenn ich mich wie eine Hure benehmen würde und mit Jimin flirten würde aber  ich kann den Typen einerseits nicht einmal leiden, also soll sie sich mal nicht so anstellen.

„Fass mich nicht noch einmal an!" Zischte sie, beruhigte sich aber wiederschnell. „Wäre ich auf die Fresse geflogen, würde ich jetzt nicht so aussehen wie ich es tue. Aber bei deinem Gesicht könnte man sich sowas wohl eher vorstellen. Und du wirst es bereuen, wenn du nicht auf mich hörst."

„Ach ja?" Fragte ich und hob eine Augenbraue. „Was will die Prinzessin machen?Mich mit ihren High Heels schlagen? An meinen Haaren ziehen? Mich mit ihren Fake-Nägeln verletzen? Nur zu, am Ende bist du diejenige, die weint. Glaub mir.Mit Menschen wie dir hatte ich schon Erfahrungen."

Sie blickte mich böse an, sagte nichts und ging dann wieder aus dem Mädchenklo.

Und schon hab ich eine weibliche Freundin.
Ist das nicht schön?Ein Mädchen, welches sowas von sich selbst überzeugt ist und dermaßen besitzergreifend ist, dass sie mir schon drohen muss.
Sowas nennt man eine schöne Bekanntschaft, oder nicht?

Seufzend wusch ich meine Hände, bevor ich dann zurück zu den Jungs ging.

„Jungs, es war echt toll euch kennengelernt zu haben aber ich denke, dass ich so langsam wieder gehen muss. Ich muss nämlich noch einkaufen gehen." Sagte ich ein wenig betrübt und blickte zu den anderen.

„Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!" Meinte Taehyung schmollend, wobei ihm Seokjin leicht gegen die Schulter boxte und „Sie muss noch was erledigen,also akzeptier es." Sagte.

„Okay, ist schon gut." Meinte Taehyung dann. „Ich lass dich gehen, aber ich will, dass wir uns öfter sehen!"

Lachend nickte ich und versicherte ihm, dass ich auf jeden Fall wieder bereit wäre, was mit allen zu unternehmen.

„Jin-Hee." Sagte Jimin und stand auf und lächelte. „Ich begleite dich."

„Nein, nein. Ist nicht nö-" Mehr konnte ich nicht sagen, da Mi-Hi mir dazwischenplapperte.

„Und was ist mit mir? Du kannst mich doch nicht alleine lassen!" Sagte sie geschockt, woraufhin Jimin anfing zu lachen.

„Mach dir mal keine Sorgen, die Jungs sind da und bringen dich sicher nachhause. Außerdem hab ich Jin-Hee hergebracht, also bring ich sie auch wieder zurück. Sonst verläuft sie sich am Ende noch." Meinte er.

Mi-Hi sagt nichts, schmollte aber.

„Das ist aber echt nicht nötig Jimin. Ich muss einkaufen und außerde-" Wiederkam ich nicht weiter, aber diesmal unterbrach mich Jimin, indem er meinen Mund zu hielt und mich nach draußen schleifte.

Leicht angepisst stupste ich seine Hand mit meiner Zunge an, woraufhin er sofort seine Hand von meinem Mund entfernte und mich angeekelt ansah.

„Was bist du? Ein Kleinkind?" Fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern.

„Weiß nicht. Aber soweit ich weiß haben Kleinkinder keine Brüste."

„Du aber auch nicht wirklich." Sagte er und bekam daraufhin einen Tritt gegen sein Schienbein.

Er schrie auf und hielt sich an der Stelle an der ich ihn getreten hatte. „Wofür war das jetzt?!" Fragte er mich verärgert.

„Weiß nicht. Wohl möglich dafür, dass du meine Brüste als klein bezeichnet hast.Oder dass du überhaupt ein Kommentar zu meinen Brüsten abgegeben hast. Kannst dir selbst aussuchen, was sich für dich logischer anhört."  Meinte ich schulter zuckend und lief weiter,während mir Jimin hinterher humpelte.

„Tut mir Leid. Kommt nicht mehr vor, dass ich deine, nicht gerade großen,Brüste kommentiere." Sagte er und schmollte leicht.

„Danke Jimin. Wirklich freundlich. Woher hast du sowas rücksichtsvolles gelernt?" Fragte ich ihn.

Er sagte nichts, zuckte aber mit den Schultern und blieb dann mit mir vor der Bahnstation stehen, wo wir geduldig auf die Bahn warteten.

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