Bagel | Jimin

Kapitel 3

Jin-Hee's POV

„Jin-Hee. Jin-Hee. Jin-Hee." sagte eine nerven zerstörende Stimme immer und immer wieder in der selben Tonlage.

Ich musste nicht mal nachdenken wer diese Stimme war.

Es war viel zu offensichtlich, da er der einzige war, der wusste wie man mich aufwecken musste.

Mal ganz abgesehen von meiner Eomma.

„Schon gut! Ich bin doch schon wach verdammt!" Schrie ich genervt und drehte mich zu Woo-Jin.

Grinsend schaute er mich an. „Ich hab gesehen, dass du nach einem Job geschaut hast."

„Ja und? Woher weißt du das überhaupt." Fragte ich und schaute ihn eindringlich an wobei es wahrscheinlich nicht so ankam wie es ankommen sollte, da ich noch ziemlich müde war.

Er zeigte auf meinen, noch offen stehenden Laptop. „Daher. Wenn du schon im Internet bist dann schalte es auch wieder aus. Ich habe nicht genug Geld um doppelt so viel Strom und so weiter zu bezahlen. Ich habe Schulden und brauche nicht noch mehr wegen dir." Maulte er rum.

Kann er nicht einfach mal seine bescheuerte Klappe halten und mich schlafen lassen?

Ich bin keine Mailbox die sich voll plappern lässt. Meine Güte, wie soll ich das nur aushalten?!

„Gut ich hab es verstanden. Beim nächsten Mal achte ich besser drauf. Vergib mir oh du Bescheidenes Stück etwas." Ich verdrehte meine Augen und vergrub mich unter der Decke, in der ich eingewickelt war.

„Was meinst du jetzt wieder mit 'Bescheidenes Stück etwas'? Soll ich das als Beleidigung sehen? Pass auf was du sagst immerhin bin ich derjenige, bei dem du schläfst."  Fing er wieder an zu meckern.

Halt doch einfach deine Klappe und lass mich schlafen!

Du bist schlimmer als diese ganzen Kleinkinder im Kindergarten, bei denen ich mal vor einigen Jahren mein Praktikum machen musste.

„Wie wäre es wenn du mich in Ruhe lässt? Ich kann es mir mit dem Job auch anders überlegen und wieder zurück nach Busan gehen. Dann wärst du mit deinen Schulden alleine. Außerdem machst du hier dein Studium also solltest du doch schlau genug sein um zu wissen ob das eine Beleidigung war oder nicht."

Vielleicht hält er ja jetzt seine Klappe...

„Was?! Nein! Bleib. Ich brauche dich noch. Tut mir wirklich leid, ich lass dich schon in Ruhe. Versprochen." Er fing an laut und schnell zu reden, was dazu führte dass ich nun endgültig wach wurde.

Vielen Dank auch. Idiot.

Ich seufzte. „Schon gut. Ich bin jetzt eh wach." ich steckte mein Kopf wieder aus der Decke und schaute Woo-Jin an. „Du könntest mir ja ein Frühstück an mein Bett bringen. Als Wiedergutmachung. Wenn du verstehst was ich meine." Lächelnd schaute ich ihn an. In der Hoffnung er wäre dumm genug um das zu machen.

Er fing an zu lachen. „Denkst du wirklich ich würde sowas für dich machen?" Er lachte weiter während mein Lächeln sich wieder zu einer neutralen Mimik veränderte. „Ich bin dein Bruder schon vergessen? Hör auf zu träumen und mach dir dein Frühstück selber." Er stand auf und verschwand weiterhin lachend aus meinem Zimmer.

ich seufzte. 

War ja klar, dass ich so eine Antwort bekomme.

Hab ich wirklich erwartet, dass er mir ein Frühstück macht und es mir dann nach ans Bett bringt?

Ich dachte immer ich wäre ein Realist.

Ich fing an wegen meiner Dummheit zu lachen, stand auf um in die Küche zu gehen und meinen leeren Magen zu füllen.

Ich öffnete den Kühlschrank und sah etwas, was ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Einen leeren, ich wiederhole mich, LEEREN Kühlschrank.

„PARK WOO-JIN! BEWEG' DEINEN FETTEN, HÄSSLICHEN ARSCH AUF DER STELLE HIER HER!" Schrie ich angepisst durch die ganze Wohnung.

„Was gibt dir das Recht so über mich zu Rede-" er hörte auf zu reden nachdem er den leeren Kühlschrank sah. „Oh. Sieht so aus als ob du einkaufen müsstest." Meinte er schulter zuckend.

Was hat er da gerade gesagt?

„Warte mal, Warte mal, Warte mal. Wieso soll ICH einkaufen? Ich kenne mich erstens hier nicht aus. Zweitens bist du der Besitzer des Hauses also musst du einkaufen und drittens hab ich kein Geld du Schwachmat."

„Erstens ist der Supermarkt gleich um die Ecke. Zweitens lasse ich dich hier wohnen ohne dass du Miete bezahlst also muss du hier mit anpacken und drittens gebe ich dir Geld und außerdem bin ich kein Schwachmat du hirnloser Affe."

Ich schaute ihn nur grimmig an da mir nichts einfiel, womit ich kontern konnte. Er dagegen grinste er siegreich und holte sein Geld aus seinem Geldbeutel.

„Nimm dein Handy mit. Ich schicke dir den Weg und eine Einkaufsliste." Er überreichte mir das Geld und einen Schlüssel, den ich ihm abnahm und nickend in mein Zimmer ging, um mich schnell fertig zu machen.

Dieser Junge macht mich wahnsinnig und das im deutlich negativen Sinne.

Es fehlt nicht mehr viel und ich verpasse ihm eine.

Ernsthaft.

Wie kann ein Mensch einen nur so dermaßen auf den Sack gehen, auch wenn ich keinen Sack besitze.

Genervt steckte ich das Geld und mein Handy in die Hosentasche und ging ohne ein weiteres Wort raus.

Nach zehntausend Treppen kam ich vor der Haustüre an und wartete auf die Wegbeschreibung die ein paar Minuten später auf meinem Handy zu sehen war.

Brav lief ich der Beschreibung nach mal nach links, mal mach recht und kam irgendwann vor einem Supermarkt an.

Ich holte schnell einen Einkaufswagen und arbeitete in einem großen Zeitraum die Einkaufsliste, die mir Woo-Jin mit der Wegbeschreibung schickte, ab.

An der Kasse angekommen, piepste ein junges Mädchen, vielleicht in meinem Alter, die ganzen Lebensmittel ab, die ich daraufhin bezahlte.

„Sagen Sie mal." Fing ich an. „Sie haben hier nicht zufällig einen Job frei oder?" fragte ich und setzte ein leichtes lächeln auf.

Sie überlegte kurz und sagte, ich solle mich da lieber an den Filialleiter wenden.

Dankend verabschiedete ich mich und ging mit zwei vollen Tüten wieder den Weg zurück, den ich vorher benutzt hatte um hier her zu kommen.

„ICH BIN WIEDER DA SCHWACHMAT!" schrie ich durch die Wohnung, nachdem ich mit viel Mühe die Treppen hochgelaufen bin und die Türe aufgeschlossen hatte.

„NENN MICH NICHT SCHWACHMAT DU HIRNLOSER AFFE!" Schrie er in einem genervten Ton zurück.

Ich ignorierte einfach die Stelle mit dem Hirnlosen Affen, räumte in Ruhe die Einkäufe ein und setzte mich weiter auf die Suche nach irgendwelchen Jobs...