Jin-Hee's POV
„Also. Schieß los" ungeduldig wippte ich hin und her, während ich darauf wartete, dass mein Bruder mir endlich einen Grund nennen würde.
„Okay." Er seufzte kurz. „Ich fasse es kurz. Ich hab scheiße gebaut und habe Schulden und du bist die, die mir da raus helfen wird." Sagte er ohne auch nur einen Augenblick wegzugucken.
Sag mal spinnt der Typ jetzt total? Was für Schulden? Und wieso soll ICH IHM HELFEN? Sehe ich wirklich so aus als würde ICH IHM irgendwie, auf irgendeine Art und Weise HELFEN WOLLEN? Ich denke nicht.
Soll er doch selber schauen wie er da raus kommt dieser Idiot.
„Denkst du ernsthaft ich würde dir freiwillig helfen wollen? Hast du keine Freunde die dir helfen wollen oder was ist los?" fragend schaute ich zu ihm.
Das soll doch wohl alles ein Witz sein. War ja irgendwie selbstverständlich dass er mich wegen irgendetwas brauchte.
So war es doch immer. Ich bin die gutmütige, die dem Biest hilft und am Ende trotzdem leidet. Nein. Dieses Mal nicht.
„Jin-Hee. Ich brauche einmal deine Hilfe und du machst es nicht. Zeig doch ein wenig Gutmütigkeit." Er schaute mich flehend an aber darauf würde ich nicht reinfallen.
Wofür hält er sich eigentlich? Ich solle Gutmütigkeit zeigen? Er sollte erstmal lernen seine persönlichen Probleme ALLEINE zu klären und dann können wir möglicherweise auf das Thema Gutmütigkeit reden.
Ich lachte. „Ich soll Gutmütigkeit zeigen? Ich bin doch diejenige die dir am Ende jedes verdammte Mal hilft! Erzähl du mir nichts von Gutmütigkeit. So oft wie ich dir helfe, das würde wirklich NIEMAND machen!" ich wurde etwas lauter. Zu Recht.
„Und dafür bin ich dir auch dankbar. Bitte, nur noch dieses eine Mal. Danach werde ich dich nie wieder um etwas bitten. Ich schwöre es dir."
Wie frustriert er doch klang aber ich hatte wirklich keine Lust mehr darauf.
Meine Wut stieg und stieg doch trotz allem hielt ich mich an Ketten.
'Ruhig bleiben. Einfach ruhig bleiben. Er ist es nicht Wert deine ganze Wut rauszulassen' ich redete mir diesen Satz die ganze Zeit ein.
„Gut. Nehmen wir mal an ich würde dir helfen. Wie um alles in der Welt soll ich hier an Geld ran kommen? Ich hab kaum irgendein Bereich in dem ich aufgenommen werden könnte und das weißt du so gut wie ich."
„Doch! Es würde mir schon langen wenn du irgendwo Kellnern würdest. Wirklich. Ich brauch nicht mehr als das." Er schien wohl völlig verzweifelt zu sein.
'Jin-Hee. Es ist dein Bruder. Nur noch dieses eine Mal und dann nie wieder.' redete mir eine Stimme in meinem Kopf ein.
Vielleicht hatte sie Recht. Es war, leider Gottes, mein Bruder und daran konnte ich nun mal nichts ändern.
Ich seufzte. „Na gut. Ich mache es aber dafür verlange ich eine Gegenleistung!"
„Natürlich. Was du willst." Er lächelte.
Gott würde ich ihm gerne eine rein schlagen aber nein. Ich musste mich beherrschen, auch wenn es sich als ziemlich schwierig erwies.
„Gut. Das heißt keine negativen Kommentare. Im Allgemein nichts Negatives. Außerdem will ich meine volle Freiheit. Das heißt kein nachspionieren, so wie du es früher immer gemacht hast, keine Vorschriften und das wichtigste KEINE LÜGEN! Wehe einer dieser Sachen werden nicht eingehalten dann heißt es Bye Bye!"
Er umarmte mich. „Geht klar. Ich bin dir gerade so dankbar"
Okay. Irgendwas ist hier gerade mehr als abnormal.
Erstens. Seit wann umarmt er mich?
Zweitens. Seit wann ist er mir wegen irgendwas dankbar?
Und drittens. Hat er seine Tage?
Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu lösen. „Ist okay. Könntest du jetzt bitte auf zwei Meter Abstand gehen? Diese Nähe macht mir Angst."
Sofort ließ er los „N-Natürlich." Er wurde leicht rot und genau dort merkte ich:
DAS IST NICHT DER BRUDER DEN ICH KENNENGELERNT HABE!
Was auch immer in Amerika passiert ist, er ist nicht mehr der, der er in Korea war.
Ich ging an ihm vorbei und schob meine Koffer mit mir mit. „Wenn du so nett wärst und mir mein Zimmer zeigen würdest, in dem ich, wohl oder übel, bleiben muss?"
Er nickte und lief voraus und blieb dann auch kurz darauf, vor einer Tür, stehen. „Hier wäre das Gästezimmer. Tob dich aus" sagte er monoton und ging gleich danach auch wieder.
Und da war er wieder.
Der "Ich interessiere mich ein scheiß Dreck um dich" Bruder. War ja klar, dass der wieder auftauchen würde.
Seufzend öffnete ich die Tür und trat mit meinen zwei Koffern ein.
'Gar nicht mal so schlecht. Dafür, dass das mein Bruder eingerichtet hat' dachte ich mir beim Betrachten des Zimmers.
Das Zimmer war in einem hellen Beige Ton gestrichen und besaß weiße Möbel. Vorhanden war eben das notwendigste. Bett, Schrank, Couch und einen Schreibtisch so wie eine kleine Kommode neben dem Bett. Wahrscheinlich war das als Nachttisch gedacht.
Ich legte meine Koffer vor den Schrank und ließ mich auf die Couch fallen.
Was für ein anstrengender Tag.
Erst dieser unendlich lange Flug und als wäre das nicht genug kommt mein Möchtegern Bruder.
Am liebsten würde ich mir direkt einen Flug zurück nach Busan buchen aber natürlich mache ich das nicht.
Wieso?
Weil ich so eine gutmütige Schwester bin und wieder Woo-Jin's Arsch rette.
Also so langsam müsste ich für meine Gutmütigkeit einen Preis gewinnen. Am besten einen Oskar, auch wenn der nichts mit guten Taten zu tun hat. Denn den würde ich dann Leonardo Dicaprio geben.
Seufzend holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und war dabei meine Nachrichten zu checken.
Ein paar Freundinnen von mir wünschten mir eine gute Reise und alles Drum und Dran.
Dann schrieb mir noch mein bester und einziger Kumpel irgend so einen Quatsch, was er eben jedes Mal tat.
Allen schrieb ich zurück damit sie sich keine unnötigen Sorgen machen mussten und leerte dann meine noch voll bepackten Koffer aus.
Nachdem ich es endlich geschafft hatte all die Klamotten und anderen Sachen, die eben wichtig waren, sorgfältig einzuräumen, entschied ich mich dazu ein Sandwich zu essen und mich danach im Internet auf die Suche nach einem Job zu machen.
Stehen blieb ich bei einer Artikel-ähnlichen Anzeige, die nach einer Aushilfe in einem Bagel Shop suchten.
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Bagel | Jimin
Fanfiction[abgebrochen] ❞Ich bin hier nur um ein wenig Geld aufkratzen zu können, mehr nicht. Und ehrlich gesagt habe ich noch nie einen Bagel gegessen. Und wa-❝ weiter kam ich nicht, da mir Jimin völlig empört dazwischen quatschte. ❞Was?! Wie zur Hölle k...