Ich lief immer weiter. Ich war sogar schon so weit in dem Wald drinnen, das ich wirklich bedenken bekam wie ich wieder herausfinden sollte. Denn auch wenn ich sage, dass ich nie wieder zurückgehen werde, werde ich es letzten Endes doch tun müssen. Aber das war mir im Moment relativ, ich lief einfach immer weiter bis meine Füße drohten abzufallen. Ich hielt an einem umgefallenen Baum, auf den ich mich setzte, um eine Pause einzulegen. Es regnete in Strömen und ich zitterte am ganzen Körper. Ich kann einfach nicht mehr und ich will auch nicht mehr leben. Um zurück zu laufen hatte ich einfach keine Kraft mehr, deshalb legte ich mich auf den kalten nassen Waldboden der mit Moos bedeckt war. Hätte ich doch bloß eine Jacke mitgenommen, denn ich fror am ganzen Körper und es war unerträglich. Ich kauerte mich zusammen, um mich wenigstens etwas warm zu halten. Ich war vollkommen durchnässt, warum muss es auch ausgerechnet heute regnen? Ich frage mich, ob, wenn ich hier legen bleiben würde, sterben würde. Aber das war mir im Moment auch egal. Dann soll ich halt sterben, es würde mich eh niemand vermissen. Außer vielleicht Marc, da er sich jemand anders suchen müsste den er mobben könnte, egal wer es ist er tut mir jetzt schon leid. Als ich so über alles nach dachte merkte wie ich einschlief, aber wollte ich jetzt wirklich schlafen? Denn mir war klar, dass ich dann wahrscheinlich nicht wieder aufwachen würde, da ich erfrieren würde. Mich würde auch keiner finden, da Highgate Wood ein einfach viel zu dichter Wald ist. Soll ich jetzt zulassen und mich einfach dem Schlaf hingeben? Obwohl um zurück zulaufen hätte ich eh keine Kraft, und was hält mich hier noch? Nichts, niemand mag mich, ich bin einfach nur der Schwule den niemand leiden kann. Ich ließ es einfach zu, gab mich voll und ganz dem Schlaf hin und freute mich auf irgendeine Art und Weise bald nicht mehr da zu sein. Doch als ich kurz vor dem Schlaf war, hörte ich ein Rascheln. Mich überkam die Panik. Aber wovor, ich meine will ich etwar von einem Wald erwarten dass es still ist? Ich meine es war bestimmt nur ein Tier oder ein etwas größerer Ast der von einem Baum flog, also wozu Panik bekommen. Ich beruhigte mich wieder und wollte einfach nur noch schlafen, da mich die Kälte einfach verrückt machte. Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren, ich wollte gar nichts mehr spüren. Doch als ich fast wieder eingeschlafen war, hörte ich auf einmal ein Lachen, das mit einem Geraschel immer schneller auf mich zukam, zu schnell. Da war sie wieder, die Panik. Das war bestimmt kein Tier, denn welches Tier konnte bitteschön lachen? Ich wollte aufstehen und rennen, aber als ich stand, merkte ich erst einmal wie unterkühlt ich eigentlich war, denn meine Beine hatten einfach keine Kraft mehr meinen Körper zu tragen, deshalb knicken sie auch augenblicklich ein und ich lag nun auf dem Bauch. Ich versuchte zu krabbeln so schnell ich konnte, dabei bohrten sich keine Steinchen in meine Hände. Der Schmerz war unerträglich, weshalb ich bei jedem Zentimeter mehr auf keuchen musste. Das Lachen kam immer näher und ich drohte vor Angst ohnmächtig zu werden, doch krabbelte immer weiter. Ich hörte mehrere Stimmen lachen, die mich verfolgten. Ich wollte sterben, aber doch nicht so. Ich hörte wie die Stimme direkt hinter mir lief. ,,Na, na nicht so schnell, wo willst du denn hin?" Und schon spürte ich einen heftigen Schmerz in meinen Rippen. Er hatte mich mit seinem Fuß getreten, woraufhin ich mit einem lautem keuchen auf die Seite flog. Ich konnte ihn anschauen, aber ich traute mich einfach nicht. Ich bekam noch einen tritt in meine Seite. Es schmerzte so sehr das ich aufschrie. Wie konnte jemand so viel Kraft besitzen? Nicht einmal bei Marc tat es annähernd so weh wie jetzt. Egal was mich hier gerade so zurichtete, es war nicht alleine, denn ich hörte noch andere Stimmen, konnte aber nicht deuten wie viele es waren, ich war viel zu sehr auf den Schmerz konzentriert. Auf einmal packte mich eine Hand in meinem Gesicht und quetschte meine Backen zusammen. Ich kiff meine Augen zusammen, weil ich immer noch nicht dem Mut gefunden hatte diesem etwas in die Augen zu schauen. ,,Schau mich an." Was? Konnte er etwar meine Gedanken lesen, denn er verlangte genau das was ich gerade am wenigsten wollte. Ich schüttelte nur heftig mit meinem Kopf und versuchte ein Nein heraus zu bekommen, aber da er beine Backen so sehr zusammen quetschte kam nur ein „mhmm!" aus meinem Mund, was ihm anscheinend nicht sehr gefiel denn kurz darauf spürte ich wie er seine andere freie Hand um mein Handgelenk schloss und zudrückte. Und Gott, ich habe noch nie so einen Schmerz gespürt. Es war nicht normal wie viel Kraft er hatte, denn es fühlte sich an als würde er mein Handgelenk zerdrücken! „Also noch einmal, schau mich an!" Ich wagte es nicht ihm zu wiedersprechen und öffnete zögernd meine Augen, konnte aber nur verschwommen sehen, da sich schon längst Tränen in meine Augen gebildet hatten. Ich blinzelte ein paar mal, um dann den wahrscheinlich größten Schock meines Lebens zu bekommen, denn ich blickte in tief rote Augen. Was war er? Er sah mir tief in die Augen und ich hatte das Gefühl das er mich mit seinem Blick durchbohrte. Er hatte verstrubelte Haare, ich schätze braun, hohe Wangenknochen und ein ziehrliches Gesicht. Ich hatte Angst wie noch nie zuvor in meinem Leben, ich wand mich unter ihm, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, aber er lachte nur. „Scheint als hätte schon jemand Spaß an dir gehabt." Gab er mit einem heimtückischen Lachen von sich, welches mich an das von Marc erinnerte. Da sein Griff in meinem Gesicht nicht mehr so stark war konnte ich reden „Bitte lass mich gehen." Flehte ich leise, schon fast so leise das ich nicht damit Rechnetet dass er mich hörte. Ich hatte einfach nicht dem Mut und die Kraft mit normaler Stimme zu reden. Ich rechnete aber nicht damit das er mich wirklich gehen lassen würde, doch genau das tat er zu meiner Verwunderung. Er ließ von mir ab und zischte mir noch ein leises aber dennoch hörbares „Lauf", zu. Ich konnte nicht fassen dass er mich gehen lassen würde. Durch die Panik spürte ich die Kälte längst nicht mehr, weshalb ich auch aufstehen konnte ohne gleich wieder umzufallen. Ich rannte los, rannte so schnell ich konnte. Ich wusste nicht woher ich die Kraft nahm, aber ich rannte so schnell ich konnte und zu meiner Verwunderung wirklich schnell. So schnell, das ich Hoffnung hatte sie würden mich nicht mehr bekommen. Aber sie würden mir doch nicht hinterher kommen, weil warum sollten sie mich laufen lassen um mich danach wieder zu fangen? Sie werden mir nicht hinterher kommen redete ich mir immer wieder ein, wurde aber enttäuscht. Denn nach circa einer Minute in der ich um mein Leben rannte, und den Schmerz ausblendete, hörte ich ihn von weiter Entfernung schreien „Als ob du eine Chance hättest!" und nicht einmal 5sek später hörte ich ihn direkt neben mir wispern „Als ob du dich wehren könntest." Ich erschrak mich so sehr das ich stolperte und wieder einmal auf dem Boden landete. Wie war er bitteschön so schnell zu mir gekommen, das war unmöglich. Ich sah ich geschockt an und stotterte „w..wie...wie b-bist" doch weiter kam ich nicht, da er mit einen weiteren Kick in meinen Oberschenkel verpasste. Schon wieder musste ich vor Schmerz aufschreien, was ihn und seine Freunde, die ich immer noch nicht gesehen habe, zum lachen brachte. „Lauf", flüsterte er abermals so dass ich es kaum verstand. Was wollte er nur von mir? Ich sah auf, direkt in seine roten Augen. Ich war am Schluchzen und sah ihn einfach nur an, was er erwiderte. Schon wieder hatte ich das Gefühl gleich von seinem Blick durchbohrt zu werden. Er war wie erstarrt, sah mir einfach nur ich die Augen und bewegte sich keinen Zentimeter. „Lass mich gehen, bitte", wisperte ich und wurde zum Ende immer leiser und flehender. Er zuckte kurz zusammen lachte aber wieder einmal auf und brüllte „Lauf!" Ich verstand nichts mehr, warum sollte ich laufen. Ich tat aber was er von mir verlangte und stand auf. Ich merkte, wie es mir dieses Mal nicht mehr so leicht viel, da mein Bein von dem Tritt gerade schmerzte. Ich humpelte so schnell ich konnte und kam mir dabei wie ein angeschossenes Tier vor, das um sein Leben renne musste. Auf irgendeine Weise stimmt es ja auch. Ich lief um mein Leben aber warum? Ich will doch sterben, ich habe nichts anders verdient. Ich spürte wie mich meine Kraft verlässt und die Kälter zurück kam, ich wurde immer langsamer bis ich schließlich zusammen brach. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich kauerte mich auf dem nassen Boden zusammen. Es dauerte nicht lange bis dieser jemand abermals direkt vor mir stand. Bevor er auch nur irgendetwas machen konnte, bat ich ihn gefühlskalt „Bring mich doch bitte gleich um" und schon wieder fing ich an zu schluchzen. Was hatte ich grade gesagt? Aber es war das was ich wollte, ich wollte nicht mehr vor ihm wegrennen, wollte keinen Schmerz oder Kälte spüren. Ich wollte einfach nicht mehr leben. Lachend fragte er mich „Was?" und ich richtete mich etwas auf so dass ich ihm direkt in die Augen sehen konnte und schrie „Bring mich endlich um!" Sein lachen verstummte sofort, aber warum? Ohne jeglichen Gesichtsausdruck sah er mich an und sagte eher zu sich selbst als zu jemand anderem „Was muss nur passiert sein, das jemand nicht mehr leben will." Sofort sammelte er sich wieder und kam mit einem Grinsen im Gesicht auf mich zu und flüsterte in mein Ohr „Aber vorher werden wir noch etwas Spaß haben." Er war so nah an meinem Ohr, das seine Lippen bei jedem Wort an meinem Ohr streiften, was mich erschaudern lies. Er ging ein Stück zurück, das er direkt in mein angsterfülltes Gesicht schauen konnte. Ich konnte nicht anders als ihn an zu starren den er war wirklich hübsch. STOP! Was denke ich? Sowas kann nicht schön sein, nein. Er kniete direkt vor mir, schaute aber zu den anderen die ich jetzt auch erkennen konnte. Es waren zwei Männer, einer, der etwas größer und muskulöser als der andere war, hatte braune Haare die an den Seiten rasiert und oben lang waren. Der andere hatte seine ganzen haare, die blond waren, nach oben gegeelt und sah im Allgemeinen viel freundlicher als der andere aus. Beide waren nicht hässlich, aber kein Vergleich zu dem der vor mir kniete. Schon wieder, ich darf ich einfach nicht hübsch finden. Beide standen 2 Meter weiter weg von uns und auch beide hatten tief rote Augen. Aber warum haben sie bitte alle rote Augen? Sie bemerkten meinen Blick und schauten mich deshalb auch an, aber anders als der, der vor mir saß. Ich konnte den Blicken nicht standhalten und sah deshalb ängstlich zu Boden, woraufhin sie lachten. „Niall, Liam bringt ihn zu mir. Wehe ihr fasst ihn bevor ihr da seid an." Befahl ihm mein Gegenüber. Ich musste damit kämpfen nicht in Ohnmacht zu fallen, denn als er gerade gesprochen hatte, bemerkte ich lange spitze Eckzähne. VAMPIERE! Nein, das kann nicht sein. Sowas gibt es einfach nicht. Aber das würde alles erklären,- wie er so schnell bei mir sein konnte, wie er mir mit seiner bloßen Hand solche Schmerzen zufügen konnte und nicht zu vergessen die roten Augen. Bevor ich aber weiter hätte nachdenken können, kamen Liam und Niall auf mich zu und der etwas größere von beiden, mit den braunen Haaren hob mich hoch und trug mich wie eine Braut. Als ich mich umsah konnte ich den anderen der mit mir geredet hatte nicht mehr erkennen, nur noch ein Geräusch in weiter Entfernung. Ich versuchte nicht einmal mich zu wehren, da es sowieso keinen Sinn machen würde, da ich einfach keine Kraft mehr hatte.
Als wir an einem riesigen Haus angekommen sind, wurden wir endlich langsamer. Auf dem weg hier hin stellte sich heraus, das der blonde Niall und der der mich trug Liam hieß. Das Haus an dem wir angelangten gleichte einer Villa, aber seit wann gab es in Highgate Wood Häuser? Obwohl Häuser gab es nicht wirklich, das einzige dass ich sehen konnte war das wovor wir standen und sonst konnte ich nur Dichten Wald erkennen. Wir betraten das Haus und kamen in einem langen Flur an der sehr modern wirkte. Die Wände waren in einem Sauberen weiß gestrichen und es hingen mehrere Kronenleuchter von der Decke, aber dennoch wirkte es Modern. Sie liefen den lange Flur entlang und öffneten eine Tür, hinter der sich ein Zimmer mit nur einem King Size Bett befand. Wer hat bitte einen Raum mit nur einem Bett? Liam der mich immer noch wie eine Braut hielt ging einige Schritte in den Raum herein und lies mich mit den Worten „warte, wenn du versuchst zu fliehen bring ich dich um.", auf dem Boden fallen. Er verließ den Raum und ich hörte wie er sich immer weiter weg bewegte. Wie hatte er das gemeint? Auf wen und vor allem wie lange sollte ich warten? Er hatte noch nicht einmal den Raum abgeschlossen. Ich konnte abhauen, aber das traute ich mich nicht, weil ich wusste dass seine Worte ernst gemeint waren. Ja, ich wollte nicht mehr leben aber trotzdem hatte ich Angst davor. Wer wär ich auch wenn ich jetzt in meiner Situation keine Angst hätte? Ich setzte mich in eine Ecke und tat was er mir befahl,- ich wartete....
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I'll promise to love you otherwise
FanficHarry wird, seit er sich als schwul geoutet hat, ständig beleidigt und geschlagen. Niemand mag ihn, noch nicht einmal seine Mutter. Aber was soll man tun wenn niemanden einen mag, wenn man niemanden hat? Wenn man sich nichts mehr wünscht, als einfac...