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Ich wurde durch die Sonnenstrahlen, die durch das große Fenster schienen geweckt. Als ich mich umdrehen wollte, um nach Louis zu schauen, bemerkte ich einen starken Arm um meinen Bauch, wir lagen Löffelchen. Mir wurde sofort warm ums Herz und ich zog Louis Arm noch stärker an mich, ich genoss einfach den Moment. Als ich bemerkte, dass auch er mich stärker an sich zog, drehte ich mich in seinem Griff, um in seine verschlafenen Augen zu schauen. Sofort bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht und auch meines konnte ich nicht verbergen. Wir sagten nichts, schauten uns einfach nur in die Augen und es fühlte sich so an, als würden wir uns direkt in die Seele schauen. Ich glaube ich hatte mich in ihn verliebt, ich meine ich genoss seine Nähe mehr als alles andere und auch seine Augen zogen mich schon fast magisch an. Aber ich durfte mich einfach nicht in ihn verlieben, ich meine auch er hat mich verletzt. Auch wenn er sich entschuldigte, macht es dies nicht ungeschehen. Er hat mich entführt, geschlagen, vergewaltigt und beleidigt. Das ist mehr als Grund genug um ihn zu hassen oder sich wenigstens nicht in ihn zu verlieben. „Was hältst du davon, wenn wir heute was kochen." Ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen. „Du isst doch gar nicht und dann willst du was kochen? Kannst du das überhaupt?" er sah mich gespielt beleidigt an und sagte daraufhin. „Natürlich kann ich kochen, ich war schließlich auch mal ein Mensch. Niall isst auch, also kann ich es auch mal versuchen und außerdem bekommst du dann mal anders als nur Brot mit Wurst." Als Antwort gab ich ihm nur ein Lächeln und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Nach einigen weiteren Minuten lösten wir uns schließlich. Louis stand auf, lief zu einem großen Schrank und wühlte darin herum. Als er wieder auf mich zukam, hatte er einen kleinen Stapel mit Kleidern auf dem Arm. „Hier, mach dich fertig, ich geh solang in ein anders Bad. Ich Hoffe sie passen dir." Und schon war er aus dem Zimmer verschwunden. Jetzt war ich mir sicher, es waren seine Sachen die er mir gab. Mit einem Grinsen auf den Lippen machte ich mich auf den Weg ins Bad. Als ich dort angelangt war putze ich mir meine Zähne, machte meine Haare und lief dann auf den Stapel Klamotten zu. Er hatte mir eine schwarze Calvin Klein, eine schwarze skinny Jeans und ein schlichtes weißes T-Shirt gegeben. Ich zog die Sachen an und musste mit staunen feststellen das sie mir passten, obwohl ich etwas größer als Louis war. Als es dann plötzlich an der Tür klopfte, zuckte ich kurz zusammen, doch kurz darauf hörte ich schon die wohlige Stimme von Louis. „Bist du fertig?" fragte er mich, doch anstatt zu antworten machte ich einfach die Türe auf. „Also, was willst du kochen?" während er dies fragte, liefen wir schon Richtung Küche. „Ähm, was habt ihr da?" fragte ich, denn ich hatte keine Ahnung was ich sagen sollte. „Haha Ok, machen wir es so, was ist dein Lieblingsessen?" lachte er. „Spagetti Bolognese." Ich hoffte er würde es auch mögen. Als wir in der Küche angelangt waren, musste ich staunen. Der Tisch glich einem Supermarkt, einfach alles was man sich vorstellen kann war dort ausgebreitet, von Eiern und Mehl bis hin zu Zuckerglasur und Kuchen Deko. „Louis, du weißt dass wir nur Hackfleisch, Tomatensoße und Spagetti brauchen?" fragte ich ihn immer noch geschockt auf den Tisch schauend. „Vor einer halben Stunde wusste ich das noch nicht, nein. Naja ist nicht so schlimm. Also fangen wir an?" Ich nickte und suchte von dem Tisch alles zusammen was wir brauchten und stellte es auf die Küchenzeile. Doch als ich sah, wie er es sich auf einem der Stühle bequem gemacht hatte, legte ich meine Hände in die Hüfte und schaute ihn abwartend an. „Ich ähm, ich hab dich angelogen. Ich ähm, kann gar nicht Kochen und konnte es auch nie. Ich muss das Essen nur anschauen und es wird schlecht." Sagte er und ich musste mir mein Lachen verkneifen. „Dann hilf mir wenigstens." Forderte ich ihn auf und zu meiner Verwunderung kam er tatsächlich zu mir. Als er mich dann abwartend anschaute teilte ich ihm mit was er zu tun hatte. „Also du machst die Nudeln, einfach etwas Salz in einen Topf voller Wasser und dann Kochen lassen. Ich denke das schaffst auch du." Mit einem Seufzen, gemischt mit lachen, machte er sich dann an die Nudeln, während ich schon das Hackfleisch in die Pfanne tat. Als ich der Meinung war, das das Fleisch so weit war, mischte ich die Tomatensoße unter und sagte: „Fertig, jetzt müssen wir nur noch warten und..." Doch weiter kam ich nicht, da etwas hartes meinen Nacken traf. Geschockt, nicht im Stande mich zu bewegen tastete ich meinen Nacken ab und bemerkte das nun meine ganze Hand klebte. Er hatte ein Ei auf mich geworfen?! Das bekommt er zurück! „Das hast du nicht getan." Als ich mich umdrehte, nahm ich mir noch unauffällig eine Tomate und schaute dann in sein grinsendes Gesicht. Er stand breitbeinig da, etwar 5 Meter weg von mir, mit einer ganzen Eier Packung in der Hand. Gerade als er erneut auf mich zielen wollte, warf ich meine Tomate und sie landete direkt auf seiner Schulter. Ich musste lachen, doch duckte mich schnell als ich sah wie erneut ein Ei auf mich zuflog, was dann aber gegen die Wand flog. Er wollte krieg? Denn kann er haben! Ich nahm mir schnell den Büschel Tomaten und rannte aus der Küche raus, direkt hinter die Tür. Louis rannte mir hinterher, blieb aber verwirrt im Flur stehen, da er mich nirgends ausfindig machen konnte. Ich schlich mich leise an ihn heran und als ich direkt hinter ihm stand, presste ich ihm eine Tomate mitten ins Gesicht. Er keuchte erschrocken auf und ich rannte so schnell mich meine Füße tragen konnten, in die Küche. Ich schnappte mir das Mehl, öffnete es und wollte mich gerade umdrehen, als ich mehrere Eier auf einem Kopf spürte, die er dann auch noch in meinem Gesicht verrieb. Als er sich gerade die Muffins nehmen wollte, lehrte ich das ganze Mehl über ihm aus. Ich konnte mich nicht mehr halten vor Lachen, er sah einfach so witzig aber dennoch süß aus. Er schüttelte seinen Kopf und ich kehrte ihm meinen Rücken zu und wollte rennen, doch er zog mich an meinen Hüften zurück. Ich zappelte und versuchte mich zu befreien, aber ich schaffte es einfach nicht. „Lass mich los." Brachte ich unter meinem Lachen heraus, doch als Antwort bekam ich nur einen Muffin ins Gesicht gedrückt. Ich drehte mich in seinem Griff, doch gerade als ich ihn abermals von mir wegdrücken wollte, rutschte er aus und viel mit mir auf den Boden. Er drehte uns nur und als ich unter ihm lag, schüttelte er seinen Kopf noch einmal und etwas Mehl landete auf mir. Ich drehte uns noch einmal, um mich dann aus seinem Griff befreien zu könnten, doch daraus wurde nichts da er sich an mich zog. Als ich wir uns dann etwas beruhigt hatten, hob ich meinen Kopf und sah direkt in seine blauen Augen. Unser Lachen war verstummt und wir sahen uns einfach nur warm an. In diesem Moment machte es PANG. Mir wurden alle Zweifel genommen, mir wurde klar ich hatte mich in unwiderruflich Louis verliebt. Es war mir egal war er alles getan hatte, jeder macht Fehler, auch wenn seine eigentlich unverzeihlich sind. Ich hatte mich einfach in ihn verliebt. Ich näherte mich seinem Gesicht, wollte einfach nur seine Lippen auf meinen spüren, doch gerade als wir nur noch Millimeter voneinander entfernt waren, öffnete sich die Tür und ich schreckte zurück. „Was ist denn hier passiert?" fragte eine Stimme die ich Liam zuordnen konnte. Wir beide standen nun, ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte. Louis hingegen stand ganz selbstbewusst da und sagte: „Wir haben Essen gemacht." „Hahah, ja das sehe ich. Können wir mitessen oder eher Niall, ich meine ihr solltet euch wirklich mal aussprechen, er leidet sehr darunter." Liam sah etwas geknickt aus und Louis schaute mich fragend an. Er konnte mich doch nicht entscheiden lassen ob sie mit uns essen. Ich meine ich will nicht das Niall kommt, er hatte mich und auch Louis verletzt und jetzt sollen wir mit ihm an einem Tisch sitzen? Ich wollte es nicht, aber würde ich nein sagen, würden sie mich noch mehr hassen. „Klar, warum nicht. Ich meine wir haben schließlich genug gekocht." Gab ich mit einem gespielten Lächeln von mir. „Danke." Ich dachte ich hatte mich verhört als ich Liams Stimme hörte, doch er schenkte mir nur ein leichtes Lächeln. „Ich hol dann mal Niall, wir sind dann so in einer halben Stunde hier, weil ich denke mal ihr müsst nochmal ins Bad. Ihr seht schrecklich aus." Lachend verließ er den Raum. „Denkst du wirklich es ist so eine gute Idee wenn Niall auch kommt?" fragte ich Louis, der wieder direkt vor mir stand. „Du hast doch ja gesagt. Und eh ich glaube wir alle sollten uns mal aussprechen, da hatte Liam schon Recht." „Aber ich habe einfach Angst, verstehst du?" Ich sah ihm tief in die Augen und er nahm meine beiden Hände in seine. Doch noch bevor er hätte was sagen können redete ich weiter. „Ich meine sie hassen mich, das wird bestimmt nicht gut gehen, wie die letzten male auch nicht. Entweder tun sie mir weh oder dir. Ich will nicht noch einmal mit ansehen wie sie dich verletzen." Ich zog ihn sofort in eine feste Umarmung, ich klammerte mich regelrecht um seinen Oberkörper. „Das werden sie nicht, versprochen." Wisperte er in meinen Nacken. Wir lösten uns nach ein paar Minuten und gingen dann gemeinsam hoch ins Bad und machten uns sauber. Als wir wieder in die Küche kamen traf uns fast der Schlag, im guten Sinne. Es war alles sauber, das Essen stand bereits auf dem Tisch und auch Niall und Liam saßen auf ihren Plätzen nebeneinander. Sie wollten sich anscheinend wirklich versöhnen. Wir setzten uns auch auf unsere Plätze nebeneinander, ich gegenüber von Niall und Louis von Liam. Jeder tat sich etwas von dem Essen auf den Teller und begann zu essen, doch nur ich und Niall nahmen mehr als einen Bissen. Die andern beiden verzogen nur das Gesicht und Liam musste leicht würgen. Wenigstens hatten sie es versucht. Niall und ich aßen, in einer unangenehmen Stille einfach weiter, doch als wir fertig waren brach Niall diese. „Es tut mir leid." Doch das gefiel Louis wohl gar nicht. „Denkst du mit einem einfachen „Es tut mir Leid" ist alles wieder vergessen was du getan hast?" böse funkelte Louis den Blondschopf an. „Nein natürlich nicht, ich weiß es war schrecklich von mir und ich schäme mich einfach. Es tut mir leid dass ich dir", er schaute mir in die Augen. „Diese Angst und auch Schmerzen zugefügt habe, du musst wissen so bin ich eigentlich gar nicht." Er schaute wieder Louis an, Niall hatte schon Tränen in den Augen. „Es tut mir einfach Leid wie ich mit dir umgegangen bin und vor allem was ich gesagt habe, das war mehr als nur falsch. Ich weiß was Zayn getan hat und sowas ist schrecklich, ich wäre auch nicht lieber bei ihm. Ich bin froh das ich bei dir bin, ich liebe dich, du weißt wie ich das meine und ich hätte sowas nie sagen sollen, weil ich einfach weiß wie sehr es dich verletzt, aber ich konnte nicht anders ich war einfach nur gekränkt davon, das Harry jetzt eine große Rolle in deinem Leben spielt. Ich hab mich einfach nicht daran gewöhnt, aber ich werde es, versprochen..." er wollte gar nicht mehr aufhören zu reden, doch während seinem Monolog stand Louis auf und unterbrach ihn jetzt mir einer Umarmung. „Ich verzeih dir Niall, versprich mir nur dass du so, wie du gestern warst, nie wieder wirst. Es tut mir weh dich zu verletzen, weißt du." Mir kamen fast die Tränen und würde ich nicht wissen, dass es sich hier um Freundschaft handelt, würden mir Tränen aus einem andern Grund kommen. Louis setzte sich wieder an seinen Platz und schon schaute mich Liam an. Er starrte mich mindestens 2 Minuten an, bevor er zu reden begann. „Ich glaub, von allen hier hab ich die größte Scheiße gebaut und auch mir tut es leid und auch ich komm noch nicht so ganz mit der neuen Situation klar, aber ich versuche es. Ich kann aber nicht versprechen ob ich je damit klar kommen werde, was ich dir aber Harry, ganz sicher versprechen kann und auch werde ist, das ich dich nie wieder anfassen werde, du weißt wie ich das mein. Ich hoffe ihr könnt auch mir verzeihen." Er sah wirklich so aus, als würde er es ernst meinen und ich verzeih ihnen auch, aber denken sie nur für sie ist das eine neue Situation? Ich weiß noch nicht einmal was ich hier für eine Rolle spiele und bis vor kurzem wusste ich nicht einmal, das ich überhaupt eine spiele. „Klar verzeih ich euch, ich kann euch auch verstehen für uns alle ist es neu." Sagte Louis. Ich wollte auch etwas sagen, es hatten sich einfach zu viele Fragen angestaut. „Nicht nur für euch ist das alles neu." Alle schauten mich an. Mir war unwohl dabei weiter zu reden, aber aufhören konnte ich jetzt wohl schlecht. „Ich versteh doch selber nicht was das alles ist, ich meine ihr habt mir das alles angetan, seit Vampire und jetzt? Jetzt verzeih ich euch? Ich versteh es nicht, es kann euch doch eigentlich egal sein was ich denke, ihr könntet mit mir machen was ihr wollt und ich könnte mich nicht wehren." Ich verstand es wirklich nicht. „Ich weiß was du meinst, aber für Louis bist du nicht irgendein Opfer." Sprach Niall. „Aber was dann? Louis was bin ich dann?" alle Blicke lagen nun auf Louis. Er zögerte, doch dann sagte er kalt „Ich weiß es doch auch nicht." Schon stand er auf und räumte den Tisch ab. Ich schaute Niall nur fragend an, doch er flüsterte mir nur. „Gib ihm noch etwas Zeit."

I'll promise to love you otherwiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt