Die darauf folgende Nacht war etwas seltsam und verwirrend. Wieder einmal tauchten diese wunderhübschen Bilder vor meinen Augen auf. Doch ich hatte Angst vor ihnen. Jeden Tag wurden es mehr Bilder und jeden Tag wurde meine Angst noch größer. Ich war am Verzweifeln.
Ich hatte vor ein paar Tagen dieses Mädchen kennengelernt. Marie hieß sie. Sie hatte braune Haare und ein nettes Lächeln und war die Einzige, die mich verstand. Mit ihr fühlte ich mich sicher und etwas bekannter mit meiner Situation, denn auch sie träumte von seltsamen Bildern. Tag für Tag. Wir teilten dasselbe Schicksal und wollten gemeinsam einen Weg zu einem besseren Leben finden. Und vielleicht würde es uns eines Tages gelingen, doch davon waren wir noch weit entfernt. Zu weit um die Auswirkungen unserer späteren Taten zu erkennen und zu weit um zu sehen, wie schnell wir auf unseren Tod zugingen. Oder war alles nur eine Illusion?
Marie schlitterte zu mir herüber und klammerte sich an die Türe vor dem Festsaal. Unser Führer hatte eine Versammlung einberufen an der nur volle Mitglieder unserer Welt eingeladen waren. Da wir zwei jedoch noch nicht alt genug dafür waren, schlichen wir uns in einen kleinen Raum, den wir vor ein paar Wochen entdeckt hatten. Er war vor langer Zeit als Lager für Notizen benutzt worden aber nun stand es leer und man konnte jedes Wort verstehen, das im Saal gesprochen wurde.
>>Liebe Engel. Wir haben uns heute hier versammelt, um eine bedeutende Angelegenheit zu besprechen. In geringem Zeitraum hat die Anzahl unserer Schüler drastisch zugenommen. Immer mehr Jugendliche auf der Erde geraten in schwierige Situationen und können ihre Taten nicht mehr abschätzen. So kommen sie schlussendlich zu uns. Aber wir können diese Lebenseinstellung nicht mehr länger gewähren. Es ist an der Zeit unsere Bedingungen zu verbessern. Jeder Mensch benötigt dringend einen Schutzengel und weil wir so viel Schüler haben, die nur noch wenige Prüfungen zu ihrem neuen Job überwältigen müssen, sollten wir diesen Vorgang etwas beschleunigen. Jeder Schüler der auf der Stufe B3 steht, kann in zwei Tagen zum Schutzengel aufsteigen<<.
Die Stimme des Führers wurde leiser und schwaches Gemurmel war im ganzen Saal zu hören. Innerlich machten Marie und ich einen Freudenschrei. Aber nur innerlich, denn sonst hätte uns jemand entdeckt. Stufe B3. Das waren wir. Es gab 3 Stufen in einer Ausbildung zum Schutzengel mit drei Untergruppen. Also waren ich und meine Freundin kurz vor unseren Flügeln. Wir würden in zwei Tagen angesehene und bedeutende Engel sein und keine Schüler mehr, die die harte Arbeit erledigen mussten. Nein. Wir hatten es bald geschafft. Welchen Menschen ich wohl zugeteilt bekommen würde. Das war die größte Frage die ich mir gerade stellte. Würde es ein Junge oder ein Mädchen sein? Jung, alt? Dick, dünn? Oder etwa...
Marie rüttelte mich wach und zeigte stumm mit dem Finger in Richtung Festsaal. Die Stimmen wurden lauter und vereinzelt konnte man Zustimmung vernehmen, doch auch Gegenargumente waren zu hören. Wie würde es wohl sein jetzt in diesem Raum zu stehen und zu einem echten und vollkommenen Schutzengel ernannt zu werden? Wie würde ich wohl reagieren? In meinem Kopf malte ich mir die schönsten Bilder davon, wie es sein könnte. Aber bis dahin waren es noch zwei Tage. Ich musste mich noch gedulden.
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Too cold for Angels (Niall Horan)
Fanfiction>>Willst du das wirklich tun? Du weißt, dass diese Entscheidung für immer gilt!!??>Ja. Aber ich muss ihn wiedersehen. Er ist mein Schicksal und wenn ich hier leben soll, muss er mit mir leben. Ich muss es einfach wagen!<< So schritt ich die Himmels...