Pictures of my life

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So ging ich mit ihr nach Hause. In mein altes Zuhause. Die Gerüche kamen mir so bekannt vor obwohl ich mich nicht an dieses Haus erinnern konnte. Oder die Gegend. Oder gar an die Menschen hier aber es machte mich glücklich hier zu sein. Mein Herz schlug so schnell wie es noch nie geschlagen hatte und meine Schweißdrüsen zeigten was sie zu bieten hatten. Aber der Junge von vorhin war mir durchaus vertraut und ich musste ihn einfach nach seinem Namen fragen.

Er antwortete nur zaghaft und sehr traurig: >>Ich bin Niall... und ich bin... war dein Freund...<<

Eine Träne rannte seine Wange herunter und ich wischte sie liebevoll weg.

>>Das habe ich mir gedacht und so wie ich dich bis jetzt einschätzen kann bist du der einzige der versteht was alles passiert ist. Aber ich hoffe, dass wir uns jetzt besser kennenlernen können. Du musst mir alles von dir erzählen. <<

Er lächelte und führte mich in ein Zimmer. Meine Mutter, deren Namen ich immer noch nicht wusste, holte eine Kiste vom Bett hervor. „2007" stand darauf und ich lachte. Aber eigentlich wusste ich nicht welches Jahr wir hatten oder welcher Tag heute war. Ich ließ die Frage jedoch unausgesprochen und öffnete den Deckel der Schachtel. Ein Brief flog mir entgegen.

„Liebes Christkind.

Ich weiß dass du sicher viel zu tun hast aber ich will unbedingt meinen Opi wiedersehen. Ich hab ihn irgendwie seit letztem Jahr nicht mehr getroffen und weiß nicht wo er ist. Bitte bring ihn zurück.

Ganz viele Grüße an meine Omi, die ist nämlich schon bei dir zuhause. Sag ihr ich hab sie ganz doll lieb.

Deine Cathi."

Dieser Brief. Ich hatte mir nichts gewünscht. Nur meinen Opa. Fragend sah ich zu Niall.

>>Er ist bei seiner Frau<<.

Geschockt starrte ich ihn an. Nein. Das konnte nicht sein. Ich hatte damals schon so viel verloren...

Meine Wangen waren bereits von meinen Tränen nass geworden und Niall nahm mich in den Arm. Dieses vertraute Gefühl von Sicherheit war jetzt das Einzige, das mich aufheitern konnte. Sein warmer Körper schmiegte sich an meinen und wir verblieben noch eine Weile in dieser Position. Später nahm ich die Kiste in meine Hand und drehte mich zu dem Bett, das im Zimmer stand, um. Niall saß dort und deutete mir mich zu setzen. Er hatte sich an die Wand gelehnt und ich ließ mich in seine Arme fallen. So konnten wir uns beide die Bilder ansehen. Ich nahm das erste heraus. „Cathi und Niall mit 7 Jahren" stand darauf, ich drehte es um. Abgebildet waren ein strahlendes, kleines Mädchen und ihr bester Freund, der sie von hinten umarmte. Das Bild war von mir und meinem... EX? Nein. So konnte man das hier nicht nennen. Es war wesentlich komplizierter und verwirrender. Wieder schmiegte ich mich an den Körper hinter mir. Seine Hände legte er um meinen Bauch, als würde er mich nie mehr gehen lassen wollen. Sein Griff wurde noch verstärkt als ich das Bild zu Seite legte und seine Hand umklammerte. Diese Person war jetzt schon ein kleines Wunder für mich. Ich wendete meinen Blick um Niall sehen zu können. Der blickte mich nur verträumt an und lächelte wie ein kleines Kind, das seinen Lebkuchen bekommen hatte. Dieses Lächeln ließ mich nur so dahinschmelzen und ich sank noch tiefer in seine Arme.

>>Wollen wir die Bilder, Bilder sein lassen und ich erzähl dir so etwas von früher? <<, die Stimme erfüllte mein Herz mit Freude.

Nickend stimmte ich ihm zu und nahm seine rechte Hand in meine. Sein Herz schlug wie verrückt und pochte gegen meinen Rücken. Ich genoss seine Nähe und wollte nur noch schlafen, aber schließlich konnte ich jetzt etwas über meine Vergangenheit erfahren.

>>Sag mal, gab es ein Ereignis, wo du mich in einen See geworfen hast, eine Katze war auch dabei...<<, dabei dachte ich an meinen Traum, wenn es einer gewesen war.

>>JA! Woher weißt du das? Damals habe ich dich gefragt ob du meine Freundin sein willst. Die Katze ist übrigens Milan. Wir haben ihn vor zwei Jahren angefahren auf der Straße gefunden. Da er niemandem gehört hat, haben wir ihn behalten. Er wohnt bei mir. Wenn du willst können wir später mal vorbeischauen. <<

Mit einem Lächeln antwortete ich ihm und drehte mich um. Leider saß ich jetzt auf seinem Schoß, was mir ziemlich unangenehm war. Schnell wollte ich mich wegdrücken und mich neben ihn setzten doch ich wurde aufgehalten. Er hielt mich an der Hüfte fest. Seine blauen Augen starrten in meine, meine Augen starrten zurück. Bis ich lachen musste und wegblickte. Er hob mein Kinn an und schmunzelte.

>>Du warst schon immer so. Du wolltest nie auf meinem Schoß sitzen. <<

Ich kicherte nur und legte meine Stirn an seine. Doch bevor es zu einem Kuss kommen konnte, schob ich mich von ihm weg. Ich kannte ihn noch nicht genug. Auch wenn ich mir blöd vorkam, ich war noch nicht soweit. Noch nicht jetzt. Aber bald.

Stattdessen küsste ich in auf die Wange und umarmte ihn. Wenn auch etwas ungeschickt aber er erwiderte meine Umarmung. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker und schließlich wollte ich nur noch weg. Es durfte einfach nicht so weit kommen. Was war wenn mich der Führer finden und meine Familie auslöschen würde? Er kannte keine Gnade und das wusste ich. In meinem Kopf malte ich mir die schlimmsten Bilder aus und um zu verhindern, dass diese auf keinen Fall Realität wurden, beschloss ich den engeren Kontakt zu vermeiden.


Too cold for Angels (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt