Little Dream

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Abends fuhren wir zu Nialls Haus denn ich hatte ihn gebeten mir Milan vorzustellen. Der Kater war wirklich süß und schlief nach langen Streicheleinheiten auf meinem Schoß ein. Das Schnurren der Katze beruhigte mich und ich wurde müde. Alle Sorgen waren vergessen und ich schlief nach einem anstrengenden Tag ein. Doch das Bett, in dem ich aufwachte, war nicht mein eigenes, sondern das von Niall. Und der Körper neben mir war nicht meine Mutter oder ein anderes Familienmitglied, nein, es war der blonde Junge. Seine Haare waren verunstaltet und einzelne Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Führsorglich und bedacht darauf ihn nicht aufzuwecken, strich ich seine blonden Fransen weg. Seine Augen waren noch geschlossen und sein gleichmäßiger Atem ließ mich wieder schläfrig werden. Milan lag eingerollt neben mir und döste vor sich hin. Wenn ich gewusst hätte, wie meine Taten noch bestraft werden sollten, wäre ich sofort davongerannt. Aber leider wusste ich es nicht und blieb im Bett liegen um noch eine Runde zu schlafen.

Als ich meine Augen zum zweiten Mal öffnete, war ich nicht in der Wohnung meines Freundes, sondern auf einer hölzernen Bank in einer Zelle. Die grauen Wände um mich herum gingen in die gähnende Leere über und die Gitterstäbe links neben mir waren schon ganz verrostet. Der Führer hatte mich gefunden.

Ich hätte dieses Risiko nicht eingehen sollen aber ich hatte es getan und nun musste ich dafür büßen. Da ich wusste, dass ich hier so schnell nicht mehr raus konnte, versuchte ich nochmals zu schlafen. Mühsam rollte ich mich auf dem Holzbrett hin und her. Das Ding war extrem unbequem und darauf liegen war nicht gerade einfach. Nach ein paar Stunden war ich dann so geschafft, dass ich wieder in die Welt der Träume glitt.

>>Cathi. Bist du schon aufgeregt? Wir können endlich nach New York! Wir können unser Leben leben und müssen nicht mehr auf andere hören. Wir haben Zeit für uns und ich will mal so richtig feiern gehen. Komm. Spring ins Auto. Mach schon, sonst kommen wir zu spät um Niall abzuholen und Felix wartet auch schon! <<

Die quengelnden Schreie meiner Freundin drangen durch das ganze Haus. Meine weinende Mutter stand vor der Tür und ich musste bei dem Gedanken an die Freiheit jetzt schon lachen.

>>Mann, Tara. Jetzt sei mal nicht so nervig. Ich komme ja schon. Kannst du nicht einmal still sitzen und einfach auf mich warten? Papa hilf mir bitte mit den Koffern. <<

Der Mann neben meiner Mutter packte sich zwei meiner Gepäckstücke und schob sie in den Kofferraum. Zwei weitere folgten.

>>Tara, fahr bitte vorsichtig und pass auf die Fußgänger auf. <<, die Stimme meiner Mutter klang als hätte sie einen Frosch im Hals. Das Nicken meiner Freundin deutete mir einzusteigen, da wir sonst unseren Flieger verpassen würden und ich drückte noch kurz meine Familie.

>>Bis bald Ma, bis bald Pa. Hab euch lieb. Ich muss jetzt los. <<

>>Nein! Nein! Geh nicht! <<

Ich weinte mich aus dem Traum. Ich wusste was folgen würde. Und es war kein schöner Anblick. Ich musste wach bleiben. Ich konnte dieses Ereignis nicht noch einmal erleben. Es war zu grausam. Tara war aber nicht schuld gewesen, oder jemand anderes meiner Freunde. Es war einzig und allein die Schuld dieses LKW- Fahrers. Er hatte zwei Leute auf dem Gewissen. Mich wunderte es, dass Niall diesen Vorfall überhaupt überlebt hatte. Oder Tara und Felix. Die beiden waren glaube ich auch noch am Leben. Zumindest meine Freundin, weil sie mich im Krankenhaus besucht hatte. Jetzt wusste ich wieder wer sie war.

Ein Mann kam an meine Zelle und schob mir einen Teller mit Essen hinein. Er sah niedergeschlagen aus und ich sprach ihn darauf an:

>>Ähm... entschuldigen Sie, aber geht es ihnen gut? <<

>>Das fragen gerade Sie mich. <<

Er senkte den Kopf und ging weiter. Er war mir jedoch sympathisch und seine schwarzen Haare gefielen mir. Wenn ich mit ihm anfreundete, könnte ich vielleicht hier raus und so beschloss ich mit ihm Kontakt aufzunehmen. Die gegen Abend kam er wieder um mir mein Essen zu bringen

>>Essen. Hier. <<

>>Noch immer so schlecht gelaunt? Was ist denn los? <<

>>Kann nicht darüber reden. Hab zu tun. Bis morgen. <<

Wow. Er war echt nicht gesprächig aber irgendwie musste ich mit ihm auskommen. Er war meine einzige Hoffnung und nur so konnte ich hier wieder raus. Tag für Tag, Woche für Woche vergingen aber ich gab nicht auf. Jedes Mal wenn er vorbeiging suchte ich das Gespräch und mit der Zeit ging er darauf ein.


Too cold for Angels (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt