Game over

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>>Guten Morgen, Amia. <<

Schon von weitem hörte ich die freundliche aber gelöste Stimme.

>>Morgen Mephisto. Hast du gut geschlafen? <<

>>Jep. Ich hab hier Brot und Wasser für dich zum Frühstück. Richtig lecker. Du kannst dich freuen <<, er zwinkerte mir zu und stellte das Tablett auf den Boden.

Wie immer dasselbe aber ich hatte mich daran gewöhnt. Freundlich sah ich zu dem Wächter auf und musterte ihn. Er hatte, wie jeden Tag hier, seine dunkelblaue Uniform an und seine Haare sahen etwas verwirrt aus. Er sah aus als hätte er die ganze Nacht nichts geschlafen. Seine Augenringe sagten alles und ich ließ die Frage, warum er so müde war, unausgesprochen. Er lächelte mich nochmals an und ging zu den anderen Zellen weiter um des restliche Essen auszuteilen.

Wie gerne wäre ich jetzt auf der Erde, bei meinen Freunden und würde mir Pizza bestellen. Mir hing das Brot zum Hals raus und ich konnte es schon nicht mehr sehen aber leider ging es nicht anders.

Die Stimmen des Führers klang durch die Lautsprecher:

>>Liebe Engel und Schüler. Ich möchte euch bitte höflichst darauf hinweisen, dass es bald zu einer Versammlung kommen wird. Ihr wisst vielleicht, dass eine unserer Engel, Amia, etwas Schlimmes getan hat. Sie hat uns alle verraten und muss dafür büßen. Morgen beginnt die Verhandlung und sie dürfen entscheiden,

>>Nein. Halt doch die Klappe. Hör auf und lass mich in Ruhe. Er ist doch der Böse hier. Wieso merkt das keiner?!! Halt deinen beschissenen Mund, ich kann es nicht mehr hören! <<

was mit unserer Verräterin passiert. <<

Beendete der Führer seine Rede. Die letzten Worte zischte er regelrecht. Er war sauer aber ich war es noch viel mehr. Keiner konnte mir hier noch halten, bis auf diese Gitterstäbe. Die Situation schien aussichtslos und ich sank zu Boden. Ich hatte keine Chance gegen diesen Iren und merkte erst jetzt, wie ernst die Situation war. Ich würde aus dem Weg geschafft werden, wie der alte Engel. Er war verschwunden und keiner wusste wohin, ob er überhaupt noch lebte oder aus freien Willen gegangen war. Es konnte jedoch auch sein, dass er hier unten mein Leid mit mir teilte, jedoch in einer anderen Zelle. Mir fiel auf, dass ich Niall nie wieder sehen würde. Ich könnte nie mehr seine Nähe genießen, nie mehr seinen Atem auf meiner Haut spüren und hatte nie die Gelegenheit bekommen ihn auf die Lippen zu küssen. Ich war einfach zu feige gewesen. Wenn ich das nur gewusst hätte, alles wäre anders verlaufen. Ich hatte geglaubt, unendlich viel Zeit zu besitzen, geglaubt ich würde mein Leben wieder leben können. Ich wollte es wieder fühlen, wie es ist zu schweben. Nicht mit den Flügeln, die mir noch immer aus dem Rücken ragten, sondern aus Liebe. Die Blutlacke, die noch immer niemand neben mir weggewischt hatte, zeugte davon, dass ich wieder blutleer war. Ich fasste mir an die Brust, kein Herzschlag. Kein Gefühl in den Händen, nur der Schmerz in meinem Kopf und die Tränen auf meinen Wangen. Sie waren nie versickert, sie wurden immer von neuem vergossen und wurden nicht angehalten. Es war ein nicht anhaltender Kreislauf. Leben, sterben, auferstehen, leben... Doch mein Auferstehen war etwas anders als bei den anderen. Es war so falsch und zerstört, dass ich wusste, dass es nie mehr so werden konnte, wie es mal war. Wie als würde einem das Herz aus der Brust herausgerissen werden und in einen anderen eingepflanzt werden. Man bekam es nie wieder, denn der Vorgang hatte den Körper zerstört und brachte ihn zu Fall. Es war vorbei mit diesem Körper, weil es keine Möglichkeit gab, ein neues Herz zu erzeugen. Denn das Herz war der Mittelpunkt des Körpers, und war dieser einmal vernichtet war nichts mehr zu machen. Es war vorbei. Mit mir war es vorbei. Es war aus. Game over.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2015 ⏰

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Too cold for Angels (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt