I have to...

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Bis ich wieder etwas sah dauerte es einige Zeit aber was ich dann vor meiner Nase hatte ließ mein Herz einen Satz machen. Und diesmal schlug es wieder. Ganz real. Das regelmäßige Piepen machte mir diesmal Hoffnung und löste Freude in mir aus. Es war ein schönes Gefühl wieder hier zu sein. Doch die Menschen um mich herum kamen mir noch immer nicht bekannt vor. Nur der Junge war mir vertraut.

>>Hallo<<, bekam ich nur schwer aus meinem Mund.

Ein Lächeln bildete sich auf jedem Gesicht. Das Mädchen von vorhin verabschiedete sich und verließ den Raum. Sie hatte gemeint noch etwas erledigen zu müssen. Die letzte Person, der ich bis jetzt am wenigsten Beachtung geschenkt hatte kam nun zu Wort.

>>Guten Morgen meine Süße. Wie geht es dir? <<

An der Sprechweise der Frau konnte ich erkennen, dass auch sie sehr nahe zu meinem früheren Ich hatte stehen musste. Eigentlich war das ja mein jetziges Ich. Das verwirrte mich. Wer genau war ich denn jetzt?

>>Cat. Kennst du mich denn nicht, oder wieso antwortest du mir nicht? <<

Damit war meine Frage beantwortet. Tränen sammelten sich in den Augen der Dame und ich nickte nur niedergeschlagen. Sie rannte aus dem Zimmer, dicht gefolgt von dem blonden Jungen. Doch bevor er losrannte klärte er mich auf: >>Das ist deine Mutter. <<

Diese Person war meine Mutter gewesen. Ich musste sie wiederfinden. Ich schlug die Decke von meinem Körper und stellte meine Beine auf den Boden. Wollte aufstehen, doch meine Füße waren diese Last nicht mehr gewöhnt. Ich klappte zusammen. Doch zielstrebig griff ich nach dem Bett, stützte mich darauf ab. Meine Hüfte fing wieder an zu schmerzen und um mich herum drehte sich alles. Blut schoss in mein Gehirn und meine Hände klammerten sich am Bettgestell fest. Ich musste einfach aufkommen.

>>Ich muss. Ich muss. Ich muss... <<, wild entschlossen kämpfte ich mich bis zur Tür vor. Meine Knochen kamen wieder besser mit meinem Gewicht zurecht. Nach und nach wurde ich schneller. Ich rannte. Den Flur entlang, links Richtung Ausgang, folgte den Schildern mit der dicken Aufschrift. Rechts, links, geradeaus. Wieder rechts. Nun war ich nicht mehr weit entfernt. Ich hörte sie schluchzen und ihn auf sie einreden. Was hatte ich nur angerichtet?

Doch kurz bevor ich sie erreichte wurde ich aufgehalten. Eine Krankenschwester stellte sich mir in den Weg und meinte mich in das Zimmer zurückbringen zu müssen. Doch ich drückte sie zur Seite und lief weiter Richtung Ausgang. Ich konnte sie sehen, wie sie blass und verweint versuchte den blonden Jungen loszuwerden. Denn der wollte sie beruhigen...

Einige Meter vor den zwei Personen blieb ich stehen. Ich traute mich nicht so recht zu ihr zu gehen. Was wäre wenn sie mich nicht mehr mochte? Die letzten Meter waren schwer zu meistern und immer wieder musste ich meine Füße dazu überreden weiterzugehen. Doch schlussendlich kam ich dann doch an.

>>I-ich wollte das alles nicht. Ich sollte doch gar nicht mehr hier sein. Aber irgendwie bin ich hier gelandet und an das einzige an das ich mich erinnern kann sind ein paar Ereignisse mit diesem Jungen hier<<, ich zeigte auf den blonden Burschen neben der Dame die meine Mutter sein sollte, >>Ich weiß noch, dass er mich in einen See geworfen hat und selbst mit rein gesprungen ist. Aber ansonsten kann ich mich an nichts erinnern... Tut mir leid. <<

Die Tränen stiegen erneut in die Augen der Frau.

>>Bitte weinen Sie nicht gnädige Frau. Ich kann leider nichts mehr machen. Vielleicht helfen mir aber ein paar Bilder...<<, ich wirkte nicht sehr glaubhaft aber anscheinend reichte der Frau schon der Gedanke daran.

>>Also als erstes nenn mich bitte nicht gnädige Frau, sondern Mama, wenn es dir recht ist und Bilder habe ich genug. <<


Too cold for Angels (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt