Kapitel 16

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Sie guckt mich enttäuscht an. ,,Warum?" ich hebe meinen Kopf: ,,Mir war nicht bewusst, dass soetwas passieren wird! Ich wollte es doch nicht!" ich schaue traurig auf den Boden und fange an zu weinen. Sie kommt ein Stück auf mich zu, fässt ein mein Kinn und hebt meinen Kopf: ,, Du brauchst nicht zu weinen..." sie lächelt mich an und wischt mir eine Träne aus dem Gesicht. ,,...es wird dir nichts nützen! Du solltest lieber um Hilfe schreien!" sie lacht teuflisch und schlägt in meine Magengrube. Ich falle, halte mir den Bauch und presse meine Augenlider aufeinander. Ich schaue sie ängstlich an. ,,Was? Ich habe es nicht gewollt! Ich wollte dich nie verletzen, ich wollte dich nicht alleine lassen, ich wollte dich nie verlieren!" schreie ich ihr verzweifelt zu. ,,Hast du aber!" schreit sie wütend. ,,Bitte!" flehe ich sie an. Sie packt mich am Hals. ,,Le-mi-ne.." krächze ich. In ihren Augen kann ich nur noch diese Wut sehen. ,,Du hättest mich nicht alleine lassen dürfen! Du hättest mich vor dem Slider bestützen sollen! Du bist schuld, dass ich gestorben bin!" wirft sie mir vor und zerdrückt mir zornig die Kehle.
Ich wache mit Schweiß unter den Armen und Tränen in den Augen wieder auf. Ich atme panisch und höre mein Herz pulsieren. Mit großen Augen schaue ich mich in der Gegend um. Ausgepauert stelle ich mich auf meine Beine, die mich vor lauter Zittern kaum halten können.
Devalda? Und schon wieder werde ich dazu gedrängt unruhig zu werden. Wo ist sie? Ich laufe wild in alle Richtungen und suche sie verzweifelt im Dunkeln. Als ich merke, dass das alles nichts nützt, rüttle ich an Äshtors schlafenden Körper. Er öffnet fragend seine Augen. ,,Was ist los?" ,,Devalda ist verschwunden!" ,,Sie ist bestimmt nur für kleine Mädchen!" erwidert Äshtor kleinlaut. ,,Und was wenn nicht?" ich kaue mir nervös auf meinen Fingernägeln rum. ,,Dann hättem wir mit Sicherheit ihren Schrei gehört!" flüstert er, gibt mir einen beruhigenden Kuss auf die Stirn und dreht sich dann auf die andere Seite. Mit einem Ruck stehe ich wieder auf und tapse zu meiner Jacke zurück. Und was wenn doch was passiert ist und sie nur nicht schreien konnte, weil..weil...weil sie überrascht wurde?! Was wenn sie jetzt gerade geschlagen wird?! ... Und was wenn sie wirklich nur auf Toilette ist? Ich reibe mir verrückt die Stirn und laufe unsicher auf und ab.
Ruhig! Ganz ruhig! Wenn etwas passiert wäre, hätten wir das sicher mitbekommen. Man kann ja nicht einfach auf Knopfdruck verschwinden...
Ich versuche mich selber von meinem hohen Pulz runter zu bringen und atme tief ein und aus. Ich schlucke den dicken Klos in meinem Hals runter und setze mich langsam auf den Boden, lege mich hin und versuche krampfhaft meine Augen zu schließen. Mein Po schmerzt mittlerweile nicht mehr ganz so wie am Anfang, es ist besser. Ich spüre nicht mehr so dieses lästige Zwicken. Nicht mehr diesen unterdrückten Schmerz.
Sie wird schon gleich wiederkommen! Ist mein letzter Gedanke bevor ich wieder geschafft einschlafe.

...

,,Patrisha? Patrisha?" ertönt es immer lauter in meinem Ohr. ,,Hm?" erwidere ich noch halb im Schlaf versunken. ,,Devalda...sie..ist weg...." Humdu erwartet voller Furcht eine Antwort, jedoch weiß ich selber nicht was ich darauf antworten soll..
Ich gucke vorwurfsvoll zu Äshtor und sage aggressiv zu ihm: ,,Sie ist anscheinend nur für kleine Mädchen..ja!?" ich werfe ihm einen zornigen Blick zu. ,,Woher hätte ich denn wissen können, dass sie wirklich weg ist?!" ich verdrehe meine Augen: ,,Ich habe dich doch heute Nacht sogar noch geweckt, weil sie schon zu diesem Zeitpunkt verschwunden war!" ich tippe ihm boshaft mit meinem Zeigefinger auf die Brust. ,,Was?! Und ihr habt nichts gesagt!" schreit Galgor entsetzt. ,,Ja der werte Herr war ja der Meinung, dass sie nur mal Dampf ablassen müsste!" ich bin schon richtig sauer und warte schon gespannt auf Äshtors Antwort. Ich gucke ihn gereizt an und warte genervt auf eine Antwort. Er zuckt ahnungslos mit den Schulten. ,,Tz.." ich verschrenke meine Arme und verdrehe genervt meine Augen. ,,Man Patrisha, woher hätte ich das denn wissen sollen?" Ist das das einzige was ihm einfällt? ,,Du hättest dich doch auch einfach zu mir setzten können und mit mir auf sie warten können, aber nein...Hauptsache du hast deinen Schönheitsschlaf!" ,,Hallo?! Was ist mit dir?! Du hättest doch auch alleine wach bleiben können und uns dann nochmal wecken können!" ,,Dann wäre doch bestimmt so eine Antwort wie -Sie brauch vielleicht ein bisschen länger- gekommen!" schnauze ich ihn an. Humdu steht erschrocken neben uns und kann nichts sagen. ,,Leute regt euch ab! Wie wärs wenn wir sie suchen gehen! Wir vergolden doch nur Zeit!" schlägt Galgor angespannt vor. ,,Wenn du denn auch ausgeschlafen bist!" ich lächle Äshtor hönnisch zu werfe mir meine Jacke und meinen Bogen um. ,,Ach sei still!" antwortet er enttäuscht und schnappt sich seinen Rucksack.

,,Wo wollen wir überhaupt anfangen zu suchen?" frage ich. Galgor dreht sich zu mir um: ,,Zuerst gehen wir in dieses Dorf! Einen anderen Anhaltspunkt haben wir nicht." Ich seufze unsicher, doch folge ihm trotzdem bis an das riesige Eingangstor.

...

Kurz davor bleiben wir stehen und schauen angriffslustig in den Vorhof. Ich werde mit jeder Sekunde immer angespannter. Ich greife unsicher nach dem ersten Pfeil in meinem Köcher.
,,Was jetzt?" ich schaue zu Galgor rüber und warte nervös auf seine Antwort. ,,Wir gehen rein!" sagt er gefühlslos. Er tapst mit großen Schritten vorran, wir anderen folgen ihm ihm unwissend was uns gleich hinter diesem Tor erwarten wird.

Ich atme erstaunt, mit einem Schauer im Nacken, aus und kann nichts anderes sehen außer ein paar Leuten, die die ausgebluteten Leichen wegschaffen und die Drecksspuren beseitigen. Einer der Männer bemerkt uns, legt seinen rotgefärbten Lappen zur Seite und fragt uns vorwurfsvoll: ,,Was wollt ihr?". Erst tausche ich Blicke mit den anderen und dann trete ich ein Schritt nach vorn uns antworte selbstsicher: ,,Wir suchen eine Freundin!". Der Mann nickt mit seinem Kopf und antwortet, dass sie entweder schon tot sei oder gerade von seinen Anbeter dazu verurteilt wird. Mir stehen die Nackenhaare zu Berge und tue so als ob ich weiterhin das tapfere, starke Mädchen sei: ,,Ich möchte zu ihr!" ,,Keine Chance." Er schnappt sich wieder seinen Lappen und schrubt gemütlich weiter. Ich bin nicht gerade begeistert von seiner Reaktion und könnt ihm grade den Schädel wegblasen. Ich versuche mich unter Kontrolle zu halten und balle meine Hand zu einer Faust. Ich gehe auf ihn zu und kann nur noch: ,,Patrisha, nein!" von Galgor hören. In mir kocht es aber vor Wut und zehre den Mann an seinen Klamotten auf die Beine: ,,Du wirst mir jetzt sagen wo sie sie festhalten!" ich fletsche meine Zähne und halte ihm meine Messerspitze unters Kinn. ,,Ja-ist-ok. I-ich werde dich zu ihr bringen." sagt er kaum atmend. Ich löse meine Hand. ,,Na geht doch.." ich lächle teuflisch, ich finde es toll ihm beim Zittern zusehen. ,,Aber es wird dir nicht gefallen!" er läuft trotzend vorran und ich ihm, ohne Beistand, hinterher.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 09, 2015 ⏰

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