Frau Stenzel war sichtlich erleichter darüber, dass ich mich dem Fall "Tjarks" wieder annehmen würde. Also hieß es für mich, dass ich die nächsten Wochen /Monate /Jahre damit verbringen würde, dreimal in der Woche nach meiner Arbeit in der Untersuchungshaft nochmals, für eine geringe Aufwandsentschädigung, für zwei Stunden in der psychiatrischen Einrichtung zu arbeiten. Komischerweise merkte ich schon in den ersten Tagen, dass mir das, wenn überhaupt, nur relativ wenig etwas ausmachte. Ich schob es darauf, dass ich mich so nicht alleine fühlen würde, wo ja Tom nicht mehr bei mir wohnte. Dass es auch ganz gut an etwas anderem hätte liegen können, gestand ich mir nicht ein.
Die ersten zwei Wochen verlief so gut wie ohne Zwischenfälle. Im Gegenteil sogar. Eigentlich redeten wir nur. Meistens war Ardian auch dabei, da die Besuchszeiten sowieso fast den ganzen Tag über waren und ich nichts dagegen hatte. Diese kurze Zeit reichte aus, um auch noch die Distanz des Siezens zu überwinden. Also waren sowohl Thaddeus und ich, als auch Ardian und ich mittlerweile beim "Du" angelangt. Ich ging davon aus, dass er mittlerweile eingesehen hatte, dass die Psychiatrie die weitaus humanere Variante, im Gegensatz zum Gefängnis, gewesen war. Und ich nicht mehr hätte tun können. Eigentlich war auch er ganz nett. Ein wenig ruhiger und zurückhaltender als Thaddeus. Fast schien es so, als würde er jedes seiner Worte mit einer unmenschlichen Präzision auswählen und immer darauf bedacht sein, nicht zu viel zu sagen. Nun gut, ein gesundes Misstrauen mir gegenüber schien wohl immer noch vorhanden zu sein. Nicht dass ich ihm das verübelt habe.
Ich bat die Ärzte und Schwestern der Einrichtung aufzuschreiben, wenn sie irgendetwas auffälliges an Thaddeus' Verhalten beobachtet haben und diese Notizen dann mir zu mailen. Die Aufzeichnungen heftete ich dann fein säuberlich weg. Und der Ordner wuchs verdammt schnell. Leider war aber nur wenig Brauchbares dabei.
Redet immer noch nicht viel. Nur das wichtigste. Dies waren ungefähr neunzig Prozent der Notizen. Das beruhte auf einer Anweisung meinerseits. Thaddeus sollte lieber zu wenig sagen, als zu viel. Obwohl ich mir sicher war, dass es "zu wenig" in seinem Fall gar nicht gab. Aber er verstand wohl anscheinend. Gut zu wissen, dass er das Ganze ernst zu nehmen schien.
Zeigt auffällig aggressives Verhalten, jedoch völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es gab also keinen Grund für Herrn Tjarks in irgendeiner Weise aggressive Verhaltensmuster zu zeigen. Das wusste ich bereits. Als ich die betreffenden Schwestern bat, mir Beispiele für "auffällig aggressives Verhalten" zu nennen, fielen Schlagwörter wie "zerbrochenes Geschirr", "Wutschreie" und "verbale Angriffe anwesender und nicht anwesender Personen". Die Beispiele ließen mich erleichtert aufatmen. Keiner meiner befragten Personen sagte in irgendeiner Weise etwas von Körperverletzung, Es muss also bei der Sachbeschädigung geblieben sein. Was ich als überaus positiv verbuchen konnte.
In diesen Zwei Wochen waren die Gespräche mit ihm und Ardian sogar recht entspannt. Mir gegenüber zeigte er nicht einmal aggressive Verhaltensweisen. Deshalb verschwieg ich auch vererst das Antiaggressionstraining, dass ich ausgearbeitet hatte.
Hätte ich gewusst, wie schnell dieser Zustand von Ruhe wieder verschwinden würde, hätte ich das natürlich nicht gemacht. Aber ich war kein Hellseher. Leider. Und die Zeit zurückdrehen habe ich immer noch nicht gelernt.
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*Übergeht den Fakt, dass sie schon eine Woche zu Hause ist und immer noch nicht geupdatet hat*
Guten Abend (: ,
Mir hat lange Zeit die Inspiration gefehlt aber here we go ^^
Achja, an die tollen Menschen unter euch, die sich meine Anmerkung tatsächlich auch noch geben: Ich würde mich mega freuen, wenn ihr mal in mein neues Oneshot Projekt reinsehen könntet und evtl Feedback da lasst (: Findet ihr natürlich auf meiner Seite!Feedback ist natürlich auch bei diesem, zugegeben recht kurzen, Kapitel gern gesehen!
Machts gut!
Lali
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The Psychopath || Taddl||
Fanfiction~~Ich habe diese Fanfiction geschrieben, als ich 14/15 Jahre alt war. Ich komm mit dem Fremdschämen nicht mehr hinterher. Ich werde das Ding hier also n i c h t mehr überarbeiten. ~~ "Mein Professor damals sagte mir einmal, dass Psychopathen ein S...