Nachdem ich den Polizisten erklärt hatte, dass es mir mehr oder minder gut ging und ihnen die Adresse zu Toms Eltern gegeben hatte, verschwanden sie auch schon wieder. Kurze Zeit später setzte der rational denkende Teil in meinem Gehirn wieder ein. Ich rief Frau Stenzel an und erklärte ihr grob worum es ging. Sie wusste, dass ich ihrer Anstalt einen riesen Ansehensverlust erspart hatte und sich Thaddeus ja theoretisch immer noch in ihrer Klinik befinden sollte. Sie sah das auch relativ schnell ein und willigte ein auszusagen, dass Thaddeus aufgrund guter Führung einen Tag 'Ausgang' bekommen hatte und dann kam Eins zum Anderen.
In wie viele Lügen konnte ich mich eigentlich noch verstricken?
Wie viele Leute musste ich in diese Sache noch mit hineinziehen?
Und das alles nur für einen Typen?
Der - nur mal so nebenbei - für den Mord an einer Familie und anscheinend meinem Ex-Freund verantwortlich war.Ich wusste nicht, ob ich mit ihm reden wollte. Antworten bekommen. Den ganzen Mist aufklären. Oder ob ich mich einfach die nächsten vier Wochen in meinem Bett verkriechen wollte und schlechte Liebesschnulzen schauen wollte.
Ehrlich gesagt, war mir die zweite Option irgendwie lieber, aber ich hatte keine Wahl. Ich musste morgen arbeiten und da lies sich eine Konfrontation prima einbauen.~
Ich hatte die Nacht nicht geschlafen. Wie auch? Also lief ich mit meterlangen Augenringen durch die Gänge der JVA, auf dem Weg zu meinem Büro.Gut, zugegeben soweit kam ich nicht. Vor der Tür wartete bereits Marie mit überbesorgtem Gesichtsausdruck auf mich, die mich sofort in eine dicke Umarmung zog.
"Oh mein Gott, Eve! Es tut mir ja so so leid. Ich... dir muss es ja schrecklich gehen! Ich meine... Tom.. und.. ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!"
Ich strich ihr über den Rücken. Sie schien um einiges aufgebrachter als ich zu sein. Zumindest äußerlich. In mir tobte es, aber ich versuchte es, so gut es eben ging, nach außen zu unterdrücken.
"Ist schon gut", flüsterte ich.
"Nein, nichts ist gut! Erst trennt ihr euch und jetzt.. das. Das ist doch nicht fair! Ihr wart doch für einander bestimmt. Heirat, Kinder und... Oh Gott, Evelyn du hast soviel besseres verdient!"
Sie lies mich los, um sich fassungslos an die Stirn zu fassen. "Und dann ist der vermeintliche Mörder auch noch, dein letzter Fall gewesen! Du.. das... Es ist einfach nicht fair.""Das Leben ist nun einmal alles andere als fair, Marie. Und daran wird sich auch nie was ändern, ganz egal wie sehr wir uns das auch wünschen", flüsterte ich und erntete sogleich einen weiteren bemitleidenden Blick.
"Du hättest dich echt krank melden sollen, Eve, das ist doch einem einzelnen Menschen nicht zuzumuten..."
"Arbeit ist 'ne gute Ablenkung."
Sie nickte leicht. "Dann will ich dich nicht aufhalten", sie strich leicht über meinen linken Arm, "Pass auf dich auf."
Ohne ihr weiter nachzugucken, schloss ich die Tür zu meinem Büro auf und lies mich auf den Stuhl fallen. Mir war mehr als nur zum Heulen zumute. Mitleid konnte ich nicht gebrauchen.
Ich musste tätig werden.Nachdem ich mich also wieder gefasst hatte, wählte ich die Nummer, des Kollegen, der die Besuche und Gespräche koordinierte.
"Frau Schüler, womit kann ich behilflich sein?", begrüßte dieser mich.
"Ich brauch' nen Gespräch mit Herrn Tjarks. Sobald wie möglich."
Einen Augenblick herrschte Ruhe.
"Sind Sie sich da sicher? Ich meine, ich will Ihnen ja nichts vorschreiben, aber waren Sie nicht mit dem Opfer liiert?"
Woher wusste das eigentlich jeder?
"Ja, das war ich tatsächlich. Trotzdem war und ist Herr Tjarks mein Fall. Und ich lasse meine Fälle nicht gerne unfertig auf dem Schreibtisch vergammeln."
Ein Seufzen. "In 2 Stunden. Raum 246."~~~
Ok. Ich hab' nicht wirklich was zu erzählen. Deshalb hoffe ich einfach, dass euch das Kapitel irgendwie gefallen hat. Nächstes Mal geht's dann zur Sache :D
-xx Lali
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The Psychopath || Taddl||
Fanfiction~~Ich habe diese Fanfiction geschrieben, als ich 14/15 Jahre alt war. Ich komm mit dem Fremdschämen nicht mehr hinterher. Ich werde das Ding hier also n i c h t mehr überarbeiten. ~~ "Mein Professor damals sagte mir einmal, dass Psychopathen ein S...