Bittersüße Rachegelüste

Die Entscheidung

Nachdem Carrie sich beruhig hatte, arbeitete ihr Hirn unentwegt. Ihre Augen fühlten sich leer und schwer an. Am liebsten würde sie einfach die Augen schließen. Der Schmerz in ihrer Brust breitete sich weiter aus, nachdem ihre salzigen Tränen ihren Weg darüber fanden. Er überdeckte den Schmerz ihres blutenden Armes. Nun waren keine Tränen mehr da. Keine Hoffnung mehr. Sie sah sich um, sah in die Augen der anderen. Mit wildem Blick sah sie John an und hob die Waffe. ,,Ich habe eine Frage." Er wirkte überrascht, nickte ihr jedoch zu. Ein Zeichen zum Fortfahren. ,,Es sollen drei Menschen sterben. Die drei Frauen da drüben, ich und..." Carrie stockte, redete dann aber weiter. ,,Ich, das Baby und sie." Er nickte wieder, wusste worauf sie hinaus wollte. ,,Sie sagten, wir spielen russisches Roulette. Wenn ich mich selbst töten sollte, sind es zwei Leben weniger, was bedeutet, dass es nur noch eine Person ist, welche getötet wird." Wieder nickte er, doch ein Lächeln zog sich über seine Lippen. ,, Sprich nur weiter." Sie sah ihn trotzig an. ,,Wer wird sterben, wenn ich mich selbst töte?" Er sah ihre lange Zeit in die Augen. Diese Augen, welche Angst in ihr hervorriefen. ,,Jede.", antwortete er. Sie sah ihn an. Carrie hatte diese Antwort vorhergesehen. Sie nickte. ,,Aber das russische Roulette kann mein Leben und das des Babys beenden. Das ist nicht fair. Ich spiele nicht, nur damit nachher jeder stirbt, weil ich die Kugel abbekomme." Er starrte sie an. ,,Du hast recht,Liebes. Das hatte ich nicht bedacht. Normalerweise ändere ich die Spielregeln nicht, aber da ich dich gerne noch ein wenig länger bei mir haben will, tue ich es extra nur für dich. Nun. Ich werde dir drei Möglichkeiten geben. Für eine musst du dich entscheiden." Er durchquerte den Raum und ging zur Stahltür hinaus. Nach einer kurzen Zeitspanne kam er zurück und was er in den Armen hielt, brachte sie erneut zum weinen. Amy lag in seinen Armen, Tränen in den Augen und als sie Carrie erblickte, rannen sie ihre Wangen hinunter. Er setzte sie auf den Boden. Auch Amy war nackt. Carrie vermutete, dass es ihn erregte, sie nackt zu sehen, jedoch wollte sie den Gedanken nicht weiter ausführen. ,,Unsere liebe Amy hier, weiss nicht über was wir uns hier unterhalten, aber ich werde sie gleich darüber aufklären. Kommen wir nun zu deinen drei Möglichkeiten, Carrie. Zunächst hast du die Wahl dich selbst und somit auch dein Baby zu töten. Aber das wollen wir doch alle nicht, nicht wahr, meine Liebe?" Amy starrte erschrocken zu Carrie. Diese nickte traurig. ,,Die zweite Möglichkeit wäre, diese drei unschuldigen Frauen zu töten, eine nach der anderen, nach meinen Bedingungen. Dir selbst kannst du einen kurzen, schmerzloses Tod bescheren. Diese Frauen, werden durch deinen Händen leiden müssen." Er wartete auf eine Reaktion, doch Carrie blieb ruhig. ,,Die dritte und letzte Wahl hast du, indem du deine ach so liebe Freundin Amy, hier zu meiner rechten, tötest. Die Art der Hinrichtung bestimme ebenfalls ich. Nun hast du dich zu entscheiden. Ach und noch was. Du hast ein Zeitlimit. Überschreitest du dieses, werde ich eine kleine Operation an deinem Baby vornehmen und das wollen wir doch beide nicht, oder?" Carrie nickte und kam zu einer Entscheidung. Sie war sich bewusst, dass sie all das niemals wieder gut machen würde, aber sie musste es für sich tun und für ihr Baby. Sie sah in die Runde. ,,Es tut mir so leid.", sagte sie zu den drei Frauen und schoss jeder blitzschnell zwischen die Augen. Gehirnmasse traf sie und sie unterdrückte den Würgereiz. Ihre leblosen Körper fielen zu Boden. Der Geruch von Tod, Eisen und Fäkalien stieg ihr in die Nase. ,,Drei sind tot." Sie brach in Tränen aus und schrie, schrie als gäbe es kein Ende.