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Stellungswerte

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Stellungswerte

Nachdem Sport zu Ende ist, bin ich froh gewesen einfach aus diesen Klamotten raus zu sein. Zum Glück hatte niemand dumme Kommentare über meine beiden neuen Bienenfreundinnen gemacht, so dass es noch peinlicher gewesen wäre.

Sport hatte tatsächlich Spaß gemacht, auch wenn wir durch die vielen Spieler, die jetzt als Coachs dienen und umso mehr Augen haben, uns nicht irgendwie mal unbedingt eine Pause gönnen konnten. Den Sport an sich habe ich bis jetzt noch nicht kapiert, aber seit heute beherrsche ich die Wurftechnik.

Football ist und bleibt dennoch ein Spiel, das ich mir lieber von der Tribüne aus ansehe, ohne der Gefahr zu unterlaufen, vom nächst Besten getackelt zu werden.

"Hey. Callen. Das ist meine Hose.", weckt Victoria mich aus meinen Gedanken.

"Was?", frage ich verwirrt und sehe zu ihr auf.

"Du ziehst gerade meine Hose an."

Überrascht blicke ich an mir runter. Ich bin tatsächlich gerade dabei, die schwarze Hose von ihr anzuziehen. Ich muss sie wohl mit meiner verwechselt haben.

"Du stehst wohl darauf Sachen, die nicht dir gehören, einzustecken.", meint sie und schüttelt den Kopf.

"Das gestern mit deinem Stift tut mir Leid und es war keine Absicht.", entschuldige ich mich erneut und versuche das glaubwürdigste Gesicht, das ich drauf habe, aufzusetzen.

"Hab nur Spaß gemacht. Was machst du heute?", will sie wissen und setzt sich ebenfalls auf die Bank der Umkleide.

"Willst du dich mit mir treffen?", frage ich überrascht und glücklich.

"Na ja, du könntest mir wieder einen Cupcake spendieren.", meint sie und lächelt.

Unsicher mustere ich sie. "Nutzt du mich aus?"

Victoria lacht. "Ich würde sagen, du hast auch einen Vorteil davon. Wir beide. Ich kriege einen gratis Cupcake und du bist in Gesellschaft. Ich weiß zwar nicht, wieso du das so hartnäckig bei mir probierst, aber ich denke, ich kann es für gewisse andere Dinge über mich ergehen lassen."

Kurz sehen wir uns an.

"Das klingt seltsam."

"Das klingt als wäre ich deine Schlampe."

"Ok, wow. Ich habe sowieso keine Zeit heute. Ich muss zum Arzt. Rate mal zu welchem."

"Hey, ich glaube wir sind an dem Punkt angelangt, an dem wir gewisse Dinge lieber für uns behalten.", stoppt sie mich und lacht.

"Ich meinte den Zahnarzt.", gebe ich ein wenig beleidigt zurück.

"Oh, achso. Cool, hast du Angst vor dem Zahnarzt?", fragt sie euphorisch.

"Nein.", antworte ich ehrlich. "Aber früher hat es mir besser gefallen. Ich habe immer so Geschenke wie Anhänger oder so bekommen."

"Meinst du diesen kleinen feuerroten Kerl mit den strubbeligen Haaren?"

"Hast du den auch immer bekommen?", frage ich aufgeregt.

"Nein. Aber ich habe ihn immer so einem Mädchen in meiner Grundschule geklaut. Mein Zahnarzt ist scheiße."

"Oh. Das ist irgendwie traurig.", stelle ich fest.

"Wie auch immer, ich gehe jetzt Etwas essen. Man sieht sich."

"Warte doch auf mich!", versuche ich sie aufzuhalten und ziehe mich schneller um.

"Menschen die andere Menschen über Essen stellen haben keine Ahnung von Stellungswerten."

Breaking The RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt