Mein Herz schlug wie verrückt. Snape ... DER Snape? So viel ich wusste, war Snape nicht gerade ein häufiger Name. Aber was wusste ich schon?Ich hatte gerade den Namen meiner Mutter erfahren, und, nebenbei erwähnt, auch den Namen meines Vaters. Meines Vaters, der nichts von mir wusste. Der nicht wusste, dass es mich gab. Der... mein Lehrer war? Aber ... andererseits konnte es auch einfach Zufall sein, dass mein Lehrer denselben Namen trug wie mein Vater. Sollte ich jetzt anfangen, an Zufälle zu glauben? Ich hatte nie an Zufälle geglaubt, und jetzt würde ich das auch nicht tun. Das einzige, was ich tun musste, war herauszufinden, wie Professor Snapes Vorname lautete. Und dann? Ich konnte doch nicht einfach zu einem Lehrer gehen und ihm sagen, er sei mein Vater. Oder doch?Als ich hörte, wie die Schlafsaaltür geöffnet wurde, faltete ich den Brief schnell wieder zusammen und schob ihn unter mein Kissen. Kurz darauf wurde der Vorhang meines Bettes weggezogen und Maggies Gesicht erschien. „Alles in Ordnung, Gwendolyn?"Sie sah wirklich besorgt aus. „Ja, es ist alles okay. Du kannst mich übrigens Gwen nennen." „Okay. Willst du nicht in den Gemeinschaftsraum kommen?" „Nein", sagte ich, „Ich muss noch was erledigen." „Kann ich mitkommen?"„Nein, das ... das muss ich allein machen. Aber trotzdem danke." Ich zog den Brief unter dem Kissen hervor und steckte ihn wieder in meine Tasche. Maggie sah ihn. „Was ist das?" „Der Grund dafür, warum ich jetzt weg muss. Bis später!" Dann lief ich aus dem Schlafsaal, durch den Gemeinschaftsraum, hinaus auf den Gang und - blieb stehen, weil ich keine Ahnung hatte, wohin. Ich beschloss, erst einmal an die frische Luft zu gehen.Mein Herz hämmerte immer noch, als wolle es ausbrechen. Ich rannte weiter, durch die Eingangshalle, hinaus, über das ganze Gelände, bis ich schließlich vor dem verbotenen Wald stand. Was machte ich eigentlich hier? Gerade als ich wieder umkehren wollte, hörte ich Stimmen. Ich konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde, aber wer da sprach, das wusste ich sofort. Dumbledore und Snape. Der hat mir gerade noch gefehlt, dachte ich und sprang hinter einen Baum. Solange sie mich nicht sahen, war alles im grünen Bereich. Nun gut, ein Gespräch zwischen zwei Lehrern zu belauschen war vielleicht nicht gerade die beste Methode, um herauszufinden, wer mein Vater war, aber was blieb mir denn anderes übrig? -Severus-„Was wissen Sie über Gwendolyn Evans?", fragte ich ihn. „Warum wollen Sie das wissen?" Da war etwas gewesen. Ich hatte es genau gesehen. Im Wald hatte sich etwas bewegt. „Sie ... sie erinnert mich sehr an Lily." -Gwendolyn-Hatte ich gerade richtig gehört? Hatte Snape gerade zu Dumbledore gesagt, ich erinnere ihn sehr an Lily? Der Name meiner Mutter war Lily, war das nicht der Beweis? Sie kamen näher. Ich hatte das Gefühl, sie hatten mich gesehen. Ich hielt die Luft an.-Severus-„Das ist nicht verwunderlich, sie hat immerhin denselben Namen." „Das meine ich nicht." „Sie sieht ihr auch ausgesprochen ähnlich, wenn sie so wollen." Genau das hatte ich hören wollen. Ich war also nicht der einzige, dem das aufgefallen war. Er sprach weiter. „Aber worauf wollen Sie eigentlich hinaus, Severus?"-Gwendolyn-Severus. Er hieß wirklich Severus. Nein. Das konnte einfach nicht sein. Er konnte nicht mein Vater sein. Nein. Aber was half es, es war eben so. Ich machte einen Schritt nach hinten und plötzlich hörte ich ein Knacken. Mist! Ich war auf einen Zweig getreten. Wenn sie mich nicht schon längst bemerkt hatten, hatten sie es spätestens jetzt getan.
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No One Will Know
FanficHP-Fanfiktion; Gwendolyn Evans hat ihr ganzes Leben im London der Muggel zugebracht - bis sie nach Hogwarts kommt. Sie hatte zwar so einiges erwartet, als sie sich zum ersten Mal auf den Weg dorthin machte, doch dass ihr Leben eine derartige Wendung...