7. Zurück im Schloss

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-Severus-

Es war ein seltsamer Tag gewesen. Etwas stimmte nicht mit diesem Kind. Warum erinnerte sie mich so sehr an Lily? Sie hatte beim Abendessen gefehlt. Ich hatte mich ein paar Mal dabei ertappt, wie ich auf ihren leeren Platz gestarrt hatte. Wo war sie gewesen? War sie jetzt wieder da? Warum interessierte mich das eigentlich? Dann sah sie eben aus wie Lily. Dann trug sie eben denselben Namen wie Lily. Und?

-Gwendolyn-

Aber ich war nicht leise genug.

„Gwen?"

Maggie war also noch wach. Na wunderbar, jetzt durfte ich auch noch erklären, wo ich gewesen war. Ich sagte einfach nichts und setzte mich auf mein Bett.

Maggie schaltete das Licht ein.

„Gwen, wo warst- Hast du geweint?" Mist.

„Nein."

„Natürlich hast du geweint. Das sieht doch ein Blinder. Was ist passiert?"

„Nichts."

„Gwen, es muss etwas passiert sein, das sieht man doch. Du kannst das nicht alles geheim halten, was du heute Nachmittag gemacht hast nicht, und was mit dir los ist auch nicht. Irgendwann kommt es sowieso raus, sag's lieber gleich."

Na gut. Wenn sie unbedingt wollte...

„Ich habe heute Nachmittag nach elf Jahren erfahren, wer mein Vater ist, dann hab ich mich im verbotenen Wald verlaufen und wäre Hagrid nicht gewesen, würde ich da immer noch sitzen. Genug Auskunft?"

Jetzt sah sie ziemlich geschockt aus. Aber sie hatte es ja nicht anders gewollt.

„Und...wer ist es? Dein Vater?"

Das würde ich ihr bestimmt nicht sagen. Ich würde es niemandem sagen, war mir noch nicht einmal sicher, ob ich es ihm sagen würde. Aber urplötzlich, ich wollte es nicht, fing ich wieder an zu weinen.

Ich wusste nicht einmal, warum ich weinte. Weinte ich etwa, weil Snape mein Vater war? Vielleicht weinte ich, weil ich es einfach nur ziemlich dumm fand, dass meine Mutter es nicht für nötig gehalten hatte, meinem Vater von mir zu erzählen, irgendjemandem von mir zu erzählen. Es war egal, jedenfalls weinte ich, ohne zu wissen warum.

-Severus-

Ich konnte mir nichts vormachen. Sie war mir nicht egal. Aber warum? Warum war sie Lily so ähnlich, und warum war sie mir nicht egal? Ich musste mich irgendwie ablenken. Also setzte ich mich in meinen Lieblingssessel und fing an zu lesen. Was war das eigentlich für ein Buch? Ich nahm nicht wahr, was ich las, denn mit meinen Gedanken war ich an einem ganz anderen Ort.




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