1. Kapitel

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,, 50 Liegestützen aber zackig!" Rief unser Trainer Hedge. ,, Nicht schlapp machen!" Die Stimme des Trainer hallte stark von den Wänden der Turnhalle wieder. Ich stürzte auf den Boden mit den Händen und stiess mit den Armen. Einige Flüche gingen durch die Reihen aber Mir machte das nichts aus. Sport war mein Lieblings- Fach auch wenn Trainer Hedge es ziemlich ungemütlich macht. Grosse Fenster beleuchteten die Halle und zogen unsere Schatten in die Länge. 47...48....49...50. Ich war der erste der mit den Liegestützen fertig war, Ich erhob mich und stand still schweigend da und wartete bis die anderen ihre stützen beendeten. Der Trainer nickte mir anerkennend zu und kritzelte etwas auf seinen Papierblock herum. Sein kahler Kopf und sein ernstes Gesicht mit einem kleinen Grauen Ziegenbart passte einfach zu seinem Job als Sportlehrer. Auch wenn er ein bisschen klein und pummelig war, so konnte man mit ihm nicht scherzen. Neben mir machte der neue in unserer Klasse auch gerade fertig. Wie hiess er noch mal? Ach ja Darren. Etwas an ihm machte mir Angst. Entweder war es die Tatsache das sein Gesicht echt Komisch aussah und zum anderen seine Stimme. Er redete nicht viel aber wenn er es tat dann Klang seine Stimme seltsam in einer Mischung aus normalen reden und wie ein Akzent nur das es klang als würde er Blubbern. Man hörte es ihm kaum an aber er klang wie ein Mensch der ertrank und versuchte nach Hilfe zu schreien. Mir schauderte es immer wenn er zu mir sprach. Bevor ich es wieder vergesse, Ich bin Jake Geath und das ist mein Leben.

,, So jetzt rennt ihr noch 30 Runden durch die Halle. Ausser Jake ich muss mit ihm reden." Viele sahen mich wütend an als könnten sie nicht glauben das er mich nicht Rennen liess. Missmutig fing meine Klasse an zu rennen während ich zum Trainer Hedge ging. Er blickte kurz auf seinen Block wandte sich dann aber an mich. ,, Hör mal Junge, wenn die Schule vorbei ist dann kommst du noch mal zu mir Klar?" Fragte er und hob drohend den Zeigefinger was seine Worte klar und deutlich unterstrich. Ich nickte wenn auch ein bisschen ängstlich. ,, Und jetzt geh und Renn deine Runden!" Sagt er und hätte mir fast ins Gesicht gespuckt. Wieder nickte ich und lief durch die Halle. 30 Runden zu einfach für mich. Ich rannte weiter auch wenn ich ziemlich in Gedanken war. Ich fragte mich was wohl der Trainer von mir wollte. Er klang sehr Ernst und das versetzte mir nur noch mehr Angst. An meinen Arm brannte wieder dieses Zeichen. Ich hatte das Gefühl es fing an zu glühen. Meine Mutter sagte mir es wäre ein Muttermahl aber es sah aus wie ein Tattoo. Ich wusste nicht was es darstellen sollte aber es sah wie ein Hund aus. Insgeheim mag ich Hunde lieber als Katzen. Manchmal habe ich das Gefühl sie zu verstehen aber das ist nichts zum Gegensatz zu meiner Mutter. Wir haben einen kleinen Hund und wenn meine Mutter denkt ich würde in meinen Zimmer sein spricht sie sogar mit ihm, wie in einem Gespräch. Und mein Vater... Ich weiss nichts über ihn und wenn ich dieses Thema bei meiner Mutter erwähne sagt sie, sie müsse noch etwas erledigen. Auch wenn denken nicht meine Stärke ist hab ich mir schon manchmal den Kopf darüber zerbrochen wie mein Vater wohl gewesen ist. Als ich an der Reihe von Fenster vorbei rannte konnte ich eine graue geflügelte Gestalt am Himmel ausfindig machen aber bevor ich dieses Ding identifizieren konnte war die Fenster Reihe auch schon zu Ende. Und wenn ich nicht früh genug abgebogen hätte wäre ich wohl in die Wand geknallt. Ich rannte weiter als plötzlich ein Junge neben mir auftauchte. Darren. Er wusste das ich nicht viel redete und doch kam er manchmal zu mir. Er nickte mir zu, wie als eine Begrüssung. Anscheinend war er zu ausser Atem um zu Reden.
,, Achtung." War meine Antwort auf sein Nicken, denn vor uns waren einige Holzstäbe umgekippt und Darren wäre vermutlich drüber gestolpert. Ich sprang Locker drüber, Der Neue versuchte es zumindest aber Rutschte aus und taumelte. Ich stützte ihn bis er wieder richtig Rennen konnte. Ich hatte meine 30 Runden gemacht und ging in die Mitte der Halle zum Trainer Hedge. Darren musste noch weitere Runden Rennen wie viele andere. Ich blickte wieder aus dem Fenster aber ich sah nur einen Wolkenlosen Himmel. Vielleicht habe ich nur Halluziniert. Aber ein Teil in mir sagte das es echt war, und ein Vogel war es bestimmt nicht. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich dem Trainer wieder zu. Dieser sah Stirnrunzelnd  auf seinen Zeichenblock und kratzte sich am Hinterkopf.

Lautes klingeln erlöste die restlichen vom Rennen. Die Schulklingel hörte sich zwar wie ein Feueralarm an - Was man manchmal verwechselte wenn etwas wirklich brannte - aber Ich war froh das die Stunde vorbei war, denn ich habe immer wieder die Blicke vom Trainer auf mir gespürt was mich noch ängstlicher machte. Ich ging aus der Turnhalle in die umkleide Kabine. Meine Mitschüler waren alle Bachnass von Schweiss und Wasser das sie sich über den Kopf schütteten. Alle ausser mir. Ich war trocken, abgesehen von ein paar Schweissperlen auf meiner Stirn. Ich zog mich um und packte meine Sachen ein. Ich wollte gerade die Turnhalle verlassen als ein plötzlicher Schwindelanfall mich taumeln liess. Ich hielt mir eine Hand an die Stirn und mit der anderen stützte ich mich an der Wand. Mein Kopf pochte und ich hatte das Gefühl das mein Hirn zu platzen drohte. Ich schloss die Augen und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. Hinter mir hörte ich Schritte aber ich nahm es nur Vage auf. Ich konnte meinen Herzschlag an meinen Schläfen spüren, wie er immer schneller wurde. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und flüsterte etwas beruhigendes aber es klang in meinem Kopf nur wie ein Blubbern. Ich öffnete die Augen und drehte mich um. Vor mir stand Darren der mich besorgt musterte. Er murmelte etwas aber in meinen Kopf klang es immer noch wie Blasen die im Wasser empor stiegen. Ich versuchte weiterhin die Schmerzen zu ignorieren und Blinzelte einige Male. Dadurch wurde mir aber nur noch schwindliger weshalb ich mich wieder an der Wand stützte. Darren's Mund bewegte sich als würde er sprechen aber es machte mich Wütend das ich nur geblubber hörte. Ich rieb mir mit meiner freien Hand den Kopf und langsam klärten sich meine Gedanken. Ich schüttelte den Kopf und blickte Darren wieder an. "Äh was?" Dumme frage ich weiss aber etwas anderes fiel mir nicht ein. Der Schwindel liess mich endgültig frei aber als Darren sprach war es immer noch unverständlich. Dann mit einem Schlag traf es mich. Dieses Blubbern war nicht in meinem Kopf, nein, Darren war die Ursache der Geräusche. Mir schauderte es und ich wich zurück. Darren's Augen weiteten sich plötzlich und er schlug sich seine Hand auf seinen Mund. Er drückte sich an mir durch den Gang und rannte ins Schulgebäude. Ich hätte wahrscheinlich den Ganzen Tag dort stehen können und die Wand anstarren wenn die Schulglocke mich nicht aus meiner Starre holte. Jetzt komme ich zu spät zur Stunde. Mist!
Ich sprintete in die Richtung des Schulgebäudes als plötzlich etwas blaues in meinen Augenwinkel auftauchte. Ich drehte mich ruckartig um. Meine Augen weiteten sich als ich sah das etwas rundes und grosses auf mich zu raste. Der Ball kam schnell auf mich zugeflogen und hinterliess hinter sich eine rauchende Spur. Ich wollte wegrennen aber meine Füsse schienen am Boden festgewachsen sein. Immer näher kam das Ding oder auch die Kugel, was auch immer, und schoss direkt auf mich zu. Dann passierte alles ganz schnell. Beim Aufprall von der Kugel blieb mir die Luft weg. Ich erinnere mich noch Vage das sie mich etwa 6 Meter weiter geschleudert hat. Schmerz durchbrach meine Linke Schulter als ich auf dem Boden aufkam. Steine Bohrten sich in meinen Rücken als ich stöhnend vor Schmerz mich am Boden wand. Die Kugel war aber noch nicht fertig mit mir. Sie raste schon wieder auf mich zu und liess mir keine Zeit um mich richtig aufzurappeln. Ich kniete auf den Boden und keuchte schwer. Der zweite Aufprall mit dem Blauen Ball Stiess mich fest in den Boden. Blut strömte über mein Gesicht und tropfte mir in die Augen was meiner Sicht einen roten Schleier verlieh. Wut durchzuckte in meinem Körper. Ich stand schnell wieder auf. Die Kugel zog sich langsam zurück aber nicht um zu verschwinden, sie nahm sich nur Anlauf um mich zu vernichten. Ich war trotzig und Wütend wenn ich auch nicht sicher war auf wen. Die Kugel kam wieder auf mich zugeflogen und erweiterte stetig ihr Tempo. In Höchstgeschwindigkeit raste sie auf mich zu. Ich straffte die Schultern und hob den Kopf. Angst und Wut stritten in mir. Die Angst schien zu Sagen; Lauf Weg! Und die Wut sagte; Weichei! Kämpfe! Ich musste beiden recht geben aber ich entschied mich für die Wut.

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