EIGHTEEN

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Clara's Sicht

Nächster Tag

Ein Klingeln ertönt und weckt mich somit aus meinem Schlaf.

Verschlafen öffne ich meine Augen und gähne, dann bemerke ich einen Arm um mich.

Ich schaue neben mich, Lou liegt im gleichen Bett wie ich und hat sich an mich gekuschelt.

Erschrocken springe ich aus dem Bett.

Der Lärm der wegen mir entsteht, weckt ihn.
Verwirrt schaut er mich an.

,,Was machst du hier?!"

,,Ich hab dich gestern Nacht ins Bett getragen.."

Er steht müde auf und mustert mich.
,,Du wolltest nicht alleine sein, weshalb ich dann hier blieb. Danach bin ich wohl eingeschlafen.."

Er kratzt sich gähnend am Hinterkopf.

Wollte ich das wirklich?

Verwirrt nicke ich und setze mich wieder auf's Bett, Lou tut es mir gleich.

,,Wie geht es dir?" fragt er mich.

,,Gut."
Ich zwinge mich zu einem Lächeln, dieses ist jedoch ziemlich schwach.

,,Und jetzt die Wahrheit."

,,Mir geht es dreckig, was denn sonst.." seufze ich.

Das ist sogar untertrieben, am liebsten würde ich jetzt sterben..

,,Spinnst du?"

,,Was?" verwirrt schaue ich Lou an.

,,Nichts mit sterben, dass lass ich bestimmt nicht zu!" antwortet er.

Oh Gott, habe ich das etwa laut gesagt? Fuck..

,,Du verstehst mich nicht.." murmle ich.

,,Dann erklär es mir."
Plötzlich legt er seine Hand auf meine, mein Blick bleibt auf ihnen hängen.

Schließlich fange ich an zu erzählen..
,,Jahre lang hab ich gelitten, geweint, getrauert und der Herzschmerz wollte einfach nicht verschwinden. Ich hatte meine große wahre Liebe verloren, ich dachte er wäre tot Lou.. Weißt du wie schlimm es für mich war? In den ersten Wochen wollte ich nicht essen, trinken, reden, lachen oder sonst was. Ich wollte an seiner Stelle sterben, ich wollte nicht ohne ihn Leben. Ich war sogar kurz vor'm Tod, ich wollte Selbstmord begehen. Kannst du dir jetzt vorstellen, wie es sich anfühlt zu erfahren, dass deine wahre Liebe nie tot war? Er lebte die ganze Zeit über und ich wusste nichts davon! Ich fühle mich so verarscht, so scheisse. Es brach mir einfach zum zweiten Mal das Herz, zum zweiten Mal verliere ich alles Positive in mir."

Ich atme tief durch, während ich geredet habe, fing ich an zu weinen.

Ich kann es einfach nicht unterdrücken, ich bin zu schwach.

,,Komm mal her."
Lou zieht mich zu sich und umarmt mich fest, ich lehne meinen Kopf an seine Brust und vergrabe mein Gesicht darin.

Er streicht mir beruhigend durchs Haar, ich höre langsam auf zu weinen.

,,Du hast jetzt uns ok? Wir sind für dich da, ich bin für dich da!"

Das ,,Ich" betont er extra und mir wird klar, dass er lächelt.

,,Ich werde dich nicht im Stich lassen oder dir überhaupt weh tun, niemals."

Langsam löse ich mich von ihm, wir schauen uns schweigend in die Augen.

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