Als Chris am nächsten Morgen aufwachte, befand er sich in einen Raum, der auf Kapitolart eingerichtet worden war. Er erinnerte sich, dass seine Mutter auch immer alles auf Kapitolweiße gemacht hatte- bis sein Vater sie erschlagen hatte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er daran dachte. Denn damals war er erst fünf Jahre alt gewesen und er hatte lernen müssen allein mit den Aggressionen seines Vaters auszukommen. Immer wenn sein Vater ihn grün und blau geprügelt hatte, hatte sie ihn geholfen und ihn verbunden. Ein Lächeln stahl sich auf sein sonst so gefühlskaltes Gesicht.
"Ah, du bist wach!" Trällerte eine weibliche Stimme und Janina trat in sein Sichtfeld. Er stöhnte genervt auf. Dieses mal hatte sie ein enganliegenes Kleid mit goldenen Ornamenten an.
"Liebling, ich kann dir noch mehr Schmerzmittel holen, wenn dir noch was weh tut!", flötete sie.
Er hatte plötzlich einen ganz trockenen Mund und krächste daher: "Du... mir... medizin...?!"
"Oh ja, mein Liebling!", trällerte sie wieder, "Schließlich musst du ja wieder für die Arena gesund werden! Nicht war Liebling?!"
"Ich... nicht... Liebling!" Krächste er wütend.
Sie lächlete und setzte sich auf sein Bett. Dann strich sie seine Haare aus den Gesicht und flüsterte: "Das kann ich verstehen. Schließlich bist du ja noch angeschlagen... Liebling..."
Ihm platze der Kragen und er warf sich wütend auf Janina. Diese stieß einen schrillen Schrei aus und versuchte auf irgendeine Weise ihn von sich herunter zu stoßen.
"Chr... Chris?! Li.... Lieb... ling!", jammerte sie, "W.... wa... was.... wird d... d... das?!"
Ihm entfuhr ein leiser Lacher. So war es zwar nervig aber am lustigsten, wenn sein Opfer schon, ohne dass er auch nur etwas getan hatte, in Panik geriet. Janina hatte auch sie ausgelost und schien ihren Fehler bis heute noch nicht bemerken zu haben. Janina Culligard würde wie alle anderen für das bezahlen, was sie getan hatte. Er schlug böse lachend auf sie ein und grinste genugtuend, als ein leises Knirschen zu hören und ihr Gesicht rot vor Blut war. Wahrscheinlich war ihre Nase gebrochen. Er gackerte umso mehr,als er das ganze Blut sah und schlug sie nochmal.
Plötzlich wurde er von zwei kräftigen Händen von Janina weg gezerrt. Wütend versuchte Chris sich auf irgendeine Weise wieder los zu reißen, aber die Hände hielten ihn zu sehr fest. Er drehte den Kopf nach hinten, um zu sehen, wer sein Peiniger war. Es war ein Friedenswächter.
"Junge, wenn ich das noch einmal miterlebe, wirst du deine Zeit bis zu den Hungerspielen in einer Zelle absitzen! Hast du mich verstanden?!"
"Ja....", knurrte Chris wiederwillig.
"Gut... in zwei Stunden sind wir da."
Erst jetzt bemerkte er, dass er in einem der Züge des Kapitols war. Also hatte er es doch geschafft Tribut zu werden. Der Friedenswächter ließ ihn wieder alleine und nahm Janina mit. Als der Friedenswächter weg war, sah Chris sich in seinem Zimmer um. Der Raum war ganz in blau gestaltet. Es gab ein großes Bett, einen riesigen Schrank, ein Sofa und zwei Sessel. Auf der rechten Seite des Zimmers gab es eine zweite Tür, die wahrscheinlich zum Badezimmer führte. Er beschloss dort rein zu gehen und staunte nicht schlecht. Denn es gab eine riesige Dusche, eine offene Badewanne, und einen riesigen Spiegel, nicht dass er ihn gebraucht hätte, aber als er sich selbst im Spiegel sah, erschrak er sich fürchterlich, weil er sah furchtbar aus. Seine ursprünglich gut gestylten, blonden Haare waren nun ganz zersaust und sein Gesicht war mit Blut verschmiert, so dass seine blauen Augen nicht wirklich zur Geltung kamen. Ihm fiel auf, dass er immer noch seinen silbernen Anzug an hatte. Er wollte dieses Ding nicht länger an haben, weil er sich darin völlig eingeengt vor kam. Seufzend zog er sich aus und stieg in die Dusche.
Nach etwa 20 Minuten kam er wieder raus und suchte sich etwas frisches zum anziehen aus den großen Kleiderschrank im Schlafzimmer. Nach fünf weiteren Minuten hatte er sich eine einfache Jeans und ein weißes Tshirt ausgesucht. Er überlegte zu seiner Distriktpartnerin, Janina und seinen drei Mentoren, die sich geopfert hatten ins Kapitol mitzukommen, zu gehen. Doch er entschied sich dagegen und legte sich auf sein samtweiches Bett. Daheim war sein Bett ein klein wenig härter gewesen, aber das Kapitol konnte man nun mal nicht übertreffen....
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Der Karriero-Rebell (Pausiert)
FanfictionKarriero oder Rebell? Präsident Snow oder Distrikt 13? Armut oder Reichtum? Hass oder Liebe? Leben oder Tod? Vergangenheit oder Gegenwart? Gibt es darauf überhaupt Antworten? Oder ist es das Herz, das entscheidet? Kann ein 17 Jahre alter Junge...