Taddl POV
„Ach du scheiße", murmelte ich, als ich die vorbeilaufenden Jugendlichen aus dem Zugfenster aus beobachtete. „Was hast du denn anderes erwartet?", fragte mich meine Schwester, welche neben mir saß. „Na dass die wenigstens bis morgen warten! Ich meine, ich hab' doch morgen gesagt oder?" „Ja, das hast du. Aber die wollen dich am Bahnhof abfangen." „Aber warum denn?" „Bist du blöd? Damit die ein Foto sicher haben und morgen nicht zerquetscht werden" „Da hatten wohl sehr viele die selbe Idee" An jedem Gleis standen Jugendliche. Überall. Mit Longboards, Pennyboards, Merch oder auch gar nichts. Aber man konnte ihnen auf jeden Fall ansehen, dass sie aufgrund meiner Wenigkeit dort standen. „Anscheinend" Meine Schwester stand auf, um unsere Taschen von oben herunter zu heben. „Ich will da nicht raus", flüsterte ich kleinlaut. „Musst du aber. Sonst fährt der Zug mit dir weiter" „Mmmhh", brummte ich unwillig. „Thaddeus, du Pussy. Jetzt beweg deinen Hintern aus dem Sitz und komm mit" Sie zog mich vom Platz. Zögernd ließ ich mich mitziehen. Kurz vor der Tür drückte sie mir ihr neonpinkes flauschiges Kissen ins Gesicht. „Mmpf! Was soll das, man?!" „Halt das vor deine Fresse. Ohne Wiederrede. Ich pass schon auf, dass du nirgendwo gegen läufst" „Als ob! Warum, Vanessa?!" „Na damit dich niemand erkennt! Meine Güte..." „Aber das ist pink!" „Boah, stell dich nicht so an. Denkst du ich hab Bock wegen dir stundenlang aufgehalten zu werden? NEIN das habe ich nicht!" Der alte Mann hinter uns schaute uns mit einer Mischung aus Verwirrung, Interesse und Genervtheit an. „Jetzt komm schon!", zischte sie. Wiederwillig presste ich das Kissen in mein Gesicht, setzte meine Kapuze auf und ließ mich mitziehen.
Als ob ein Mann, der sich gerade ein neonpinkes flauschiges Kissen ins Gesicht drückt weniger auffällt als ein frei herumlaufender Taddl. Ich spürte regelrecht die vielen Blicke in meinem Rücken, als wir uns durch die Menge hindurch pressten. Nun waren wir in Bremen. Eigentlich hatte ich geplant, am morgigen Tage ein kleines Fantreffen hier zu veranstalten, doch anscheinend waren die Zuschauer zu blöd um richtig auf ihren Kalender zu gucken.
Ich schielte ein wenig am Kissen vorbei. Oh gott, so viele. Mittlerweile waren wir die Treppen hinunter in den unteren Teil des Bahnhofs gekommen, wo sich die ganzen Geschäfte befanden. Trotz Vanessas Hand um meinem Handgelenk fühlte ich mich hilflos. Vielleicht lag das auch daran, dass ich nichts ausser die Dinge in meinen Augenwinkel sehen konnte. Ich hörte die ganzen Stimmen neben mir, vor mir, hinter mir, über mir. Meistens waren es helle Stimmen, die sich über irgendwas von Essen und YouTubern unterhielten. Ein paar Male vernahm ich sogar meinen Namen. Ein paar viele Male. Gott, auch wenn ich überzeugter Atheist bin, steh mir bei.
Nach einer Weile herumgepresse spürte ich, wie mich Vanessa auf einen Stuhl drückte. „Warte hier. Ich muss kurz was vom Rossmann holen. Bin gleich wieder da. Beweg dich nicht und behalt das Kissen da wo es ist, sonst knallt's, kapiert?" Ich nickte. Was blieb mir auch anderes übrig. Wiedersprechen konnte ich ihr nicht. Scheiß Stimme.
Und schon war meine Schwester verschwunden. Pff, dass ich das nochmal erlebe, von einer 16 jährigen herumkommandiert zu werden. Sie hat es sogar schamlos ausgenutzt, dass ich nicht sprechen konnte. Miese Tour.
Nun saß ich dort also; auf einem Stuhl, mitten im Bremer Hauptbahnhof, welcher mit hunderten von Fans gefüllt ist, mit einem pinken Kissen vor'm Kopf.
Plötzlich spürte ich ein Tippen auf der Schulter. Mein Puls verschnellerte sich. Das konnte nicht Vanessa sein. „Entschuldigen Sie?", ertönte eine warme Stimme. „Dürfte ich fragen, aus welchem genauen Grund Sie sich ein Kissen ins Gesicht drücken?" Scheiße. Ich beschloss kein Risiko einzugehen und erstmal nicht zu reagieren. „Hallo? Schlafen Sie?" „Kennst du Taddl?", murmelte ich in das Kissen. Ich weiß, dass es echt creepy war, doch es war die einzige Möglichkeit um sicher zu gehen. „Äh, wie bitte, was?" „Ob du Taddl kennst" „Wen?" Okay, sie kannte mich nicht. Erleichtert pustete ich die angestaute Luft in das Kissen und drehte meinen Kopf vorsichtig zu der neben mir sitzenden Person, ohne das Kissen von seinem Platz zu bewegen. Es war eine junge Frau. Eine überraschend hübsche junge Frau. Braune glatte Haare, zu einem Dutt gebunden und interessiert dreinblickende grüne Augen. Ein smarter Ausdruck. Eine gebeugte Haltung. Also im sitzen. Mit einem Kakao von Backfactory in der einen Hand, musterte sie mich. „Ich bin das", zischte ich. „Aha. Und was hat das damit zu tun, dass du dir ein pinkes Kissen ins Gesicht drückst?" Ich räusperte mich. „Siehst du diese vielen Jugendlichen?" „Jaa, merkwürdig oder? Ist sonst nie so" „Die sind wegen mir hier" Sie zog die Augenbrauen hoch.
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STORY STUFF (MOSTLY TARDY UND ANDERES)
FanfictionDas hier ist ein Buch, indem ich all die abgehakten unvervollständigten Storys veröffentliche, damit sie nicht ewig in meinen Dateien rumgammeln. Wenn ihr also Lust habt meine abgehakte Scheiße zu lesen (Manches ist auch vollständig), viel Spaß. :)...