New York

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"Bitte ziehen sie ihre Sitzgurte noch einmal fest. Wir werden in Kürze in New York landen." sagt eine fröhlich Stimme durch die Lautsprecher. Ich versichere mich noch einmal, dass ich angeschnallt bin, dann schaue ich neben mich, zu Rachel, die friedlich am Schlafen ist. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, ziehe ich ihren Gurt ein wenig fester. Dann schaue ich aus dem Fenster und verliere mich etwas in meinen Gedanken.

Wir sind extra früh genug losgeflogen, dass wir noch genug Zeit haben unser Apartment einzurichten. Wären wir wie eigentlich geplant eine Woche später nach New York gekommen, hätten wir wegen der Schule keine Zeit irgendwas zu organisieren und hätten für immer auf dem Boden schlafen müssen. Egal wie, ich bin unglaublich glücklich endlich in New York zu sein, vor allem, weil ich weiß, dass Blaine uns vom Flughafen abholen wird. Bevor sie eingeschlafen ist, habe ich Rachel noch so viel von ihm erzählt, dass ich wohl irgendwo zwischendrin erwähnt habe, dass ich auf Typen stehe. Es meinem Vater zu sagen, hatte ich nicht mehr geschafft vor der Abreise. Ich habe auf den Richtigen Moment gewartet, doch es war viel zu stressig, also muss das noch ein wenig warten.

Das Aufsetzen der Flugzeugs auf den Boden reißt mich aus den Gedanken und Rachel aus dem Schlaf. Verwirrt schaut sie sich um, doch ist hellwach, als sie realisiert wo sie ist. "Sind wir da? Sind wir in New York?" fragt sie aufgeregt und etwas zu laut. Um uns herum schauen uns ein paar Menschen genervt an. "Sorry..." flüstert sie schon fast, als sie es merkt. "Ja, wir sind so eben auf dem heiligen Boden New Yorks gelandet." quietsche ich leise, um nicht noch mehr Leute zu verärgern. Als das Flugzeug zum stillstand kommt, ist Rachel die Erste, die aufspringt, ihr Handgepäck aus dem Fach über uns holt und zur Tür rennt. Ich kann mir ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen, als auch ich mein Handgepäck nehme und ihr zügig folge. Es dauert einen Moment, bis ich wieder auf gleicher Höhe laufe. Am Gepäckband müssen wir nicht all zu lange warten und laufen aufgeregt zum Ausgang.

Es stehen viele Menschen mit Schildern dort und warten auf jemanden, doch nirgends ist Blaine zu sehen. Hat er uns etwa vergessen? "Hey Kurt" sagt Rachel plötzlich und piekst mir in die Seite, bevor sie zu einem Mann mittleren Alters zeigt. Er sieht ziemlich gelangweilt aus, doch auf seinem Schild steht:

"KURT HUMMEL
National Show Choir Champion & soon to be Broaway star"

Verwirrt schaue ich zu Rachel, die sich jedoch schon in Bewegung gesetzt hat. "Hallo, Sir" begrüßt sie den Mann freundlich, dieser schaut sie nur weiterhin desinteressiert an. "Ich..."fängt sie an, doch wird von ihm unterbrochen. "Ich bin verheiratet." sagt er monoton und schiebt sich einen Kaugummi in den Mund.
Während sie sich versucht aus der Situation zu reden, geselle ich mich zu ihr. Der Mann sieht mich prüfend an. "Kurt Hummel?" fragt er und Rachel verstummt. Ich nicke etwas. "Ja, eigentlich wollte..." beginne ich, doch auch mich unterbricht er. "Blaine Anderson hat mich geschickt, sie und ihre Freundin abzuholen. Folgen sie mir." erklärt er, drückt mir einen Briefumschlag mit meinem Namen in die Hand und läuft Richtung Parkplatz. Rachel schaut mich fragend an, ich schaue genau so zurück. Dann zucke ich die Schultern und folge ihm zu einem kleinen blauen Van.
Er schmeißt unser Gepäck achtlos in den Kofferraum, setzt sich dann in den Fahrersitz, während wir auf der Rückbank Platz nehmen. "Wo müsst ihr hin?" fragt er und sieht uns durch den Rückspiegel an. Rachel gibt ihm also die Adresse, die er in sein Navigationsgerät eingibt und losfährt. "Vielleicht könnten sie ja vorher noch eine Runde durch Downtown fahren?" bittet Rachel, doch er schüttelt genervt den Kopf. "Denkst du ich habe nichts besseres zu tun als euch den ganzen Tag herum zu fahren?" "Ich habe versucht nett zu sein, aber jetzt ists auch zu Ende mit der guten Laune." murmelt sie angepisst, lehnt sich zurück und schaut aus dem Fenster. Aufmunternd, doch grinsend, klopfe ich ihr auf den Oberschenkel und erinnere sie daran, dass wir in New York sind, was sie etwas beruhigt. Die Unfreundlichkeit des Mannes beschäftigt mich weniger, als die Tatsache, dass Blaine uns nicht abgeholt hat. Ich öffne also den Briefumschlag, den ich bekommen habe und fange an zu lesen:

"Lieber Kurt,
Willkommen in New York. Es tut mir leid, dass ich dich nicht abholen konnte. Ich musste spontan ins Studio und konnte dich nicht mehr anrufen, da du schon im Flugzeug warst. Ich hoffe du kommst trotzdem sicher an.
Und kein Sorge, ich werde später noch vorbei kommen. Morgen kann ich euch gerne ein bisschen herum führen.
Gute Fahrt und bis später.
<3 -Blaine"

Ich schaue lächelnd zu Rachel, doch sie sieht immer noch aus dem Fenster. Also mache ich sie auf mich aufmerksam und drücke ihr den Brief in die Hand. "Awwwww wie süß." sagt sie, als sie ihn gelesen hat. "Ich hoffe er kann das alles wieder gut machen" flüstert sie und nickt mit ihrem Kopf Richtung Fahrer.

Als wir angekommen sind, der Mann , dessen Namen wir nie erfahren haben, unsere Koffer aus dem Kofferraum geschmissen hat und er ohne sich zu verabschieden weggefahren ist, gehen wir in unser Apartment. Es ist nur ein großer Raum, in dem nicht viel steht. Eine alte, kleine Küche, ein kleines, doch voll möbliertes Badezimmer und ein alter Sessel, auf den Rachel sich sofort fallen lässt.
"Als erstes brauchen wir Matratzen." sage ich, als ich mich ein wenig umschaue. "Wieso? Wir haben den Sessel." meint Rachel mit geschlossenen Augen. "Falsch! Du hast den Sessel und ich glaube nicht, dass der noch lange hält." Keine Sekunde später bricht dieser unter Rachel zusammen. Sofort fange ich an lauthals zu lachen. "Nicht lustig!" sagt sie grinsend und haut mich leicht, als sie sich aufgerichtet hat.

Da wir beide ziemlich unmotiviert waren zu einem Laden zu laufen um Nahrungsmittel zum Kochen zu kaufen, entschieden wir uns gegen ein selbstgemachtes Abendessen und für einen Lieferdienst, der uns nach circa einer Stunde Wartezeit unsere XXL Pizza brachte. Wir sitzen also auf dem Boden, essen unser Pizza und planen wie das Apartment am Schluss aussehen soll.

Plötzlich klopft es an der Tür und bevor Rachel irgendetwas sagen oder machen kann, bin ich schon aufgestanden und hingerannt um sie öffnen, da ich hoffe zu wissen, wer es ist. "Überraschung!" ruft Blaine und breitet seine Arme aus. Er trägt ein einfaches weißes Poloshirt, eine rote skinny jeans und einen Mantel. Außerdem hat er in einer Hand einen kleinen, aber schönen Blumenstrauß. Schnell schließe ich ihn in meine Arme. "Ich hoffe ja, dass sie Blume für mich sind." meint Rachel mit vollem Mund während sie hinter mir langsam aufsteht. Blaine schaut mich kurz verwirrt an, merkt dann aber, dass der Strauß in seiner Hand gemeint ist. "Natürlich." antwortet er und grinst mich etwas an, bevor er zu Rachel geht und ihr die Blumen überreicht. "Awww wie süß! Vielen Dank." quietscht sie und zieht Blaine in eine kurze Umarmung. "Wenn ich eine Vase habe, bekommen die einen ganz besonderen Platz." fügt sie hinzu und kichert etwas.

Blaine gesellt sich dann zu uns auf den Boden und hilft uns die Pizza leer zu essen. "Das ist es also...euer erstes New Yorker Apartment." murmelt er und schaut sich etwas um. "Ja...wir dachten uns, um zumindest etwas Privatsphäre zu schaffen, wollen wir Vorhänge als Raumteilung aufhängen." erklärt Rachel lächelnd. "Klingt kreativ. Doch wollt ihr heute Nacht auf dem Boden schlafen?" fragt er mit erhobener Augenbraue. Rachel und ich schauen uns etwas unsicher an und zucken die Schultern. "Wenn ihr wollt, könnt ihr bei mir übernachten. Mein Apartment ist zwar auch sehr klein, doch ich habe ein Bett, das ihr euch teilen könntet und eine Couch, auf der ich dann schlafen kann." schlägt Blaine lächelnd vor. Bevor ich etwas sagen konnte, stimmte Rachel schon zu und lächelte breit. Wir essen also die Pizza fertig und machen uns auf den Weg zu Blaines Wohnung.

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Hello friends,

Ich hoffe dieser kleine Zeitsprung vom letzten Kapitel zu diesem ist okay. So war es einfacher für mich wieder einzusteigen nach einer ziemlich langen Pause.
Hat euch das Kapitel gefallen? Kritik, Meinungen und Vorschläge lese ich gerne :)

Im letzten Kapitel habe ich mich für 600 reads bedankt, jetzt sind wir schon bei 1,1K!!!!!
VIELEN DANKE! <3
ich hoffe ich kann wieder öfter schreiben und ich enttäusche euch nicht.

xoxo Lara

Being Alone-A German Klaine FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt