Kapitel 5

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Es hatte sich herausgestellt, dass Livs Arm angebrochen war. Sonst war ihr außer ein paar Prellungen aber nichts passiert. Trotzdem durfte sie nun für die nächsten zwei Wochen nicht reiten. In der einen hätte sie eine Prüfung mit Blacky gehabt, aber ihre Mutter hatte sie bereits zurückgezogen. Nun saß sie in ihrem Zimmer, das voll von Schärpen, Schleifen und Pokalen war. Es war voll mit lauter Erinnerungen von Tunieren. Die ließ ihren Blick über die Wand schweifen. Dort hingen überall Bilder von ihr und ihren Pferden. Auf den meisten war sie allerdings mit Dino. Die ganzen Erinnerungen an ihre Kindheit hatten mit Pferden zu tun, nie hatte sie etwas anderes getan, wie auch wenn sie seit ihrem achten Lebensjahr im Springen gefördert wurde.

Plötzlich klopfte es an ihrer Tür und ihre Mutter trat ein. "Hallo Liv", begrüßte sie sie. Ihre Stimme klang abweisend, aber was hatte Liv auch anderes erwartet. "Wie geht's dir?" Liv sah sie eindringlich an. Sie wusste, dass das nicht der Grund war, warum sie hier war. "So wie immer", antwortete sie tonlos. So führten sie quasi jedes Gespräch. Das Verhältnis zwischen ihnen war schon lange nicht mehr das, was es mal war. Zu gerne würde Liv ihren Vater einmal kennenlernen. Doch immer wenn sie dieses Thema ansprach blockte ihre Mutter ab und sagte, dass ihr Vater ein Idiot sei. "Gut, meinst du nicht auch, dass Peter dich nicht mehr so wirklich gut trainiert?", fragte sie nun. Liv sah sie entsetzt an, sie wusste auf was sie hinaus wollte. "Doch natürlich er ist einfach der beste Tranier und er kennt mich", antwortete sie darauf schnell. "Ich bin nicht mehr so ganz überzeugt von ihm, deshalb habe ich ihn entlassen" - "Was!?" Liv war geschockt. Das konnte sie doch jetzt nicht ernst meinen oder? "Deine Leistungen haben in der letzten Zeit ziemlich nachgelassen. Aber keine Angst, ich habe schon für einen Nachfolger gesorgt. Er gehört zu den besten Springtrainern in ganz Europa" - "Ach so ist das also, wenn der eine nicht mehr gut genug ist, wird er einfach ausgetauscht?", fragte Liv provokant.

Sie konnte es immer noch kaum glauben, dass jetzt ihr einziger Freund auch noch weg war. Warum? Warum musste sie nur so eine Mutter haben? "Nicht in diesem Ton und so ist das auch wieder nicht, ich bin schon seit längerem nicht mehr mit deinen Leistungen zufrieden. Wir werden sehen, was James dazu sagen wird" - "James?" Liv sah sie verwirrt an. "James Barrymore dein neuer Tranier" - "Ein Engländer? Kann der überhaupt deutsch?" - "Liv! Natürlich kann er deutsch, sonst würde ich ihn ja nicht einstellen. Er war vorher Bundestrainer bei den Junioren in Großbritannien. Naja wie auch immer, ich muss jetzt los, wenn was ist kannst du mich anrufen, ich hab mein Handy dabei" Darauf verdrehte Liv nur die Augen und sah ihrer Mutter, die durch die Tür verschwand, hinterher. Das konnte ja heiter werden!

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Hey wie gefällt euch meine Geschichte eigentlich bisher? Ich weiß, daß Kapitel ist jetzt nicht so lang, dafür werden die nächsten aber alle wieder über 1000 Wörter haben, so wie die vorher ;)

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