Zehn - Ich muss durch den Monsun

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Dass Thaddeus eine meiner Jacken entwendet hatte, fiel mir erst auf, als er mir eine Nachricht schickte. Hey, hab hier noch eine Jacke von dir, die ich versehentlich mitgenommen habe :3 Versehentlich. Ja ne, is' klar. Arschloch. Woher hatte der überhaupt meine Nummer? Kannst du sie vorbei bringen?, fragte ich nach. Nein, hol sie dir selbst., kam als Antwort. Darauf folgte eine Adresse. Ich war wohl oder übel gezwungen, mich zu Thaddeus' trautes Heim zu bewegen, um meine Lieblingsjacke, wie ich inzwischen bemerkt hatte, zurückzuholen. Warum musste er denn auch Sachen von mir mitgehen lassen? Mit schlechter Laune stapfte ich also durch die bei diesem Wetter menschenleere Stadt. Kein Wunder, denn es goss, als würde die Welt untergehen. In weiser Voraussicht hatte ich mir Wechselklamotten in einer wasserfesten Tasche mitgenommen, damit ich mich bei Thaddeus umziehen konnte. Dennoch war ich nicht sonderlich erfreut, im Monsunregen durch die gesamte Stadt zu laufen. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch Tokio Hotel im Ohr. „Ich muss durch den Monsun, hinter die Welt, ans Ende der Zeit, bis kein Regen mehr fällt...", sang ich leise vor mir her. Eigentlich mochte ich Regen. Aber das Lied nicht. Ich hasste Tokio Hotel. Und ich hasste dieses Lied, doch ich sang es unablässig vor mir her. Nach gut zwanzig Minuten war ich endlich an einem Mietshaus angelangt, vor dem ein paar Menschen rumlungerten. Im Regen. Hobbys und so? ‚Tjarks und Bora' stand auf einem der Klingelschilder. Da ich meine Hausaufgaben gemacht hatte, klingelte ich dort. „Warte, ich komm runter, ist grad ganz schlecht. Aber ich mach dir auf, damit du wenigstens ins Trockene kannst", kam Thaddeus' Stimme aus der Gegensprechanlage. Wenige Sekunden später summte die Tür, die ich dankbar aufdrückte. Schon im Treppenhaus konnte ich das Geschrei in einer der oberen Etagen hören. „Ich dachte due liebst mich, elender Verräter!!!" Eindeutig eine Frau. „Ich habe dich geliebt, Luna, aber ich..." Offensichtlich Ardy, doch Luna ließ ihn nicht ausreden.: „Du warst also auf dieser Party mit mir und sagst mir erst zwei Tage später, dass du mich nicht mehr liebst und mit mir Schluss machen willst?! Bist du noch völlig bei Sinnen?!" In diesem Moment sah ich Thaddeus, der die Treppen herunter kam. „Du bist ja vollkommen nass", bemerkte er höchst intelligent. „Ach? Wusste ich gar nicht." Ironie und Sarkasmus gehörten zu meinen größten Stärken. „Ich würde ja sagen, komm mit hoch, da kannst du dich wenigstens trocknen, aber da kannst du nicht hoch ohne dass dein Trommelfell platzt. Das hört man ja bis hier", entgegnete er sanft. So kannte ich ihn gar nicht. „Was ist los mit dir?", fragte ich misstrauisch. Er lachte verbittert auf. „Ich höre mir das da oben jetzt schon seit gut zwei Stunden an. Rewi kam vorher sogar schon hoch und hat sich beschwert, dass die Beiden ihn und Felix aufgeweckt haben. Ich habe einfach keine Kraft um fies zu dir zu sein", erwiderte er erschöpft. So langsam machte ich mir Sorgen um ihn. „Ich gehe!", ertönte von oben, gefolgt vom Schlagen einer Tür. Keine Minute später rauschte Luna an uns vorbei in den Regen. „Ja, das hätte besser laufen können. Komm, ich geb dir nen Kaffee aus", sagte Thaddeus gedankenverloren und zog mich in den Regen. Arschloch.


Hingeschmiertes, noch nicht überarbeitetes Kapitel, weil ich es gerade erst fertig geschreiben habe. Bzw. ganz geschrieben. Eigentlich wollte ich vorher schreiben, aber dann habe ich eine traurige Dizzi-FF gelesen und saß dann heulend in der Ecke. Ernsthaft Leute, schreibt Happy Ends, ich hasse es abartig, zu heulen.

Ich hätte dieses Kapitel schon AquaMonster_ gewidmet, aber dann kam mir ne Idee. Ja. Egal. Wollte es nur los werden. Sie ist nämlich cool. Nein, sie ist ein Einhorn. Okay? Okay.

Ich brauch unbedingt Schokolade .-.

Nachdem man meine Markierungen nicht lesen kann, da steht AquaMonster_

LG, Lea

Abgespaced - Taddl FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt