Abgespaced - Taddl FF

Fünfzehn - Du bist schlecht!

Gerade als ich die Haustür aufgeschlossen hatte klingelte mein Handy. Jonas. „Was gibt's?" „Pack deine Sachen, wir gehen ins Schwimmbad. Und nimm Miriam mit, Moritz und sie haben glaube ich noch was zu klären. Wir holen euch in zehn Minuten ab", sagte er und legte unmittelbar danach auf. What the Fuck?! Okay, zehn Minuten. Was musste ich noch tun? Zuerst musste ich Taddls Klamotten loswerden bevor Miriam oder Mika meinen Aufzug sahen. Dann musste ich noch meine Badesachen packen. Musste ich mich noch rasieren? Prüfend warf ich einen Blick auf meine Beine. Konnte nicht schaden, musste aber nicht sein. Blitzschnell warf ich also Unterwäsche, Handtuch und Duschzeug in eine Tasche, schrie Miriam noch schnell den Plan zu. Anschließend krallte ich mir eine Hose, ein Top und meinen Bikini und verschwand im Bad, wo ich mich fertig machte. Ich schaffte es sogar noch, meine Beine zu rasieren, bevor es klingelte. Fertig angezogen und ungeschminkt (Mascara im Schwimmbad endet immer böse, alles andere verläuft nur) öffnete ich die Tür. Mit Miriam im Schlepptau verließ ich die Wohnung, schloss hinter uns ab. Mika und David hatte ich gar nicht gesehen, wie mir auffiel. Waren vielleicht im Kino oder so. „Pünktlich", bemerkte Jonas, als wir uns zu zweit auf die hintere Sitzbank quetschten. „Das werte ich jetzt mal als Kompliment", gab ich zurück. Miri blieb einfach still, ebenso wie Moritz. Während Jonas uns also den Plan für heute erklärte, fuhr Moritz. Nachdem der Blonde geendet hatte, war es bedrückend still im Auto. Warum zur Hölle war Miriam so still? Sonst war sie immer frech.

Gemächlich lief ich zu Jonas und Moritz, die unschlüssig vor einem Schwimmbecken standen und überlegten, ob sie in dieses oder lieber in ein wärmeres Becken sollten. Ohne lang zu fackeln nahm ich ihnen die Entscheidung ab und schubste sie kurzerhand ins Wasser. „Etwas mehr Begeisterung bitte, immerhin habe ich euch gerade die Entscheidung abgenommen!", lachte ich, als beide mit nassen Haaren auftauchten. Ihre Blicke sahen einfach zum Schießen aus. Die umstehenden Senioren, die an einem Montagmorgen (ja, ich hatte nochmal bei Taddl übernachtet, mein Gott!) in einem Schwimmbad anzutreffen waren, waren ebenso begeistert. Ups. Noch immer kichernd drehte ich mich um – und sah mich Miriam entgegen, die Schadenfroh grinsend vor mir stand. „Das tut mir jetzt echt leid!", lachte sie. Kurz darauf spürte ich zwei Hände an meinem Bauch, die mich nach hinten drückten. Einen Moment später lag ich auch schon im Wasser. „Du Arschloch!", rief ich gespielt entrüstet.

„Ha! Ich war schneller! Du bist schlecht!", rief Miriam mir zu, als ich aus der Rutsche kam. Ihre schlechte Laune schien wie verflogen zu sein. „Na toll, um eine Sekunde!", gab ich zurück und folgte ihr zur nächsten Rutsche. Wo Jonas und Moritz waren wusste ich nicht genau, aber das war mir auch herzlichst egal. Wann war ich das letzte Mal mit Miri im Schwimmbad? „Jetzt mach mal schneller!", rief sie mir gespielt genervt zu. Sie hüpfte bereits die Stufen zu der Reifenrutsche hoch, als hätte sie heute noch gar nichts Sportähnliches gemacht. Ein Rätsel, diese Frau.

Langweiliges Kapitel weil erkältet. Juhu.

Mein Bruder greift mich in letzter Zeit dauernd an. Ist das normal? Ich meine, gestern hat er mir zum zweiten Mal ein Buch hinterher geworfen. Meinetwegen kann er Schulbücher werfen oder Liebesschnulzen, aber niemand, wirklich niemand wirft mir Harry Potter oder City of heavently Fire an den Rücken! Niemand! Grah!

Musste sein.

Zu früh weil ich noch shoppen gehe. Mit meiner Mutter. Was bedeutet, dass sie mir wieder Wanderschuhe vorschlägt, obwohl ich Winterschuhe haben will. Meh.

Tötet mich. Oder meinen Bruder. Der übrigens 7 ist. Und auf Leute losgeht, weil sie sich weigern, ihn fernsehen zu lassen. Hach ja, die Medienverseuchten Kiddies halt.