From Love to Hate? (FHtL Pt2) zur Zeit unterbrochen

Part 8

Emilys Pov

„Sicher, dass du ihn nicht einfach missverstanden hast?" Es ist später Vormittag und Clara und ich haben uns nach den gestrigen Ereignissen in meinem Lieblingscafé zum Frühstück getroffen. Ich schüttele den Kopf und nehme einen großen Schluck von meinem Kaffee. +

Nein. Er war wieder wie früher. Ich habe ihn fast nicht mehr wiedererkannt.", sage ich und beginne meinen Blaubeermuffin auszuwickeln, obwohl mir klar ist, dass ich keinen Bissen davon herunter bekommen werde.

„Willst du, dass ich mit ihm rede? Vielleicht kann ich ja doch noch etwas erreichen.", schlägt Clara vor, aber ich verneine, noch bevor ich wirklich über den Vorschlag nachdenken kann. Die Vorstellung von Justin und Clara, die gemeinsam über mich reden, gefällt mir überhaupt nicht. Wieder versucht sich dieses seltsame Gefühl von gestern in meinen Bauch zu stehlen, aber ich drücke es weg. Ich bin glücklich mit Leo und Justin kann mir eigentlich egal sein. Solange er vor Ian so tut, als wäre alles in Ordnung, kann er mich diesen Sommer über meinetwegen so sehr „fertig machen", wie er möchte. Verdient habe ich es ja schließlich.

„Er hat so entschlossen geklungen, ich glaube kaum, dass er sich von dir noch umstimmen lässt. Seit wann seid ihr beiden eigentlich so dicke?", Mein Tonfall klingt genervter als beabsichtigt und ich hoffe, dass Clara das nicht auffällt oder sie nicht zu viel hinein interpretiert. Sie braucht jedenfalls einige Sekunden, bevor sie zu einer Antwort ansetzt. Doch selbst dann zögert sie noch.

„Naja. Also eigentlich ist das alles so gekommen, als du mit ihm Schluss gemacht hast.", sie unterbricht und schaut mich an, als wollte sie sicher gehen, dass sie sich noch auf sicherem Eis bewegt. Ich gebe ihr durch ein Nicken zu verstehen, dass mir dieses Thema nichts ausmacht und sie weiterreden soll.

„Es ging ihm ziemlich scheiße und du weißt, dass Ian nicht grade der Beste war, um über seine Gefühle zu reden. Da ist er halt irgendwie bei mir gelandet und wir haben viel unternommen, damit er sich ablenken konnte. Das alles hat ihn schon ziemlich hart getroffen.", erklärt sie und ich wünsche mir wirklich ich hätte nie nachgefragt. Dass ich Justin mit meinem Verhalten verletzt habe, war mir klar, aber ich muss es nicht noch ins Gesicht gesagt bekommen. Mies fühle ich mich so oder so schon deshalb. Nicht, dass ich irgendeine Art von Schonung oder Mitleid verdient hätte.

„Danke, dass du für ihn da warst und bist.", sage ich, da mir nichts anderes einfällt, ich aber ja auch schlecht zu dem Thema schweigen kann. Clara lächelt und nickt.

„Um ehrlich zu sein tut er mir auch gut. Mit Ian fällt mir manchmal die Decke auf den Kopf und du warst ja nicht da. Ein kleiner Tapetenwechsel war da nicht schlecht."

„Aber ihr habt nicht..", beginne ich einen sehr dummen Satz und beiße mir sofort auf die Zunge, als Clara die Augenbrauen zusammenzieht, weil sie schon sieht worauf ich hinaus möchte.

„Sag mal spinnst du? Natürlich nicht! Ich bin mit Ian zusammen und Justin ist ein emotionales Wrack. Falscher ginge es ja wohl nicht.", entgegnet sie und mir wird bewusst, dass ich sie mit meiner nur halb ausgesprochenen Anschuldigung gekränkt habe. Ich scheine ja in letzter Zeit wirklich ein Talent dafür zu haben, die Menschen um mich herum, die mir wichtig sind, vor den Kopf zu stoßen.

„Tut mir leid. War natürlich nicht so gemeint. Mir wächst gerade alles nur irgendwie über den Kopf.", entschuldige ich mich und erhalte dafür von meiner besten Freundin ein Lächeln.

„Ich weiß. Schon in Ordnung", sagt sie und mir fällt ein gewaltiger Stein vom Herzen.

Justins Pov

Vielleicht hätte ich ein oder zwei Gedanken daran verschwenden sollen, dass so eine Party auch einiges an Zeit und Geld für Vorbereitungen in Anspruch nimmt, bevor ich die Nachricht an alle meine Kontakte gesendet habe. Aber jetzt ist es zu spät. Zum Glück habe ich aber Ian, der mir hilft, obwohl mich seine Naivität dann doch irgendwie überrascht. Er nimmt mir wirklich ab, dass ich mich mit seiner Schwester versöhnt habe und jetzt eine Willkommensparty für sie schmeiße. Aber gut für mich. Solange unsere Freunde auf den Mist reinfallen ist meine Seite des Deals eingehalten. Emily darf dafür durchhalten was auch immer ich mir diesen Sommer über so alles ausdenke, um ihr das Leben zu erschweren. So langsam bereue ich unsere Abmachung nicht mehr, sondern werde ganz aufgeregt, als wäre ich wieder zwölf und sie zehn.