1. Gesang
Thimon Dukatis hieß der Meister-Töpfer
Dessen Berghauser Töpferei er betreibt.
Aus Rom als Christ vertrieben nun mit dem Schöpfer
Sich're Zuflucht erreicht sowie mit Ella beweibt
Beid' ihr Handwerk betreiben wobei sie nun stakt
Herbei mit Baby Michael, das sie eingesackt.
Das Grundstück grenzt an die Gau des Grafen,
Von dessen fünf Kindern drei jung starben,
Die beiden Ältren üble Geschicke trafen,
Tot dieser im Duell als um die andre warben
Die Edlen von Sarnath in den schönsten Farben.
Doch tot im Kindbett die Tochter auch entschlafen.
Längst der Gaugraf auch seine Frau verlor,
Wobei ihm nur blieb Knappen zu Rittern zu schlagen.
Hier trat seine Waffenschule schon bald hervor,
So musst' er vor Einsamkeit nicht verzagen,
Einen Durchreisenden aus dem Morgenland
Nahm er unter Vertrag als den Weisen Guriand.
Nachdem er auch Hallbrecht den Buckligen gewann,
Der kein andrer als der Enkel vom Schmiedemeister
Alf Mimer, der auf Ränke gegen Siegfried sann,
Als der Nibelungenheld dann mit dem Kleister
Aus Lindwurmblut sich machte unverwundbar so klug,
Bevor er dann den treulosen Schmied erschlug.
Eben dieser Waffenschmied Hallbrecht versorgte
Die Ritter des Gaugrafen mit Speeren,
Aber auch Schilden und Schwertern wobei er borgte
Das Wie seiner Legierungen aus alten Lehren,
Die Klingen und Rüstungen einzigartig machten,
So dass alle den Schmied als großen Meister betrachten.
Gegenüber dem Töpfer eine alte Schuld
Den Weisen Guriand regelmäßig vorbeibringt.
Denn Griechisch spricht er und liest mit großer Geduld
Den God'brechtschen Brief den man ihm aufzwingt.
Unsern Micha tätschelt er und lässt noch zurück
DU LIEST GERADE
Das Vermächtnis der Nibelungen
PoesíaMonumentales, sich über fast 1.700 Jahre deutscher Geschichte erstreckendes dichterisches Werk in zahllosen Einzelgesängen. Beginn ist die Hochzeit des großen Hunnenkönigs Attila mit dem noch nicht 15jährigen Germanenmädchen Hildico (geschichtlicher...