PROLOG

30 0 0
                                    

Mit zwanzig schrieb ich Reim um Reim,

Kaum vierzig dann, ganz unverzagt,

Ward ich zum Bühnendichterlein,

Und das auf Englisch, wie gewagt!

Im fünfundfünfzigsten Jahr dann, da fing mein Blick

Einen Menschen ein, der sehr schwer behindert war

Und welcher von seinem Unternehmen

In den Geschäftsräumen der GMAC-Bank,

Der alten Opel-Bank, beschäftigt wurde.

Drei Jahre ging das gut, bis dieser Mann

Dann einen Opel-Mitarbeiter dabei ertappte

Wie der den Interessen seiner Firma

Mit Willen und Vorsatz ganz massiv schadete.

Ja, wie verhält man sich da, und was tut man dann

Wenn rohe Kraft waltet, und man nicht anders kann?

Es wendet sich unser Mann an Herrn Paulat,

Herrn Erhard Paulat, der den Vorsitz im Vorstand

Des altehrwürdigen Finanzinstitutes führt.

Und was tut dieser, jetzt im Bilde, lässt der doch

Tatsächlich seine Gudrun Klaff von der Leine,

Die sich nun anmaßt, in teuflischer Manier,

Dem Behinderten die Rückkehr zu verbieten

An seinen Arbeitsplatz, so dass er gehen muss!

Oh nein, es war nicht richtig, Frau Gudrun Klaff,

Dass ein hart schuftender Mensch Frau und Kinder

Mit seiner Hände Arbeit ehrlich ernährte.

Oh, welch Verkehr von Aufdeckung und  Verschulden,

Die wie die Pest stinkt und hier zum Himmel schreit,

So dass Adam Opel, der ehrwürd'ge Mann

Im Grabe sich nun umdreht, weil er nicht anders kann.

Doch reicht des Barden Lied bis in die Ewigkeit,

Geschmeiß dagegen kommt keine zwölf Jahre weit.

                                   


Kaum dies überstanden, da gewahrte ich

Wie ein behinderter Mensch mit drei Kollegen

In Berlin von der Firma Clean Garant Winkler

Neu eingestellt und in ein neues System

Der Lohnbuchhaltung eingearbeitet wurde.

Schon bald aber isolierten sie ihn,

Indem sie die anderen über ihn ausfragten,

Was ihn betraf – und dies nur ihn allein

Und beileibe nicht die drei anderen.

Indessen kamen Leute vom Außendienst

Einer nach dem anderen in die Firma

Um zu erklären, dass die Putzkräfte

Die sich im Dienste der Firma abstrampelten

Sich massiv über das ständige Ausbleiben

Ihrer lachhaften Löhne beschweren würden.

Was soll man da sagen, ja, wie spricht man dann

Das Vermächtnis der NibelungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt