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Am nächsten Morgen wurde ich von einem penetranten Piepen geweckt.

"Was?", verschlafen öffnete ich die Augen. Das war aber nicht mein Wecker. Wo war ich?

Ich blickte mich um, ich lag in meinem Bett.
Soviel immerhin schon. Der Abend konnte also nicht völlig schlecht gewesen sein.

Langsam kamen mir Flashbacks und einzelne Bilder fügten sich zu einem Ganzen zusammen.

Tessa. Alex. Dan. P-Pub. Alex und ich, kurz vor einem Kuss. Alex, der mich zurückweist und kurz danach abzieht.

Oh wow. Ich schätze, der Abend war anscheinend doch eher schlecht als recht verlaufen. Zumindest das Ende.

"Tessa?" Oh mann, hatte ich einen Kater. Genervt verzog ich das Gesicht und fasste mir an den Kopf.
Tessa kam mir frisch geduscht und fertig gestylt aus meinem Bad entgegen.
"Huch, du bist schon fertig?", verwirrt betrachtete ich sie. Sie lachte, als sie meine verdutzte Miene sah.
"Ich wollte dir grad Frühstück machen und dann mit der Bahn zur Schule fahren."
"Brauchst du doch nicht, ich krieg morgens eh nie was runter. Und ich fahr dich natürlich! Hab ich doch deinem tollen Bruder auch so versprochen.", sagte ich abfällig.
"Elly, bitte verurteil ihn nicht direkt. Er hat es nicht einfach. Unserm Vater reichen nur die höchsten Ansprüche an ihn - und das in allen Lebensbereichen, dann muss er noch die Arbeit managen und sich um mich kümmern. Dann hat Alissa noch vor drei Monaten mit ihm Schluss gemacht, seitdem ist er sowieso nervlich am Ende."

Moment mal! Meine Alarmglocken schrillten.
Mir wurde plötzlich heiß und kalt zugleich.

"Wer ist denn Alissa?", fragte ich betont beiläufig und versuchte mir nicht anmerken zu lassen wie sehr mich diese Nachricht getroffen hatte.

Tessa erstarrte, als sie meinen Stimmungswandel erkannte. Verdammt! Jetzt würde sie bestimmt nichts mehr sagen.

"Oh, Elly!", schockiert sah sie mich an. "Alex wollte bestimmt nicht, dass ich dir das jetzt erzähle! Bitte-"
"Keine Angst, ich verrat schon nichts."

Wirklich brennend wollte ich jetzt nur wirklich wissen, wer diese Alissa war.
Mit meinen Gedanken nicht wirklich anwesend, fuhr ich Tessa zur Schule und lieferte sie - pflichtbewusst pünktlich - ab.
Alex hatte ja keine Ahnung wie pflichtbewusst ich sein konnte!

Gerade als ich ausstieg und Tessa Tschüss sagen wollte, kam ein mir leider nur allzu bekanntes Auto auf den Hof gefahren.

Alex.

Wirklich? War das sein Ernst?

Wütend funkelte ich ihn an, als er zu uns rüberschlenderte.
"Bist du jetzt etwa hier, um zu überprüfen, ob ich deine Schwester wirklich abliefere? Du traust mir auch gar nichts zu.."
Alex fuhr sich verlegen durchs Haar: "Elly, darum gehts doch gar nicht! Glaub mir bi-"
Aber die Neuigkeiten mit seiner Exfreundin und der tränenreiche Ausbruch gestern Abend waren einfach zu viel für mich und ich unterbrach ihn.
"Whatever.. Tschüss Tessa, schönen Schultag!", wünschte ich Tessa und ließ Alex dann stehen.

Ich hatte eine neue Mission:
Alles über Alissa herausfinden.
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Mein Chef Mr. Know-it-allWo Geschichten leben. Entdecke jetzt