Kapitel 1

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„Faith!"

Langsam öffnete ich ein Auge, schloss es jedoch sofort wieder als ein großer,greller Sonnenstrahl der durch mein Fenster schien hinein strahlte.

„Faith wir haben verschlafen!"

Erschrocken riss ich beide Augen auf und war schlagartig wach. Fluchend sprang ich aus dem Bett und riss den Kleiderschrank auf. Planlos griff ich nach einer Short und einem Top zog beides schnell an und nahm eine Deo-Dusche.

„Faith!"

„Jahaa, ich komme doch!"

hastig griff ich meine Schultasche und warf schnell ein paar Schulbücher, Hefte und Stifte hinein warf sie mir um die Schulter und stieß am Fuß der Treppe heftig mit meinem Bruder Alec zusammen.

„Autsch", stöhnend hielt ich mir den Kopf. Das würde bei meinem Glück bestimmt eine riesengroße Beule werden.

Ich sah meinen Bruder an der mich belustigt musterte.

„Können wir los?", schnaufte ich genervt als ich sah wie schwer es ihm viel mich nicht auszulachen.

Als Antwort klimperte er mit seinem Autoschlüssel und öffnete die Haustür. Schnell schlüpfte ich in irgendwelche Schuhe, verließ das Haus und stieg zu Alec ins Auto. Sofort startete er den Motor und drückte aufs Gaspedal.

„Wie spät?", wollte ich geschafft von dem ganzen Gehetze wissen.

Mit quietschenden Reifen bretterte er auf den Parkplatz unserer Schule.

„9:10", antwortete er mir nachdem er einen flüchtigen blick auf seine protzige Rolex, die er an seinem gebräunten rechten Arm trug, warf.

Gestresst riss ich die Autotür auf und wollte grade wieder losrennen als ich spürte wie ich zurückgezogen wurde.

„Spinnst du Alec?", schrie ich meinen großen Bruder wütend an, „ich bin schon 20 min zu spät man!"

Er grinste mich nur an und streckte mir ein riesiges Sandwich entgegen.

„Dachte du hast vielleicht Hunger.", grinste er und gab mir einen Kuss auf die Wange, „wir sehen uns dann in der Pause?"

Ich nickte dankend, stopfte das Sandwich irgendwie in meine Tasche und sprintete in die Schule, durch die unzähligen Korridore bis ich völlig erschöpft vor meiner Klasse stehen blieb. Völlig außer Atem stütze ich die die Hände auf meine Knie und wartete so bis ich wieder einigermaßen Luft bekam. Dann klopfte ich einmal laut an die Tür und öffnete sie. Als ich eintrat waren alle 27 Augenpaare auf mich gerichtet. Ich murmelte ein „tut mir leid hab verschlafen" und ging langsam und peinlich berührt auf mein Platz. Ich spürte wie sich mir die ganzen Blicke in den Rücken bohrten. Mit hochrotem Kopf ließ ich mich neben meine zwei besten Freunde Maya und Ben fallen, die mich beide auslachten. Ich warf ihnen einen gespielt bösen Blick zu und musste auch grinsen. Endlich hatte ich es geschafft.

Obwohl... noch nicht ganz

„Mrs Chespas!" erschrocken hob ich meinen Kopf und blickte direkt in das zornige Gesicht meiner Deutschlehrerin. „4 Stunden Nachsitzen heute Mittag!", brüllte sie mich an. Ich sank tiefer in meinen Stuhl und brachte nur ein kleinlautes „Ja" hervor. Ich bekam schnell Angst wenn mich jemand anschreit. Maya und Ben ergriffen jeweils eine meiner Hände und drückten sie beruhigend, denn nur die beiden wussten wieso ich Angst hatte. Ich richtete meinen Blick auf die bekritzelte, braune Tischplatte und versuchte angestrengt meine Tränen zu unterdrücken und war das erste mal an diesem Tag erfolgreich. Die restlichen eineinhalb stunden zogen sich wie Kaugummi in die Länge. Als es endlich klingelte sprang ich von meinem Stuhl auf und hastete nach draußen auf den Schulhof. Wo ich mich suchend nach Alec umblickte.

Bring das Eis zum schmelzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt