13.

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"Wieso müsst ihr Typen eigentlich immer so bescheuert reagieren, wenn nicht alles auf Anhieb so abläuft wie ihr es wollt?!", frage ich Lukas eher rhetorisch, als er und ich uns beide auf das Sofa in meinem Wohnzimmer setzen. Es ist Samstag Mittag und meine Mutter ist mal wieder bei der Arbeit. Nachdem ich heute morgen mit Lukas geschrieben habe, meinte er, dass er auch einfach vorbeikommen kann, was er dann schließlich getan hat.
Lukas sieht mich amüsiert an, antwortet aber:"Generalisier das bitte nicht. Wir sind ja nicht alle so."
Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem skeptischen Blick, sage ich:"Du weißt, dass ich den Satz 'Sind nicht alle so.' Oder sowas wie 'Not all men.', hasse. Außerdem bist du ganz genau so. Vielleicht nicht in Hinsicht auf Mädchen, aber wenn's um Schule oder dein Fußball geht, bist du definitiv so."
"Hey, ich bin nicht hergekommen, damit du mir meine schlechten Eigenschaften aufzählst!", beschwert er sich halb scherzend und meint dann:"Hast du immer noch nicht mit David geredet?"
Seufzend schüttle ich meinen Kopf. Wäre ich denn so gelaunt, wenn das der Fall wäre?
"Nach der Sache in der Schule vor zwei Wochen, redet er nicht mehr mit mir. Auch wenn ich es versuche. Ich kenne David. Das ist einfach seine Art mit Sachen umzugehen. Aber inzwischen nervt es mich total."
Leicht lächelnd stupst Lukas mich mit seiner Schulter an meiner an und sagt mit einem leicht bemitleidenden Blick:"Ach, Ella. Soll ich mal mit ihm reden?"
Lachend schüttle ich meinen Kopf:"Bemitleide mich nicht. Mir geht gut, Dankeschön! Außerdem ging es das letzte mal, als du mit David über ihn und mich geredet hast, nicht gut aus, denkst du nicht auch?"
Lukas verdreht die Augen und kneift mir meine Wange, um mich zu ärgern.
"Gut.", meint er,"Wenn du nicht bemitleidet werden willst, reden wir erst wieder über dieses Thema, wenn du bereit bist drüber zu reden, ohne motzig zu werden."
"Motzig?", frage ich herausfordernd und mein bester Freund nickt grinsend.
Er nimmt die Fernbedienung, die auf dem kleinen Tisch vor uns liegt, und schaltet den Fernseher an, während er erklärt:"Die beste Art dich abzulenken ist mit dir einen sinnlose Komödie zu gucken." Dann steht er auf und läuft zum Regal, auf dem verschiedene DVDs stehen.
Über seine Schulter hinweg spricht mich Lukas nochmal an:"Eigentlich sollten wir jetzt für unsere ganzen Prüfungen lernen."
Ich kriege schon Kopfschmerzen, wenn ich nur an die ganzen bevorstehenden Klausuren denke. Lukas hat recht.
Doch Lukas fügt zu seinem letzten Satz noch hinzu:"Aber heute nehmen wir uns mal einen Tag um überhaupt nicht produktiv zu sein und einfach zu entspannen."
Natürlich habe ich da nichts gegen und überlasse Lukas die Wahl des Filmes.
Während er sich ziemlich viel Zeit lässt einen passenden Film zu finden, mache ich uns schnell etwas warmes zu trinken und nehme eine Tüte Chips mit ins Wohnzimmer.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hat Lukas sich einen Film ausgesucht und ich habe es mir endlich mit einer Decke auf dem Sofa gemütlich gemacht. Bevor sich Lukas hinsetzt, nimmt auch er sich eine Decke.
Er hatte sich für 21 Jumpstreet entschieden. Der Film ist erst ungefähr zur Hälfte um, als Lukas meine Schwärmerei für Channing Tatum und Dave Franco nicht mehr aushält. Deswegen droht er mir:"Pass auf, dass du nicht sabberst! Ich lass dich dann gleich einfach mal allein mit deinem Film."
Ich lache und lege meine Tasse auf dem Tisch vor dem Sofa ab, bevor ich mich zu ihm drehe und ihm antworte:"Ach komm. Lass mir den Spaß. Ich sag auch nichts dagegen, wenn du ganz offen Megan Fox, Lily Collins und sonst wen angaffst. Wir können als nächstes einen Film gucken, in dem einer von ihnen die Hauptperson ist. "
Lukas bricht in Gelächter aus, was eine kurze Weile andauert, doch schließlich meint er:"Du schwärmst dann selbst für sie!",wieder muss er lachen,"Nicht nur du. Auch Alina und so." Dann imitiert er unsere Stimmen und macht beim Reden Handbewegungen, die seiner Meinung nach weiblich sind:" Omg, ihr Haar ist so schön! Oha, ihr Makeup ist on point! Ihr Outfit: goals!"
Da hat er Recht. Doch ich sehe da kein Problem bei. "Immerhin können wir es ausdrücken, wenn wir Frauen hübsch finden oder sowas. Du und Finn kriegt das bei Männern nicht hin!"
Lukas verdeckt leise lachend mit seinen Händen kurz sein Gesicht und lässt seine Hände dann wieder neben sich fallen. "Nochmal.",betont er,"Ich bin nicht hier, damit du mir meine schlechten Eigenschaften aufzählen kannst."

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