Das Wiedersehen

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Eigentlich hasse ich es ja, solche Sätze voran zu stellen, aber ich frage mich wirklich langsam, ob die Geschichte inzwischen zu langweilig geworden ist oder so. Schreibt mir bitte, wenn euch etwas nicht gefällt oder wenn ihr euch etwas wünscht, was noch passieren soll...
Danke!❤️

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"Mitch? Gehst du bitte zu Daisy, ich brauch hier etwas länger!" Hektisch renne ich die Treppe wieder hoch.

Grade bin ich auf dem Weg ins Zimmer zu einem Kunden, als ich von unten Ruby, unsere Azubi, rufen höre.

"Katie? Kommst du mal bitte?" Also mache ich wieder kehrt und laufe die Treppe wieder runter.

"Wir brachen dringed mal wieder was für den Kühlschrank! Soll ich deinen Kunden übernehmen?"

"Wenn du mich schon so fragst, kann da ja nur eine auf mich warten." Ruby nickt nur grinsend und ich schnappe mir meinen Geldbeutel und meine Jacke und gehe freiwillig einkaufen.

Wen ich meine, wer da oben wartet? 'Mrs. Piggy', eine Frau mitte dreißig, die es sich nicht unbedingt leisten kann, eine quitsch rosafarbende Leggings zu tragen. Sie hat ständig irgendwelche neue Ideen, die sie in die Haut haben will, und stellt dabei Anforderungen, wo man sich wirklich nur am liebsten erschießen will. Und dann ständig diese Nörgelein. Mal ist ihr das Tuch zu trocken, dann ist das schwarz zu hell und sieht für sie eher wie dunkelblau aus - obwohl es immer der gleiche Farbton ist - und und und. Manchmal frage ich mich wirklich, ob sie dafür bezahlt wird, uns hier auf die Nerven zu gehen.

Aber egal.

Ich schnappe mir meinen dicken Mantel, Mütze und Schal und trete raus in die eisige Kälte. Wir haben Mitte November und ich fühle mich wie in Alaska. Fröstelnd verstecke ich meine Hände in den Tiefen meiner Jacke und mache mich auf den Weg.

Ich bin ich grade in der Fußgängerzone unterwegs auf dem Weg zum nächsten Supermarkt, wo ich prompt in jemanden reinlaufe, als ich um die Ecke biege, und sich sein dunkelrosa Himbeer Smoothie auf seinem strahlend weißen Hemd breit macht, dass er unter seinem offenen Mantel trägt.

"Oh shit, dass tut mir echt leid, ich-" Grade will ich ein Taschentuch aus meiner Jackentasche kramen, als ich mir den Kerl ansehe und mir augenblicklich die Spucke im Hals kleben bleibt.

Das kann nicht sein. Er kann unmöglich hier sein.

"Katie."

Er ist es. Und er ist hier.

"Jayden."

Danach geht alles so schnell. Ich kann gar nicht so schnell gucken, da ziehen mich seine Arme in eine feste Umarmung. Halten mich fest, beschützen mich. Scheiß auf sein Hemd.

Irgendwann löse ich mich aus meiner Starre und schließe meine Arme um ihn. Kralle mich in sein T-Shirt und vergrabe mein Gesicht in seiner Halskuhle. Ungewollt fange ich an zu schluchzen.

Jay lehnt mich etwas zurück und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Trotz der Kälte sind sie warm und lösen eine Gänsehaut aus. Ich sehe in seine unglaublich schönen Augen, die so verletzt und enttäuscht aussehen. Bin ich etwa daran Schuld?

"Katie." Allein wie er meinen Namen ausspricht.

"Du hast dich verändert." stellt er fest.

"Du überhaupt nicht." antworte ich leicht lächelnd. Dabei ist das glatt gelogen. Er sieht sogar noch besser aus als das letzte mal. Seine Gesichtszüge wirken männlicher, er trägt einen leichten drei Tage Bart und ein Tattoo ziert seine linke Brust, die durch das helle Hemd leicht zu sehen ist.

No more feelings?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt