Der nächste Morgen

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JAYDEN

Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut man schlafen kann, wenn man neben der richtigen Person liegt. In meinem Fall hab ich das erste Mal seit langem wieder durchgeschlafen und fühle mich auch dementsprechend am nächsten Morgen wie neu geboren.

Katie schlummert immer noch tief und fest auf meiner Brust, ihr Arm um meinen Brustkorb geschlungen und unsere Beine ineinander verhakt. Genau so, wie wir gestern Nacht eingeschlafen waren.

Es war tatsächlich erst mitten in der Nacht, als wir zum Schlafen kamen, nicht das was ihr jetzt denkt, es ist bei dem einen Mal geblieben. Auch wenn ich am liebsten die ganze Nacht in ihr geblieben wäre. Sie zu spüren ist ein das unglaublichste Gefühl, dass ich je gefühlt habe.
Zumindest körperlich.

Ich glaube, es war halb vier, als wir eingeschlafen sind, bis dahin haben wir wirklich über Gott und die Welt geredet.
Wir haben von unseren Jobs erzählt, unserem Leben in New York.
Ich habe ihr sogar von Jenny erzählt.

Aber auch nur, weil Katie darauf bestanden hat. Sie wollte wenigstens wissen, mit was für eine Frau ich mit ihr betrüge.
Ihre Worte.
So fies es auch klingen mag, es tut mir überhaupt nicht leid.

Jenny ist nur noch in meinem Leben, weil ich keinen Grund gesehen habe, sie abzuservieren.
Bis jetzt. Spätestens nach der letzten Nacht, würde ich alles stehen und liegen lassen, um mit Katie neu anfangen zu können.

Ein Gemurmel holt mich jedoch wieder zurück ins Hier und Jetzt.

"Guten Morgen." nuschelt sie gegen meine Brust.
Die Tatsache, dass sie dabei lächelt, nimmt mir ein wenig von der Angst, dass sie mich gleich rauschmeißen könnte, wenn sie sich an den letzten Abend erinnert.

"Morgen, du Schlafmütze." Sie hat die Augen noch geschlossen, auf ihren Lippen sieht man aber immer noch ein kleines Lächeln.

"Wie spät ist es?" fragt sie gähnend.

"Kurz vor elf." Plötzlich sitzt sie kerzengrade im Bett.

"Was?! Fuck!" flucht sie und fährt sich durchs Gesicht.

"Ich hätte vor zwei Stunden im Studio sein müssen." klärt sie mich auf, als sie meinen fragenden Blick sieht.

"Hast du nicht gestern gesagt, ihr habt Weihnachtsurlaub?"  Mit einem Mal sieht sie aus als wäre ihr das berühmt eLicht aufgegangen.

"Stimmt. Dann können wir ja liegen bleiben." Seufzend lässt sie sich wieder in die Kissen fallen.

"Das heißt, du hast nicht vor, mich gleich rauszuschmeißen?" frage ich vorsichtig und drehe meinen Kopf zu ihr.

"Musst du nicht irgendwann wieder zu Jenny?"

"Nicht, wenn du willst, dass ich bleibe." Überzeugt sieht anders aus.
"Katie, dass was ich gestern über Jenny gesagt habe, meine ich auch heute noch so. Ein Wort von dir und ich fahr heute noch zu ihr und mache Schluss."

"Ein Wort von mir? Wie stellst du dir das denn vor? Nur weil wir Sex hatten ist noch lange nicht wieder alles so wie es vorher war! Ich hab nicht vor mich wieder auf eine Sex-Affäre einzulassen!"

Dann sag ihr endlich, dass du mehr willst, als nur das!

Sie schlägt die Decke weg und zieht ihre Unterwäsche wieder an.

No more feelings?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt