„Damon? Danke." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
Einen Moment sah er mich einfach nur an. So, wie er es früher oft getan hatte.
Doch dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er runzelte die Stirn und wand sich dann von mir ab. „Ich werde dich jetzt alleine lassen." Ich nickte zur Antwort und er verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Nachdem er die Tür geschlossen hatte setzte ich mich auf das aus dunklem Kiefern Holz gefertigte Bett und fuhr mir mit einer Hand durch mein Haar. Ich war eindeutig verwirrt. So vieles, das ich auf einmal verstehen musste.
Ich seufzte leise und sah mich in dem kleinen Raum um. Es war eine kleine Kammer. Nicht groß und nicht besonders hergerichtet, so wie ich es von zu Hause kannte. Schroffer, leicht abgenutzter Holzboden. An einigen Stellen waren deutliche Kratzer zu sehen. Ein Schaukelstuhl stand am Fenster, durch welches Sonne das Zimmer erhellte.
Das Bett auf dem ich saß war mit weißen Laken bezogen und bildete einen hellen Kontrast zum Bett selbst, welches recht dunkel war. Auf der anderen Seite des Zimmers stand eine kleine Kommode mit circa vier großen Schubladen. Auf der Kommode selbst befand sich eine große Schüssel mit frischem Wasser.
Wahrscheinlich hatte die Zofe es vorhin auf das Zimmer gebracht, damit ich mich frisch machen konnte. Ich erhob mich und ging hinüber zu der Kommode, tauchte meine Hände in das frische Wasser und wusch mein Gesicht. Nachdem ich mich mit einem weißen, sauberen Handtuch abgetrocknet hatte klopfte es an der Tür. Schnell band ich mir meine Haare mit einem weißen Seidenband, welches ebenfalls auf der Kommode lag, zusammen und öffnete die Tür. „Damon?!" Überrascht sah ich ihn an. Wollte er mir nicht meinen Freiraum geben?
„Ich würde gerne mit dir reden." Sagte er und fuhr sich mit einer Hand durch sein dunkles Haar und betrat mein Zimmer. „Was denn?!" Fragte ich und sah ihn unentwegt an.
Die Art, wie er sich verhielt war anders, komisch irgendwie.
Ich ging zurück zum Bett und setzte mich, sah ihn voll großer Erwartung an.
„Lizzilein." Sagte er leise, setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme.
Es war fast so wie früher, als er nachts in mein Zimmer gekommen war.
Unsere Eltern hatten davon nie etwas mitbekommen, er war dann einfach für mich da gewesen und hatte mich gehalten. Er hatte mir Sicherheit gegeben und war solange da geblieben, bis ich eingeschlafen war. „Damon..." murmelte ich leise und lehnte meinen Kopf an seine Brust. „Ich möchte, dass es immer so weiter geht Lizzie. Das du immer da bist. Immer bei mir bist." Er flüsterte fasst, so, dass ich ihn kaum verstand. „Aber ich kann nicht für immer bei dir bleiben." Sofort ergriff er mit seiner Hand mein Kinn und hob es an, so dass ich ihn ansehen musste.
Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. „Natürlich kannst du." Er strich mit seinen Fingerspitzen über meine Wange. Ich erschauderte und starte ihn einen Moment fassungslos an. Was genau meinte er?! Doch da viel es mir, wie Schuppen von den Augen. Für immer. Meinte er etwa? Nein, das konnte doch nicht wahr sein, oder? „Damon, das...nein." Energisch schüttelte ich den Kopf. Damon lehnte sich näher zu mir, lehnte seine Stirn an meine. „Bitte. Für mich?! Liz ich will nicht ohne dich." Flüsterte er nun leise. Ich war seine beste Freundin, ja das schon aber für immer mit ihm zu sein?! Nein, das konnte ich nicht. Aber was hatte ich noch groß zu verlieren? Ich war meiner Familie davon gelaufen und wenn Damon und Stefan die Stadt verließen, dann hätte ich gar niemanden mehr. Ich runzelte die Stirn etwas und sah ihn an.
Damon hatte mir sein Blut gegeben, mich in den Arm genommen und mich eine ganze Stunde nur fest gehalten. Ich hatte geweint. Viel geweint. Über meine Familie geredet, ich wollte sie unter keinen Umständen vergessen. Und dann war der Moment, gekommen in dem ich ihn einfach nur ansah. Er erwiderte meinen Blick. Nach einiger Zeit trat ein Fragender Ausdruck in seine Augen. Ich nickte beinahe unmerklich. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste vorsichtig meine Stirn. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die äußeren Einflüsse, das Plätschern von Wasser, ein Vogel der aufgeschreckt hochfuhr und dann das entsetzliche knacken eines menschlichen Wirbels.
Als ich aufwachte, war ich allein.
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Das war es erstmal mit der Geschichte um Elizabeth und Damon. Wollt ihr eine Fortsetzung in der heutigen Zeit, so etwa zu Beginn der heutigen Staffel? Oder könnt ihr mit dem Ende..leben? :D
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♛Elisabeth 1864♛ ▷The Vampire Diaries
FanficSommer 1864. Es ist Elisabeths wohl aufregendster Sommer. Vampire, Romanze, ein lauf durch die Dunkelheit....