Ich rannte so schnell ich konnte. Die Bäume huschten an mir vorbei. Meine Sicht wurde von den Tränen die in meinen Augen brannten vernebelt. Ich konnte deutlich die Schritte hinter mir hören. Jetzt waren sie rechts von mir und plötzlich prallte ich gegen etwas hartes. Ich viel zu Boden und stieß mir meinen Kopf. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht.
"Hat das der kleinen Prinzessin etwa weh getan?", vernahm ich seine Stimme "Du solltest wissen, dass man vor mir nicht wegrennt." Das letzte was ich sah waren seine strahlend blauen Augen, bevor er mir seine Zähne in den Hals rammte und alles schwarz wurde.Schweißgebadet wachte ich auf. Schon wieder. Jede Nacht der selbe Traum und nie konnte ich sein Gesicht sehen. Ich setzte mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Erste Sonnenstrahlen erhellten den Raum. Es machte keinen Sinn sich nocheinmal hinzulegen, da meine Wecker sowieso in einer Halben Stunde klingeln würde. Ein weiterer langweiliger Schultag stand an.
Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, mich krank zu melden, verwarf diesen jedoch wieder schnell, da ich es nicht leiden konnte, wie meine Mutter mich betüttelte wenn es mir schlecht ging. Also entschloss ich mich fertig zu machen. Ich stand auf und ging an meinen Schrank. Ich nahm eine einfache Jeans und ein schwarzes Top heraus und ging ins Badezimmer. Dort entledigte ich mich meiner Schlafklamotten und stellte mich unter die Dusche.
Meine Haare waren nass geschwitzt und mein ganzer Körper klebte. Ich stellte das Wasser an und lies es über meinen Körper laufen. Was hatte dieser Traum zu bedeuten? Seit einer Woche jede Nacht den selben Traum.
Ich seifte meinen Körper und meine Haare ein, während ich mir den Kopf über diesen Traum zerbrach.
Nachdem ich die Seife abgespült hatte stieg ich aus der Dusche und schaute in den Spiegel, der mir gegenüber hing. Ich hatte dunkle Ringe unter den Augen. Jeden Abend versuchte ich so lange wie möglich wach zu bleiben um diesem Traum zu entkommen.
Ich trocknete mich ab , zog mich an und band meine langen braunen Haare zu einem lockeren Dutt zusammen. Ich hatte keine Lust, diese zu föhnen, dazu fehlte mir die Kraft, also mussten sie jetzt so trocknen.
Ich nahm meine Schminke und versuchte die Augenringe mit Concealer so gut es ging zu verdecken, doch so richtig gelang es mir nicht. Ich sah mich noch einmal im Spiegel an und seufzte leise bevor ich Müde aus dem Badezimmer und die Treppe nach unten in die Küche ging.
Ich mich auf einen Stuhl fallen und stützte meinen Kopf auf meine Hände. "Guten morgen, mein Engel. Gut geschlafen?", begrüßte mich meine Mutter fröhlich. Ich hasste gute Laune am Morgen. "Ja", log ich und hoffte, dass sie mich damit wieder in Ruhe lies.Kurze Zeit später kam mein Vater die Treppe runter und setzte sich zu mir an den Küchentisch. "Morgen", brummte er. Er war gernauso ein Morgenmuffel wie ich auch. Er öffnete die Zeitung und begann zu lesen. "Die haben schon wieder eine gefunden", gab er nach einer Weile von sich. "Oh gott. Schon wieder eine?" Meine Mutter dreht sich zu uns. "Ja. Ein 16-jähriges Mädchen. Tot am Waldrand gefunden. Sie hatte keinen einzigen Tropfen Blut in ihren Adern. Das ist jetzt schon die dritte die sie diese Woche ausgesaugt gefunden haben.", fuhr mein Vater fort.
"Lyra. Halte dich bitte von diesem Wald fern. Ich will nicht, dass du auch noch ein Opfer dieses Blutsaugers wirst", sprach nun meine Mutter an mich gewand.
In diesem Moment kam mein kleiner Bruder in die Küche gestürmt. "Mami! Mami! Erzählst du mir nochmal die Geschichte von dem bösen Wald?", fragte er. Leon war gerade 10 geworden und fand diese Geschichte total faszinierend. "Na gut, mein Engel. Aber nur noch einmal", seufzte sie. Sie hatte ihm diese Geschichte bestimmt schon 100 mal erzählt und mir ging sie langsam auf die Nerven.
Sie setzte sich auf den Stuhl, der mir gegenüber stand und hob Leon auf ihren Schoß. "Also", begann sie.
"Vor ganz langer Zeit lebte in diesem Haus ein junger Mann. Er war verliebt in die Tochter des Königs. Doch dieser duldete diese Liebe nicht und setzte alles daran, ihn zu vernichten. Als er jedoch herausfand, dass dieser Mann vor langer Zeit von einem Vampiren gebissen wurde und so selbst zu einem wurde, hatte der König angst um seine Tochter. Er wollte sie in Sicherheit bringen und setzte sie auf ein Pferd mit dem er sie nach Westen zu seinem Bruder schickte. Doch auf dem Weg dorthin wurde die Prinzessin überfallen und ermordet. Der junge Mann wurde wütend als er dies erfuhr und machte den König für den Tod seiner Liebsten verantwortlich . Er ging in das Schloß und tötete in seiner Wut jeden einzelnen Menschen aus dem Schloß und dem angrenzenden Dorf. Keinen Tropfen Blut ließ er übrig. Seitdem lebt er in dem Wald und rächt sich an allen Eltern. Er entführt ihre Töchter wenn sie dem Wald zu nahe kommen. Er hält die jungen, hübschen Mädchen bei sich gefangen doch sie sind alle nicht seine Liebste mach der er sich so sehr sehnt. Also saugt er ihnen das Blut aus und legt sie an den Waldrand."
"Ach Mama. Hör doch auf mit diesen Märchengeschichten", sagte ich kopfschüttelnd und stand auf. "Das sind keine Märchen, Lyra. Und deswegen möchte ich auch nicht, dass du diesem Wald zu nahe kommst.", entgegnete sie.
Lange hatte ich nicht an diese Geschichte geglaubt, immerhin ist es nur ein Märchen, das hier bereits seit hunderten von Jahren erzählt wird. Aber seit einer Woche tauchen immer wieder die Leichen junger Mädchen auf. Ohne einen Tropfen Blut. Ist an der Geschichte vielleicht doch etwas dran? Die ersten beiden Leichen waren zwei Mädchen, 18 und 19 Jahre alt. Also nicht mein Alter. Doch die letzte Leiche war 16. Genau wie ich. Und das bereitete mir Angst. "Ich muss jetzt in die Schule", sagte ich nur, nahm meine Tasche und ging zur Tür.
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Black mind
FanfictionIch hörte ein Knacken. Blitzschnell drehte ich mich um, doch es war niemand zu sehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Warum hatte ich mich nur auf diese blöde Wette eingelassen? Ein erneutes Knacken hinter mir lies mich schaudern. Er war hier. Au...