Nicht überarbeitet
Ich sah ihn an, und konnte nichts anderes machen als nicken. Es war mir unangenehm, über so etwas nachzudenken.
Als hätte sie meine Gedanken gehört, kam Jane schnaufend durch die Tür gestampft, einen Eimer mit Wasser und einen Lappen in der Hand. Es überraschte mich, dass das Wasser völlig sauber war und der Lappen völlig weiss. Diese Gegend hier war so verdreckt, so heruntergekommen, dass dies das letzte war, was ich erwartet hatte.
Sie stellte die Sachen vor mir ab, nahm vorsichtig meinen Knöchel in die Hand und fing an, ihn abzutupfen. Ich knurrte, biss meine Kiefer aufeinander und versuchte ihr nicht alle Zähne auszuschlagen. Es war so unangenehm, dass ich meinen Kopf abwenden musste. Ich sah, wie der Junge zu mir herüberrutschte. Er sah mich an, und nahm meine Hand.
Auf einmal spürte ich einen heftigen Schmerz in meinem ganzen Fuß, und zog ihn aus Reflex zu mir, was noch mehr wehtat. Ein unterdrückter Laut entfloh meiner Kehle und ich warf meinen Kopf nach hinten.
"SCHEISSE!" Mir wurde heiß und kalt zugleich und ich fing an, zu zittern. Keuchend wand ich meinen Blick zum Boden, bemüht, mich nicht auf die Schmerzen zu konzentrieren. "Was war das?" Brachte ich langsam, und mit angespanntem Kiefer hervor. Zwischen den einzelnen Wörtern ging mein Atem stoßweise, und ich kniff meine Augen zusammen.
"Ein, ehm das war ein... Zahn." Sagte Jane langsam, dann schwang sie die Tür auf, und erbrach sich. Ich wusste nicht, wo sie sich erbrochen hatte, da meine Augen zugekniffen waren, aber es war mir im Moment ziemlich egal. Mein Atem ging schneller, und flacher. Ich ballte meine schwitzigen Hände zu Fäusten, und konzentrierte mich auf die schwärze vor meinen Auge. Man hörte eine leise Melodie, die von dem kleinen Jungen vor mir ausging.
"Nobody can see, the little star,
wich shines so alone in the night."Mein Kopf dröhnte, ich versuchte der zu leisen Stimme zu lauschen, doch meine Schmerzen übertönten die Melodie.
Nobody can hear, the little girl,
who cries so alone in the night..."Ich strengte mich an, die Melodie zu hören, die nur ein flüstern im Wind war, nur ein zwitschern eines kleinen Vogels.
Doch mehr hörte nicht, weil alles schwarz wurde...
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Mein Knöchel schmerzte, dass war das erste, was ich bemerkte. Ich schlug meine Augenlider auf und sah den kalten, grauen Stein. Langsam versuchte ich mich aufzusetzen, was nicht so gut funktionierte, wie ich es haben wollte. Mein Kopf schmerzte auch, und ich hatte das Gefühl, als hätte man mit einem Fels auf mich eingeschlagen.
Mich an der Wand abstützend, die links neben mir war, versuchte ich langsam aufzustehen. Als ich mich auf die Füße stellen wollte, durchzuckte mich ein stechender Schmerz und ich setzte mich wieder hin, wobei dies eher einem unbeholfenem fallen glich.
Fluchend sah ich mir meinen Knöchel an, der mit einem dicken, weissen Verband geschmückt war. Ich sah mich um, jedoch war nicht Jane, und auch nicht ihr Bruder zu sehen. Ich beschloss, mich ein wenig auszuruhen, da ich schon wieder kaputt war. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an die kalte Wand und lauschte den Geräuschen, die zu hören waren.
Wasser tropfte in eine Pfütze, und dieses Geräusch war so klar, dass ich mir vorstellen könnte woanders zu sein. Nicht hier, nicht in dieser Welt, in dieser Zeit. Doch jetzt übertönte ein anderes, ungleichmäßiges Geräusch dies, der Wassertropfen. Es war sehr leise, jedoch wurde es immer lauter. Es waren Schritte, Schritte die an den Hauswänden widerhallten, die durch Pfützen gingen und auf Stein klopften. Irgendwann verstummten sie, und ich glaubte, leise Stimmen vor der Haustür zu suchen. Wenn mich jetzt jemand angreifen würde, wäre ich ihnen völlig ausgeliefert. Ich wusste, ich konnte mich nicht wehren, vom weglaufen ganz zu schweigen.
Trotzdem versuchte ich mich mit einem Bein aufzuhieven, doch bevor ich mich aufstellen konnte, flog die Tür schon mit einem knallen auf, und ich erschrak so sehr, dass ich mich auf meinen Fuß stellte und mit einem Schrei hinflog. Toll, jetzt hatte ich mich selbst ausser Gefecht gesetzt.
Ich versuchte aufzustehen, jedoch schaffte ich es lediglich, mich aufzusetzen. Drei große Schatten waren in der Tür zu erkennen, die untergehende Sonne schien ihnen in ihre Rücken. Mit einer Hand versuchte ich, die Sonne abzuschirmen, um die drei Personen vor mir besser auszumachen.
Die größte Person, ein großer, und wie ich es erkennen konnte stämmiger Mann, trat in das kleine Haus von Jane und ihrem Bruder ein, direkt auf micht zu. Ich erkannte, dass direkt hinter ihm noch ein kleiner Schatten war, der vorher von ihm verdeckt wurde. Ich war mir nicht sicher, jedoch glaubte ich Jane zu sehen.
"Mädchen, du musst mit uns kommen, wir werden dich jetzt mitnehmen." Sagte der Mann vor mir, welchen ich jetzt besser erkennen konnte. Er hatte sich zu mir hingekniet und sah mich unverwandt an. Seine Augenbrauen waren zusammengekniffen und seine Augen strahlten besorgnis aus. Sein Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst, sein ganzer Gesichtsausdruck war angespannt und besorgt. Ich wurde nervös unter seinem Blick, und schaute auf den Boden.
"Sie haben gesagt, sie wollten ihr helfen!" Hörte ich eine Stimme, die eindeutig von Jane kam. Sie kam ebenfalls auf mich zu, und kniete sich hin, ich sah sie mit fragender Miene an.
"Jane. Wer ist das?" Meine Gedanken ünerschlugen sich, doch ich versuchte den Mann vor mir auszublenden und mich nur auf die wesentliche Situation zu konzentrieren. Weglaufen, kämofen oder sonstiges war keine Option und auf Jane konnte ich mich im Moment nicht verlassen, da sie nicht wissen würde, was ich machen wollen würde.
Plötzlich zog mich der Mann hoch und ich stöhnte vor Schmerz auf. Dieser achtete nicht darauf, und zog mich weiter, ich wand mich in seiner Hand, jedoch ließ er nicht locker. Wenn ich weg wäre, würde ich Jane wenigstens eine nützliche Information geben müssen, damit sie mich irgendwie finden könnte.Ich wollte den Männern keine Schwäche zeigen, also straffte ich meine Schultern, richtete meinen Körper auf, sah nur nach vorne, und serzte ein emotionsloses Gesicht auf. Doch einen Moment blickte ich zu Jane und mein Blick wurde weicher, mit meiner ganzen Stimme sagte ich ihr
"Joel. Mein Name ist Joel Parker."
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The Gamer (on hold)
Science FictionJoel Parker, ein Mädchen aus armer Familie meldet sich, um bei 'Game Ten' mitzumachen. Jeder weiss, dies bedeutet nie wieder ein normales Leben führen zu können, doch sie möchte ihrer Familie aus ihrer Geldnot helfen. Leider ist nicht das erste mal...